Schwangerschaft: Was tun bei Hämorrhoiden?

druckendruckenvorlesen vorlesen

Eine sanfte Reinigung und gute Pflege der Po-Region ist gerade in der Schwangerschaft sehr wichtig. Wir beraten Sie gerne!    

Schwangerschaft: Was tun bei Hämorrhoiden?

Die Hormone schlagen Kapriolen, und das Baby im Mutterleib drückt auf den Beckenboden: In der Schwangerschaft sind Probleme mit vergrößerten Hämorrhoiden keine Seltenheit. Beugen Sie vor!

Hämorrhoiden hat jeder Mensch. Gut so, denn schließlich sorgen die kleinen Schwellkörper hinter dem Schließmuskel des Afters dafür, dass Flüssigkeit und Gase nicht unkontrolliert entweichen können. Zu einem Problem werden Hämorrhoiden jedoch, wenn sie sich vergrößern. Dann kommt es oft zu lästigen Beschwerden wie Juckreiz und Brennen am Po.   

Wie unangenehm Hämorrhoiden sein können, wissen viele schwangere Frauen aus leidvoller Erfahrung. Denn bestehende Hämorrhoidalleiden verschlimmern sich oft ausgerechnet in der Schwangerschaft. Das liegt zum einen an hormonellen Umstellungsprozessen. Sie sind dafür verantwortlich, dass das Bindegewebe weicher wird und sich die Gefäße weiten. Hinzu kommt, dass die Blutzirkulation beeinträchtigt wird, wenn die wachsende Gebärmutter auf den Beckenboden und den Enddarm drückt. Zu allem Überfluss leiden Schwangere zudem häufig unter Verstopfung – und leider kann heftiges Pressen beim Stuhlgang Hämorrhoidalbeschwerden fördern. 

Sanfte Pflege

Doch die gute Nachricht lautet: Werdende Mütter können etwas tun, um zu verhindern, dass vergrößerte Hämorrhoiden jucken, brennen und Probleme bereiten. Wichtig ist zum einen eine sorgfältige Pflege der sensiblen Analregion, zum Beispiel mit Produkten aus der Apotheke, die die Hautelastizität erhöhen und vor Reizungen schützen. Der Apotheker weiß, welche Salben für Schwangere geeignet sind.

Für die Reinigung der empfindlichen Po-Region gilt: Nach jedem Toilettengang vorsichtig mit lauwarmem Wasser säubern und anschließend behutsam trockentupfen.  

Gesunde Kost

Um Problemen mit vergrößerten Hämorrhoiden vorzubeugen, ist es auch wichtig, Verstopfungen zu vermeiden. Eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung mit Vollkornprodukten, Rohkostsalaten, reichlich Obst und Gemüse sowie mageren Milchprodukten wie Buttermilch, Quark und Käse ist gut für Mutter und Kind. Ebenfalls richtig: Viel trinken, um die gesunde Darmfunktion zu unterstützen.

Bereiten vergrößerte Hämorrhoiden erst Probleme, sollten Schwangere auf keinen Fall selbst daran herumdoktern, sondern zum Arzt gehen. Der Mediziner kann beurteilen, welche Behandlung in der Schwangerschaft sinnvoll und für das Ungeborene unbedenklich ist.

In Bewegung bleiben!  

Hämorrhoidalleiden vorbeugen heißt auch: Sich regelmäßig bewegen. Doppelt gut für Schwangere ist gezielte Beckenbodengymnastik, am besten unter fachkundiger Anleitung. Das Training hilft, den Beckenboden zu kräftigen und so beim Toilettengang den Druck auf die Gefäße zu verringern.

Bildnachweis: ©LIGHTFIELD STUDIOS– stock.adobe.com