Gesundheit im Gepäck

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Gesundheit im Gepäck

 

Abschalten, auftanken, sich erholen: Ferien sind einfach herrlich. Vorausgesetzt, man bleibt gesund und hat gegen typische Urlaubsinfekte und Befindlichkeitsstörungen die richtige Medizin parat – in der Reiseapotheke.

 

Den Urlaub unbeschwert genießen, ausschlafen, am Strand faulenzen, Sport treiben, gut essen, Land und Leute kennenlernen: Verreisen bedeutet vor allem, viel Zeit zu haben und zu tun, wozu man Lust hat. Die Vorstellung, ausgerechnet während der schönsten Wochen des Jahres krank zu werden und vielleicht sogar das Bett hüten zu müssen, ist wohl für jeden ein Graus. Doch zum Glück kann man einiges unternehmen, um gesundheitliche Beeinträchtigungen in den Ferien zu verhindern. Wichtig ist zum Beispiel, sich lange vor Reiseantritt über besondere Gesundheitsrisiken am Urlaubsort zu informieren und konsequent zu schützen.

 

Den Impfschutz checken

Möglichst frühzeitig sollten reiselustige Zeitgenossen ihren Impfschutz überprüfen und, falls erforderlich, auffrischen bzw. ergänzen lassen. Generell, zu Hause nicht anders als auf Reisen, sollte der für Deutschland empfohlene Impfschutz vorhanden sein, etwa gegen Tetanus und Diphtherie. Abhängig vom Reiseziel sind unter Umständen zusätzliche Impfungen erforderlich.

Ratsam ist es häufig, sind gegen Hepatitis A impfen zu lassen. Das Infektionsrisiko mit dem Hepatitis-A-Virus besteht nicht nur in fernen und exotischen Regionen der Erde, sondern auch in Osteuropa und im gesamten Mittelmeerraum. Über verunreinigte Lebensmittel und Getränke gelangt es in den Körper und ruft hier eine Leberentzündung hervor. Eventuell ist auch eine Impfung gegen Hepatitis B sinnvoll. Dieses Virus wird bei ungeschütztem Sex oder über Blut übertragen. Weitere Reiseimpfungen, die auf Fernreisen wichtig sein können, sind beispielsweise die gegen Gelbfieber, Typhus und Japanische Enzephalitis.

 

Genießen mit Köpfchen

Am Urlaubsziel gilt: Vielen Krankheiten lässt sich vorbeugen, indem man die gängigen Hygieneregeln befolgt. Dazu gehört es beispielsweise, die Hände häufig zu waschen, kein Leitungswasser zu trinken und nur frisch zubereitete, durchgegarte Speisen zu verzehren. Gut zum Schutz der Gesundheit ist auch, es vor allem in den ersten Ferientagen ruhig angehen zu lassen und den Körper behutsam an Klima und Sonne zu gewöhnen.

Trotz aller Vorsichtmaßnahmen ist im Urlaub niemand gegen gesundheitliche Beeinträchtigungen und kleine Blessuren gefeit. Ob quälende Migräneattacke, lästiger Schnupfen oder hartnäckige Verstopfung, ob aufgeschlagenes Knie, Blasen am Fuß oder Rückenschmerzen vom Liegen im Hotelbett: Gut ist es, für den Akutfall gewappnet zu sein. Deshalb darf eine gut bestückte Reiseapotheke in keinem Koffer fehlen!

 

Medizin im Gepäck

Was hineingehört, ist von vielen Faktoren abhängig, ganz wesentlich vom Reiseziel, aber auch von der Art des Urlaubs und vom Gesundheitszustand der Mitreisenden. Klar, dass z. B. für den Familienurlaub am Mittelmeer andere Medikamente in den Koffer gehören als für die Rundreise durch Mexiko oder Indien. „Grundsätzlich gilt bei der Bestückung der Reiseapotheke: Je einfacher der Reisestandard, umso größer die Gefahr von Erkrankungen“, sagt Mira Sellheim, Patientenbeauftragte des Hessischen Apothekerverbandes. „Und je wärmer und tropischer das Reiseziel ist, umso leichter verbreiten sich Erreger.“

 

Unabhängig vom Reiseziel bleibt die Grundausstattung der Reiseapotheke aber gleich.

Hinein gehören:

  • Medikamente gegen Magen-Darm-Probleme wie Durchfall, Bauchweh, Verstopfung und Sodbrennen,
  • Arzneimittel gegen Reisekrankheit,
  • Mittel gegen Fieber und Schmerzen,
  • Präparate gegen Hautirritationen wie Insektenstiche, Sonnenbrand und allergische Reaktionen,
  • Medizin gegen Erkältungsbeschwerden,
  • Erste-Hilfe-Set mit Verbandzeug, Fieberthermometer, Pinzette, Schere, Desinfektionsmittel, Wund- und Heilsalbe,
  • Arzneimittel, die regelmäßig eingenommen werden müssen, und zwar in ausreichender Menge.

 

Abhängig von den persönlichen gesundheitlichen Problemen und Risiken gehören weitere Medikamente ins Gepäck, etwa gegen Kreislaufprobleme, Lippenherpes oder Schlafstörungen. Bei Tropenreisen sind oft auch Präparate zur Malariaprophylaxe und zur Wasserentkeimung erforderlich. Vor einer Fernreise ist es deshalb immer sinnvoll, sich rechtzeitig in der Apotheke am Heimatort beraten zu lassen.

 

Mit dem Klimawandel nehmen Gesundheitsrisiken auch für Urlauber in Europa zu, denn Tropenkrankheiten breiten sich bis in unsere Breiten aus. Mehr zu dieser Entwicklung im Internet unter www.ratgebergesund.de.

 

Was ins Handgepäck gehört

  • Medikamente, die regelmäßig eingenommen werden müssen
  • Tabletten oder Kaugummis gegen Reiseübelkeit,
  • Schmerztabletten.