Nicht jedes Stimmungstief ist eine Depression

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Ein bewährtes Heilmittel gegen depressive Verstimmungen ist Johanniskraut. In der Apotheke empfiehlt man Ihnen gern hoch dosierte Präparate. 

Nicht jedes Stimmungstief ist eine Depression

Herbstliches Schmuddelwetter und dunkle Tage können aufs Gemüt schlagen. Doch nicht hinter jedem kurzzeitigen Tief verbirgt sich eine Depression. So erkennen Sie den Unterschied.

Die Tage werden immer kürzer, es regnet und regnet, die Sonne zeigt sich nur selten am Himmel: Der Jahreszeitenwechsel geht bei vielen Menschen mit Stimmungsschwankungen einher. Man fühlt sich erschöpft, ist antriebslos, mitunter sogar richtig niedergeschlagen. Die gute Nachricht: Ein paar trübe Tage, an denen Lust- und Antriebslosigkeit den Alltag überschatten, sind meist noch kein Grund, sich ernsthafte Sorgen um die psychische Gesundheit zu machen. Schließlich gehören Momente der Niedergeschlagenheit genauso zum Leben wie Hochphasen des Glücks.

Typisch Winterblues

Manchmal verbirgt sich hinter trüber Stimmung und Antriebslosigkeit in der dunklen Jahreszeit auch ein „Winterblues“. Medizinisch heißt das seelische Leiden saisonal abhängige Depression, kurz SAD, weil die Symptome im Herbst auftreten und zu Beginn des Frühlings wieder verschwinden. Typisch für die SAD sind ein verstärkter Appetit, insbesondere auf Kohlenhydrate und Süßes, eine Gewichtszunahme und ein größeres Schlafbedürfnis.

Vom Winterblues unterscheidet sich die echte Depression – eine schwere Erkrankung. Sie ist gekennzeichnet durch anhaltend gedrückte, depressive Stimmung, Interessenverlust und Freudlosigkeit sowie Antriebsmangel und Ermüdbarkeit. Weitere Symptome, wie beispielsweise verminderter Appetit, Schlafstörungen, Gefühle von Wertlosigkeit oder unangemessene Zukunftsängste, kommen häufig hinzu.

Fließende Übergänge 

Die Übergänge zwischen einem Stimmungstief und einer echten Depression sind oft fließend, und eine allgemeingültige scharfe Abgrenzung ist kaum möglich. Einen ersten Anhaltspunkt kann jedoch die Antwort auf zwei Fragen geben:

  • Fühlten Sie sich im letzten Monat häufig niedergeschlagen, bedrückt oder hoffnungslos?
  • Hatten Sie im letzten Monat anhaltend deutlich weniger Antrieb und Freude?

Werden beide Fragen mit „ja“ beantwortet, besteht der Verdacht auf eine depressive Erkrankung. Ein weiterer Hinweis: Das eigene Denken, Fühlen, Handeln und auch das körperliche Wohlbefinden werden negativ erlebt. Bei Verdacht auf eine Depression sollten Betroffene möglichst umgehend zum Arzt gehen, der die richtige Therapie in die Wege leiten kann.  

Hilfe nach Maß

Bei einer echten Depression hilft häufig die Kombination aus Psychotherapie und verschreibungspflichtigen Medikamenten (Antidepressiva), bei der SAD eine Lichttherapie. Dabei tanken Patienten über spezielle Tageslichtlampen oder Lichtduschen täglich helles Tageslicht auf Vorrat. Die Spezialgeräte haben eine sehr hohe Lichtleistung von bis zu 10.000 Lux und sind mit gewöhnlichen Lampen nicht zu vergleichen.

Bei leichten und mittelschweren depressiven Verstimmungen werden außerdem Johanniskrautextrakte eingesetzt. Johanniskraut verfügt nachweislich über eine ausgleichende und stimmungsaufhellende Wirkung. Wichtig ist es, ein ausreichend hoch dosiertes und in seinem Wirkstoffgehalt standardisiertes Johanniskraut-Präparat einzunehmen. Ihr Apotheker berät Sie gern.

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