Nach Herzinfarkt ASS möglichst nicht absetzen

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Nach Herzinfarkt ASS möglichst nicht absetzen

 

Patienten bekommen nach einem überstandenen Herzinfarkt oft Arzneimittel verordnet, die die Blutgerinnung hemmen, wie die bekannte Acetylsalicylsäure, kurz ASS. Das soll in kleiner Dosierung dauerhaft eingenommen gefährlichen Blutgerinnseln vorbeugen. Setzt man solche Medikamente jedoch nach längerer Zeit der Einnahme ab, ist Vorsicht geboten.

Acetylsalicylsäure heißt der Wirkstoff ausgeschrieben, der die Verklumpung der Blutplättchen verhindert. Herzpatienten, die das Mittel nach regelmäßiger Einnahme absetzten, hatten ein um 37 Prozent höheres Risiko für weitere Herz-Kreislauf-Ereignisse verglichen mit Patienten, die ASS weiter einnahmen. Das Risiko stieg schon sehr bald, nachdem die Patienten die Einnahme beendet hatten. Es blieb dauerhaft auf dem erhöhten Niveau, schreiben die Studienautoren im Fachmagazin Circulation. Sie vermuten einen Absetzeffekt dahinter, der zu einer verstärkten Verklumpung der Blutplättchen führt.

Zwischen 10 und 20 Prozent der Herzinfarkt-Patienten setzen das Mittel in den ersten drei Jahren nach dem Infarkt wieder ab. „Die Therapie mit niedrig dosierter ASS ist einfach und preisgünstig“, sagt Dr. Johan Sundstrom von der Universität Uppsala in Schweden. „Solange die Patienten keine Blutungen haben oder operiert werden, zeigen unsere Daten, dass es für die Gesundheit sinnvoll ist, das Mittel weiterhin einzunehmen.“ Für ihre Untersuchung hatten die schwedischen Forscher Daten von über 600.000 Patienten ausgewertet.

 

Quelle: aponet.de