Hautverletzungen – Wie Wunden schneller heilen

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Gekratzt, geschnitten, verbrannt: Eine Hautverletzung ist rasch passiert, und gerade bei Kindern sorgen Schrammen oft für Schreckmomente. Doch die richtige Behandlung macht kleine Wunden ruckzuck (fast) ungeschehen.

Früher hieß es bei blutigen Blessuren meist: Das heilt am besten an der Luft. Heute hingegen heften wir häufig instinktiv ein Pflaster auf die lädierte Stelle – und das ist auch gut so. Denn die lange propagierte offene Wundheilung dauert länger, beinhaltet ein größeres Risiko für Infektionen – und juckt beim Abheilen zudem gemein!

Sanfte Säuberung

Bei einer Hautläsion gilt es zunächst einzuschätzen, ob eine ärztliche Behandlung erforderlich ist. Das gilt beispielsweise bei tiefen und klaffenden Wunden, Taubheitsgefühlen, stark verschmutzten Verletzungen sowie für Verbrennungen ab dem zweiten Grad. Leichtere Schrammen und Abschürfungen bekommen wir hingegen auch zu Hause meist gut in den Griff. Dazu die Wunde zunächst mit klarem Wasser spülen; blutet das »Aua«, kurz ausbluten lassen: Das hilft, bedenkliche Keime auszuschwemmen. Anschließend ein Wunddesinfektionsmittel auftragen, um Infektionen zu vermeiden.

Achtsam abdecken

Je nach Größe der Verletzung ist die Abdeckung mit einem atmungsaktiven Pflaster oder einem sterilen Verband sinnvoll. Wichtig: Nutzen Sie eine regenerierende Wundsalbe; sie kurbelt die Heilung an und verhindert auch ein schmerzhaftes Anhaften des Verbands. Auf Hausmittel wie Alkohol, Kernseife und Honig bitte verzichten; sie stören den Heilungsverlauf meist mehr als zu nutzen. Eine Ausnahme stellt Manuka-Honig dar: Eine Wundheilsalbe aus der Apotheke mit dem neuseeländischen Naturheilmittel entzieht durch ihren hohen Zuckergehalt der Wundfläche und den dort befindlichen Keimen das Wasser. Bakterien, Viren und Pilzsporen werden so auf natürliche Art abgetötet. Beginnt die Haut um die verschlossene Wunde herum nach einigen Tagen unangenehm zu ziehen, kann eine Massage mit Lavendel- und Thymian-Öl die Spannungsgefühle lindern.

Gesunder Genuss

Auch von innen lässt sich die Heilung »anschieben«. Etwa mit Eisen: Das Spurenelement, das in Fleisch, grünem Gemüse, Hülsenfrüchten und roten Beeren steckt, fördert den Sauerstofftransport zum Wundgewebe. Gute Quellen für Vitamin A, das wir zur Hautbildung brauchen, sind Milchprodukte, Karotten, Eier und Innereien. Vitamin C pusht die Kollagenbildung und bremst Infektionen; viel davon findet sich in Zitrus- und Beerenfrüchten sowie in Paprikaschoten. Für eine Extraportion entzündungshemmendes Vitamin E öfter Nüsse knabbern und den Salat mit pflanzlichen Ölen verfeinern. Auch Zink – in Fleisch, Fisch und Vollkorngetreide – gehört jetzt vermehrt auf unseren Speiseplan: Es festigt Zellmembranen und fördert den Wundverschluss.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

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