Rauchen und Parodontitis

druckendruckenvorlesen vorlesen

Rauchen und Parodontitis

 

Es ist weithin bekannt und durch Studien belegt, dass Rauchen gesundheitsschädlich ist und Herz-Kreislauf- sowie Krebserkrankungen fördert. Doch Rauchen gilt auch als hoher Risikofaktor für eine Parodontitis (Zahnbettentzündung), etwa 70 Prozent aller an Parodontitis Erkrankten sind Raucher. Die Erkrankung entsteht nicht nur durch Essensreste oder mangelnde Hygiene, auch Rauchen kann das Zahnfleisch dauerhaft schädigen.

 

Entstehung von Parodontitis

Die Parodontitis wird durch Bakterien ausgelöst, die sich auf dem Zahnbelag ansiedeln. Es entsteht ein Bakterienfilm, Plaque genannt, der sich am Rand des Zahnfleischs und in den Zahnzwischenräumen festsetzt. Mit der Zeit kann sich das Zahnfleisch entzünden (Gingivitis). Dringt die Entzündung bis zum Zahnhalteapparat vor, spricht man von einer Parodontitis. Das Zahnfleisch löst sich zunehmend vom Zahn ab, die Zähne werden beweglicher, schlimmstenfalls stirbt der Zahn ab und fällt heraus.

 

Erkrankung durch Rauchen

Nikotin hemmt durch das Inhalieren einer Vielzahl an chemischen Verbindungen die Durchblutung des Zahnfleisches. Die feinen Blutgefäße, die Zahnfleisch und Zahnhalteapparat mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen, verengen sich oder verstopfen durch Ablagerungen. Es ist dabei gleich, ob der Nikotinkonsum durch Zigaretten, Zigarren oder Wasserpfeifen erfolgt. Oft merkt der Patient eine beginnende oder fortgeschrittene Parodontitis nicht, da Rauchen das Immunsystem schwächt und daher die Entzündungszeichen weniger ausgeprägt sind, wie zum Beispiel Zahnfleischbluten, Schwellungen des Zahnfleisches und Schmerzen.

 

Therapie der Parodontitis

Um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern, muss eine entsprechende Therapie eingeleitet werden. Die Mundhygiene sollte verbessert und das erkrankte Zahnfleisch und der Zahnhalteapparat sollten behandelt werden. Die Entzündung des Zahnhalteapparates lässt sich bei Rauchern allerdings nur schwer therapieren. Die Therapie ist in der Regel weniger erfolgreich als bei Nichtrauchern. Durch die gestörte Durchblutung wird die Wunde im Mund nicht ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Die eigene regenerative Fähigkeit des Zahnfleisches ist genauso wie die Wundheilung stark verzögert. Meist kommt es später wieder zu Entzündungen und eventuell zu Zahnverlusten.

 

Rauchentwöhnung

Eine komplette Rauchentwöhnung wäre ein sinnvoller Schritt, da dies den Erfolg der Therapie begünstigt. Ein Rauchstopp vermindert das Parodontitis-Risiko und verbessert den Krankheitsverlauf deutlich. Mit dem Ende des Rauchens steigt auch die regenerative Eigenheilung des Körpers, Zahnfleischtaschen schrumpfen und die Zähne erhalten neuen Halt im Zahnhalteapparat.