Rote Karte für den Festtags-Kater

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Rote Karte für den Festtags-Kater

An den Festtagen wird oft reichlich Alkohol getrunken. Ob es auch ohne geht? Wir haben Anregungen, wie sich Weihnachten und Silvester ganz nüchtern genießen lassen.

An Weihnachten und Silvester gönnen wir uns gerne etwas Besonderes: Etwas Teures zum Anziehen, feine kulinarische Köstlichkeiten, die schönsten Geschenke für die Liebsten. Und auch beim Alkohol achten wir häufig weder auf den Preis noch auf die Menge: Da wird mit Sekt oder Champagner angestoßen, ein edler Wein zum Essen gereicht, da werden Cocktails gemixt, und hinterher darf der Kräuterschnaps zur Verdauung natürlich nicht fehlen.

Kaum ist das Glas leer, wird schon wieder nachgeschenkt. Die Folge ist oft ein mächtiger Schwips, auf den am nächsten Morgen ein heftiger Kater folgt. Doch damit nicht genug: Wer sorglos zu viel Alkohol trinkt, riskiert zahlreiche negative Konsequenzen – von einem erhöhten Unfallrisiko bis hin zu peinlichen Szenen unterm Tannenbaum. Schon oft hat sich gezeigt, dass ein harmonisches Fest unter übermäßigem Alkoholeinfluss schnell zu Ende sein kann, schlimmstenfalls sogar verbunden mit langfristigen Kränkungen und Verletzungen. 

Harmlos? Von wegen!

Der Grund: Alkohol ist eben nicht nur ein „harmloser Spaßbeschleuniger“, sondern macht Menschen auch redselig, hemmungslos und aggressiv. Hinzu kommt: Lust und Frust des Trinkens liegen oft sehr nah beieinander. Gerade an Weihnachten wird nicht nur aus reiner Geselligkeit getrunken, sondern mitunter auch, um die lieben Verwandten besser ertragen zu können oder um die Einsamkeit zu vergessen. Nicht wenige, die an den Feiertagen alleine zu Hause sitzen, ertränken ihre Verzweiflung in Hochprozentigem.

Besonders alarmierend: Vor allem Jugendliche belassen es nicht bei maßvollem Alkoholgenuss, sondern schlagen kräftig über die Stränge. Das hat eine Befragung im Auftrag des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV) gezeigt. Viele der Befragten gaben an, an Weihnachten und Silvester mehr als sonst oder sogar „über den Durst“ zu trinken.

Es geht auch ohne 

Schluss damit! Wer sich wirklich friedliche Festtage wünscht und zudem gesund bleiben möchte, sollte beim Alkohol unbedingt die Faustregel „weniger ist mehr“ beherzigen. Ganz Entschlossene können sich auch vornehmen, in diesem Jahr einmal völlig auf Wein, Bier & Co. zu verzichten. „Alkoholfrei heißt, sich besser und fitter zu fühlen. Man sieht zudem frischer, jünger und gesünder aus“, schwärmt die Gesundheitsforscherin Regina Tödter in ihrem Ratgeber „Die 50 besten Alkohol-Killer“ (Trias Verlag). 

„Feiern können wir auch ohne Alkohol. Nüchtern wissen wir endlich, was wir da eigentlich genau zelebrieren“, so Tödter. Feste ohne Alkohol können nicht nur harmonischer werden, sondern haben auch einen besonderen Charme. Wer selbst Gastgeber sei, könne seine Gäste beispielsweise mit außergewöhnlichen Drinks wie feurigen Vitamin-Shots, bunten Fruchtcocktails oder sprudelnden Bowlen überraschen, so die Buchautorin. Klar, dass auch angeregte Gespräche, Gesellschaftsspiele und das traditionelle Singen unterm Christbaum ohne Alkoholeinfluss mehr Spaß bereiten.  

Weniger ist mehr

Wer nicht grundsätzlich und komplett auf Alkohol verzichten möchte, sollte auf die richtige Dosis achten: Männer sollten maximal zwei kleine Gläser Bier, Wein oder Sekt pro Tag trinken; für Frauen ist sogar nur ein Glas die tägliche Obergrenze. Zwei Tage pro Woche sollten immer alkoholfrei bleiben. Außerdem wichtig: Wenn Kinder und Jugendliche mitfeiern, sollten Erwachsene immer mit gutem Beispiel vorangehen. Denn die Einstellung und das Verhalten der Eltern haben großen Einfluss auf den späteren Umgang der Kids mit Alkohol.  

Um übermäßigem Alkoholgenuss gerade an den Feiertagen zu umgehen, hilft es auch, die eigenen Erwartungen an Weihnachten und Silvester herunterzuschrauben: Wer himmlische Harmonie und perfekte Festtage erwartet, wird vermutlich enttäuscht werden. Und dann steigt die Gefahr, Kummer und Frust im Weinglas zu ertränken – und am nächsten Morgen mit dickem Kopf und schlechter Laune aufzuwachen.

Kater-Killer

Wer trotz aller guten Vorsätze einmal mit einem Kater aufwacht, kann es mit diesen Tricks versuchen:    

  1. Morgendliche Übelkeit bekämpft man am besten mit einem deftigen Frühstück: Belegtes Vollkornbrot, Gemüseeintopf oder Saures wie Rollmöpse, Hering oder Gurken. Das hilft dem Mineralstoffhaushalt wieder auf die Beine.
  2. Viel Wasser oder Fruchtsaftschorle trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
  3. Vitamin C hilft der Leber, die Gifte schneller abzubauen: Frisch gepresster Orangen- und Grapefruitsaft machen munter.
  4. Bewegung an der frischen Luft bringt den Kreislauf in Schwung und vertreibt Kopfschmerzen.
  5. Bei einem ausgeprägten Brummschädel hilft ein Schmerzmittel. Der Apotheker kann ein geeignetes Präparat empfehlen und weiß, welche Wirkstoffe am Morgen danach hilfreich sind.

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