Ansteckungsrisiko für Mensch und Tier – So wichtig ist die Tollwutimpfung

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Ansteckungsrisiko für Mensch und Tier

So wichtig ist die Tollwutimpfung

 

Deutschland gilt zwar als tollwutfrei. Doch weltweit sterben jährlich mehr als 55.000 Menschen an der gefährlichen Viruserkrankung, vor allem in Asien und Afrika. Aber auch beliebte Urlaubsländer wie Tunesien, Marokko und die Türkei sind nicht tollwutfrei.

 

Die Tollwut ist eine der gefährlichsten Infektionskrankheiten überhaupt, die tödlich endet, wenn sie einmal ausgebrochen ist. Zudem kann sie nicht nur von Tier zu Tier, sondern auch auf den Menschen übertragen werden. Glücklicherweise ist es seit 2008 gelungen, die Krankheit so gut wie auszurotten. Trotzdem empfiehlt die Ständige Impfkommission Vet. (StiKo Vet.) beim Bundesverband praktizierender Tierärzte weiterhin die Impfung als wichtige Vorsorgemaßnahme bei allen Hunden und freilaufenden Katzen – selbst wenn diese sich ausschließlich in Deutschland aufhalten.

 

Die Krankheit erkennen

Die Virusinfektion greift das Nervensystem an und löst eine tödliche Gehirnhautentzündung aus. Der Erreger kann alle Säugetiere und auch Menschen befallen. Meist wird die Krankheit durch den Biss eines infizierten Tieres mit dem Speichel übertragen. Aber schon der Hautkontakt mit infiziertem Speichel kann bei kleinsten Hautverletzungen für die Übertragung ausreichen.

 

Zu den Symptomen gehören Verhaltensauffälligkeiten und Lähmungen, die zu einem schmerzvollen Tod führen. Weil infizierte Hunde dabei besonders aggressiv und bissig werden, heißt die Erkrankung im Englischen wie Französischen auch „rage“ (Wut). Die „rasenden“ Tiere zeigen zudem einen gesteigerten Geschlechtstrieb. Später stellen sich Lähmungen ein und Schluckstörungen führen zu ständigem Speicheln und Schaum vor dem Mund. Die „Wutphase“ kann auch entfallen, sodass sich nur Lähmungen zeigen. Katzen reagieren ähnlich, ziehen sich meist zurück und miauen ständig. Bis die Krankheitssymptome auftreten, können zwei bis 24 Wochen vergehen. Im Endstadium kommt es zu Lähmungen.

 

Krankheit kennt keine Grenzen

Zwingend vorgeschrieben wird die Impfung für reisende Hunde und Katzen innerhalb der EU und bei der Wiedereinreise nach Deutschland aus einem Drittland. Außerdem kann die Virusinfektion jederzeit aus Ländern eingeschleppt werden, in denen sie verbreitet ist. Aber auch gewerbliche Hundeimporte aus Osteuropa oder von Touristen eingeschmuggelte Hunde können die Krankheit nach Deutschland einschleppen. Nur durch die Impfung sind das Tier und damit auch sein Halter gegen dieses Risiko gewappnet. Zudem müssen ungeimpfte Hunde und Katzen bei begründetem Tollwutverdacht eingeschläfert werden. Das schreibt die nationale Tollwutverordnung vor.

 

Schutz für drei Jahre

Die StiKo Vet. empfiehlt die Vorsorge-Impfung für Hunde und Katzen ab der zwölften Lebenswoche. Bei der Festlegung des Impfplans und der Wahl des geeigneten Impfstoffes berät der Tierarzt. Der Schutz hält für Hunde und auch für Katzen drei Jahre an, zudem sind die modernen Impfstoffe heute sehr verträglich. Es gibt Präparate, die sogar für trächtige Hündinnen und Katzen zugelassen sind.

 

Impfung im Ernstfall

Vorbeugend gegen Tollwut impfen lassen sollten sich u.a. Reisende in Länder, in denen die Krankheit stark verbreitet ist. Einer Impfbehandlung sollte sich außerdem jeder unterziehen, der von einem tollwutverdächtigen oder infizierten Tier gebissen wurde, dann ist allerdings Eile geboten. Zunächst muss die Wunde schnell gründlich gereinigt werden, um so viele Krankheitserreger wie möglich zu entfernen. Am besten eignen sich dafür spezielle Desinfektionsmittel, aber auch gründliches Waschen der Wunde mit Wasser und Seife hilft. Nach dem Biss von einem infizierten Tier wird außerdem noch ein spezielles Antiserum gespritzt.

 

Quelle: www.ratgebergesund.de