Was unser Blut verrät

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Was unser Blut verrät

Im Blut können Ärzte lesen wie in einem offenen Buch: Darin steht geschrieben, wie es um unsere Gesundheit bestellt ist.

Unser Blut ist ein ganz besonderer Lebenssaft: Es versorgt alle Organe und Gewebe mit Sauerstoff, wichtigen Nährstoffen und transportiert gleichzeitig Abfallprodukte des Stoffwechsels ab; darüber hinaus verteilt es die Wärme im Körper und sorgt dafür, dass Hormone und Botenstoffe an ihren Bestimmungsort gelangen. Auch für das Immunsystem spielt das Blut eine große Rolle.

Halb flüssig, halb fest 

Blut erscheint zwar wie eine rote Flüssigkeit, doch unter dem Mikroskop zeigt sich, dass dieser Eindruck täuscht: Tatsächlich besteht es zur Hälfte aus einer klaren Flüssigkeit, die man Blutplasma nennt. Der Rest des Volumens sind feste Bestandteile. Rund 99 Prozent der festen Teilchen sind rote Blutkörperchen (Erythrozyten). Sie enthalten den Blutfarbstoff Hämoglobin, der dem Blut seine rote Farbe verleiht. Das letzte Prozent teilen sich weiße Blutzellen (Leukozyten), die wichtige Aufgaben in der körpereigenen Abwehr übernehmen, sowie winzige Blutplättchen (Thrombozyten), mit deren Hilfe das Blut bei einer Verletzung gerinnen kann.

Blutbild, Blutsenkung, Blutwerte: Ärzte haben eine Vielzahl von Möglichkeiten, Beschaffenheit und Zusammensetzung des Lebenssaftes zu analysieren. Geprüft wird, welche seiner Bestandteile die medizinisch begründete Norm sprengen, einen zu hohen oder zu niedrigen Wert erreichen. Solche Abweichungen sind Warnsignale, aber kein Grund zur Panik. Zum einen gibt es tageszeitliche Schwankungen, zum anderen sind nicht zwingend Krankheiten im Spiel, denn Lebensalter, Geschlecht, Ernährung und viele andere Faktoren können die Blutwerte ebenfalls beeinflussen.

Alles im Lot?

Natürlich können Blutuntersuchungen auch wichtige Hinweise auf Krankheiten liefern. So spiegelt sich im Blut der Zustand lebenswichtiger Organe wie Herz, Leber und Nieren wieder. Zudem können Laboruntersuchungen Aufschluss über Infektions-, Autoimmun-, Blutkrankheiten und Stoffwechselstörungen wie Diabetes geben. 

Nur eine geringe Blutmenge wird für ein kleines Blutbild benötigt. Dabei wird die Konzentration von Blutzellen und des roten Blutfarbstoffs ermittelt. Ein großes Blutbild enthält zudem Informationen über die Untergruppen der weißen Blutzellen und die Form der roten Blutkörperchen. Bei einer Blutsenkung wiederum wird nach der Blutabnahme die Geschwindigkeit gemessen, mit der sich Blutzellen in einem Glasröhrchen absetzen. Sie liefert Hinweise auf Entzündungen im Körper.

Eisen im Blut  

Aus unserem Blut lässt sich auch ablesen, ob der Körper ausreichend mit Mineralstoffen und Spurenelementen wie Eisen versorgt ist. Bei einem Eisenmangel kann der Körper nicht genügend roten Blutfarbstoff bilden. Eisenmangel ist die wichtigste Ursache für Blutarmut. Bei Verdacht darauf wird oft der Ferritin-Wert im Blut bestimmt, der den Füllzustand der Eisenspeicher misst. Der Hämoglobin-Wert zeigt an, wie viel roten Blutfarbstoff das Blut enthält. Bei schlechter Versorgung wird der Arzt zur Einnahme eines Eisenpräparates raten.

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