Das nächste Frühjahr kommt bestimmt!

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Das nächste Frühjahr kommt bestimmt!

Was Heuschnupfen-Patienten wissen sollten

 

Allergien sind eine Qual und beeinträchtigen die Lebensqualität mitunter massiv.

Hilfe verspricht die spezifische Immuntherapie.

 

Etwa jeder vierte Bundesbürger leidet unter einer Allergie. Triefende Nase, leichtes Asthma, Hautreizungen, Empfindlichkeit gegenüber Pollen, Insektengift oder Tierhaaren — die Auslöser und Beschwerden sind sehr unterschiedlich. Doch eines haben alle Allergiker gemeinsam: Ihr Immunsystem spielt verrückt. Es stuft an sich völlig harmlose Substanzen — wie eben Tierhaare oder Blütenpollen — als gefährliche Feinde ein und produziert Antikörper, um sich vor der vermeintlichen Gefahr zu schützen. Dadurch wiederum werden im Körper Entzündungsreaktionen ausgelöst, die zu den lästigen und manchmal sogar gefährlichen Symptomen führen.

 

Die gute Nachricht: Allergiker müssen Dauerschnupfen, Bindehautentzündung und andere Beschwerden nicht einfach hinnehmen. Zum Glück werden die medizinischen Hilfen immer besser und die Therapieformen immer ausgereifter. Zum einen steht eine Vielzahl antiallergischer Medikamente zur Verfügung, die die Beschwerden zuverlässig lindern können: Das reicht von Mastzellstabilisatoren über Antihistaminika bis hin zu Kortison. Ihr Arzt und Apotheker beraten Sie gern zu diesen Arzneimitteln.

 

Auf Konfrontationskurs gehen

Die einzige Möglichkeit jedoch, den Heuschnupfen ursächlich zu behandeln, ist die spezifische Immuntherapie, kurz SIT. Sie wird auch als Hyposensibilisierung bezeichnet. Das Prinzip: Dem Körper wird die allergieauslösende Substanz, in der Fachsprache als Allergen bezeichnet, über einen längeren Zeitraum in steigender Dosierung zugeführt. So lange, bis sich das Immunsystem allmählich daran gewöhnt und die überschießende Reaktion schließlich nicht mehr eintritt. Die Antikörperproduktion wird reduziert oder gestoppt. So kann eine Hyposensibilisierung die Krankheitssymptome stark reduzieren und im Idealfall ganz beseitigen.

 

Lange Zeit war unter Forschern umstritten, ob die SIT tatsächlich einen Nutzen für den Patienten hat. Inzwischen konnte die Wirksamkeit nachgewiesen werden. Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen mittlerweile, dass die Therapie gut wirkt und kaum Nebenwirkungen hat.

 

Spritzen, Tropfen oder Pillen?

Üblicherweise läuft die spezifische Immuntherapie über drei Jahre, wobei der Arzt bei der klassischen Therapieform die Allergene in regelmäßigen Abständen unter die Haut spritzt (SCIT). Die Erfolgsraten sind beachtlich, liegen bei einer Gräserpollenallergie beispielsweise bei über 80 Prozent. Außerdem kann eine SIT das Risiko vermindern, neue Allergien und Asthma zu entwickeln. Die spezifische Immuntherapie kann auch als Kurzzeittherapie erfolgen und dann noch kurz vor Beginn der entsprechenden Pollensaison durchgeführt werden.

 

Manchen Patienten kann der Arzt auch eine sublinguale Immuntherapie (SLIT) mit Tropfen verordnen. Speziell für Menschen mit einer Allergie auf Gräser- und Roggenpollen gibt es außerdem Tabletten, die ebenfalls vom Arzt verschrieben werden müssen. Auch diese Mittel werden — abgesehen von Beschwerden wie Juckreiz und leichten Schwellungen in der Mundhöhle — von den Patienten recht gut vertragen. Jedoch: Bei Hausstaubmilbenallergie oder der Diagnose „Asthma“ ist die SLIT kein Ersatz für die Spritzen. 

 

Ob und welche Form der Hyposensibilisierung im Einzelfall infrage kommt und Aussicht auf Erfolg hat, sollten Allergiker unbedingt mit einem auf Allergien spezialisierten Facharzt (Allergologen) besprechen.

 

Auch wenn die Haut juckt kann dies oft ein Anzeichen für Allergien sein.

 

Quelle: www.ratgebergesund.de