Besser essen in der Schwangerschaft

druckendruckenvorlesen vorlesen

Für den Nachwuchs nur das Beste!

Ist ein Baby unterwegs, heißt es oft: „Jetzt musst du ja für zwei essen.“ Ganz richtig: Aber dabei kommt es auf die Qualität der Nahrung an, nicht auf die Quantität.

Viele Schwangere kennen Heißhungerattacken und merkwürdige Gelüste. Und da sie ja nun das Baby in ihrem Bauch mit ernähren müssen, langen sie auch beherzt und reichlich zu. Ernährungswissenschaftlerin Anke Tempelmann von der AOK: „Schwangere müssen nicht doppelt so viel, sondern doppelt so gut essen. Denn der Körper braucht nicht viel mehr Kalorien, sondern vor allem viel mehr Vitamine, Mineralstoffe und Eiweiß, damit sich das Ungeborene gut entwickelt.“ Tatsächlich steigt der Energiebedarf des Körpers nur relativ wenig an, und das auch erst in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft. Ab dem vierten Schwangerschaftsmonat dürfen es rund 300 Kalorien mehr pro Tag sein. Das entspricht einem Käsebrot und einem Apfel oder einem halben Liter Vollmilch.

Gutes für Mutter und Kind

Wer seinem Ungeborenen Gutes tun will, sollte auf die Qualität der Nahrung achten. Die wichtigsten Nährstoffe lassen sich über eine ausgewogene Mischkost aufnehmen, und zwar lieber in fünf kleineren als drei großen Mahlzeiten, denn gerade in den letzten Schwangerschaftsmonaten kann das Baby auf den Magen drücken. Bevorzugen Sie dies:

  •  reichlich frisches Gemüse und Obst (5 x am Tag), Kartoffeln;
  •  Vollkornbrot, Vollkornreis und -nudeln sowie Hülsenfrüchte und Getreideflocken;
  •  fettarme Milch und Milchprodukte;
  •  zweimal pro Woche je eine Portion magerer und fettreicher Seefisch;
  •  zwei- bis dreimal pro Woche fettarmes Fleisch oder magere Wurst;
  •  maximal drei Eier pro Woche, die gut durchgegart sein sollten;
  •  hochwertige Öle (Distel-, Raps-, Sonnenblumen- oder Olivenöl) anstelle von Butter und Schmalz;
  •  viel gesunde Durstlöscher trinken: Früchte- und Kräutertees, Wasser, Schorlen.

Lieber drauf verzichten

Ungesunde Dickmacher, von Fast-Food über Chips bis zur Sahnetorte, sollten sich Schwangere nur selten gönnen. Vorsicht auch mit Innereien. Sie enthalten viele Vitamine, aber auch Schadstoffe: Höchstens ein- bis zweimal pro Monat maximal 150 Gramm essen – und dann nur vom Schwein oder Kalb.

Tabu ist Leber, vor allem während der Frühschwangerschaft. Der hohe Vitamin-A-Gehalt ist für das Ungeborene gefährlich. Wegen möglicher Infektionen sollten Schwangere auch keinesfalls rohes oder nicht ganz durchgebratenes Fleisch, rohen Fisch oder Rohmilchkäse zu sich nehmen. Auch Rauchen schadet nachweislich dem Ungeborenen! Tabu sind auch Diäten: Eine Gewichtszunahme bis zu 18 Kilo ist in der Schwangerschaft normal.

Jetzt darf es mehr sein

Werdende Mütter brauchen deutlich mehr Vitalstoffe. Trotz einer ausgewogenen Ernährung kann der Bedarf oft nur über Zusatzpräparate gedeckt werden. Sprechen Sie darüber mit Ihrem Frauenarzt und dem Apotheker. Wichtige Vitalstoffe sind z.B. diese:

  • Eisen sorgt für Blutbildung und die Gehirnentwicklung des Kindes, es wird gut über Fleisch, Eier, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte aufgenommen.
  • Jod: Jodmangel kann zu geistigen Behinderungen des Neugeborenen führen. Gute Jodquellen sind Seefisch, Eier, Milch und jodiertes Speisesalz.
  • Kalzium ist besonders wichtig für den Aufbau und Erhalt von Knochen und Zähnen bei Mutter und Kind. Steckt in Milch- und Milchprodukten sowie Grünkohl, Fenchel, Nüssen und Hülsenfrüchten.
  • Folsäure: Ein Mangel kann zu Missbildungen und Fehlgeburten führen. Gute Quellen sind grünes Blattgemüse, Tomaten, Erdbeeren, Weizenkeime, Vollkornprodukte, Kartoffeln, Milch und Fleisch.

Quelle: www.ratgebergesund.de

Bildnachweis: ©Syda Productionsstock.adobe.com