Vitalpilze: Assistenten fürs Immunsystem

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Vitalpilze: Assistenten fürs Immunsystem

 

 

Heilpilze begegnen uns immer öfter bei der Behandlung verschiedener Beschwerden. Ein Aspekt dieser Mykotherapie ist die Stärkung des Immunsystems.

von Saskia Fechte

 

Ralph Kress, Dozent für verschiedene Heilpraktikerschulen, arbeitet in seiner Naturheilpraxis gern mit Vitalpilzen. „Vitalpilze können in der Küche und in der Therapie sowohl vorbeugend, als auch zur Therapie hervorragend und wirkungsvoll eingesetzt werden“, sagt er. Der Heilpraktiker legt Wert darauf, schulmedizinische Grundlagen, Ayurveda, gängige Naturheilverfahren und Ernährung wissenschaftlich zu verknüpfen und als individuell angepasstes Gesamtkonzept anzuwenden.

 

Was sind eigentlich Vitalpilze?

Ralph Kress:Es handelt sich hierbei um Pilze, welche zu therapeutischen Zwecken verwendet werden. Es gibt keinen Unterschied zwischen den Begriffen Heilpilze, Medizinalpilze und Vitalpilze. Weder ganze Pilze, noch getrocknetes Pulver, noch Extrakte fallen bisher unter die Zulassung als Arzneimittel, sie werden wie Nahrungsergänzungsmittel angesehen. Damit ist eine Aussage über medizinische Heilanzeigen und therapeutische Versprechen für Vitalpilze unzulässig. Deshalb hat sich der unverfängliche Begriff Vitalpilze eingebürgert – auch aufgrund des hohen Gehaltes an Vitalstoffen, wie Vitaminen, Mineralstoffen sowie einer Vielfalt an sekundären Stoffen.

 

Wie können Vitalpilze das Immunsystem unterstützen?

Ralph Kress:Die verschiedenen Wirkungen von Vitalpilzen ergeben sich aus ihren Inhaltsstoffen: dem Vitamin- und Mineralstoffgehalt sowie den Sekundärstoffen. Dabei wirken insbesondere Sekundärstoffe wie Glykoproteine, Polysaccharide und andere auf das Immunsystem. Sie haben sowohl aus vorbeugender, als auch therapeutischer Sicht eine breites Wirkungs- und Anwendungsspektrum. Die unterschiedlichen Pilze stimulieren das Immunsystem, indem sie verschiedene Immunzellen vermehren, das Immunsystem über Botenstoffe „scharf“ machen sowie die Aktivitäten relevanter Immunzellen optimieren.

 

Wie funktioniert das genau?

Ralph Kress:Die Sekundärstoffe, Vitamine und Mineralstoffe aktivieren die Immun- und Fresszellen und verbessern so deren Wirkung gegen Bakterien, Gewebetrümmer, Tumorzellen und virusinfizierte Körperzellen. Gleichzeitig werden die Lymphozyten derart aktiviert, dass sie besser auf schädliche Organismen und Substanzen reagieren können. Vitalpilze steigern zudem die Produktion von Antikörpern und verbessern dadurch die Neutralisierung von Antigenen. Darüber hinaus hemmen sie Faktoren, welche die körpereigene Abwehr unterdrücken können. Die Liste der wissenschaftlich bestätigten Wirkungen auf das Immunsystem könnte lange weitergeführt werden.

 

 

 

 

Vitalpilze mit hervorragender Wirkung auf das Immunsystem:

–       Sonnenpilz (Agaricus blazei murrill)

–       Raupenpilz (Cordyceps sinensis)

–       Schmetterlingsporling (Coriolus versicolor)

–       Reishi (Ganoderma lucidum)

–       Maitake (Maita Grifola frondosa)

–       Shiitake (Lentinus edodes)

–       Spaltblättling (Schizophyllum commune)

 

 

Woher bekomme ich die Pilze?

Ralph Kress:Pilze gedeihen oft auf verseuchten, schwermetallbelasteten Böden. Daher ist es notwendig, nur rückstandskontrollierte Pilze aus kontrolliert biologischem Anbau zu verwenden. Mittlerweile gibt es einige Hersteller auf dem deutschen Markt, welche Vitalpilze in getrockneter pulverisierter Form als Kapsel oder als Extrakte anbieten und diesen Anforderungen genügen.

 

 

Wie nehme ich Vitalpilze ein?

Ralph Kress:Die mittlere Tagesdosierung des pulverisierten Pilzes in Kapselform liegt, je nach Indikation, bei 1-6 Gramm. Bei Extrakten etwa ein Gramm täglich. Vor der Einnahme von unverkapselten, nach der Trocknung pulverisierten Pilzen, rate ich aufgrund des Geschmacks ab.

 

 

In welchen Situationen können Heilpilze immunologisch helfen?

Ralph Kress:Einfach gesagt: überall dort, wo eine Immunstimulation zweckmäßig ist. Sowohl bei viralen und bakteriellen Infektionen, als auch stadiengerecht beibösartigen Tumorerkrankungen. Die Anwendung sollte nicht länger als 3 Monate ohne Veränderung durchgeführt werden. Sonst muss die Dosierung erhöht werden, um einen Gewöhnungseffekt im Körper auszugleichen.

 

 

Wann sind Vitalpilze tabu?

Ralph Kress:Bei Autoimmungeschehen, akuten Allergieschüben sowie Allergien gegen Pilze oder deren Inhaltstoffe und Organtransplantationen. Sowie in anderen Situationen, in denen eine Unterdrückung des Immunsystems das Therapieziel ist.

 

 

Apothekentipp

Vitalpilze als Extrakte und Pulver erhalten Sie in Ihrer Apotheke.

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – https://leserservice.sud-verlag.dehttps://leserservice.sud-verlag.de