5 Schritte zum Bürohund

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Den eigenen Vierbeiner zur Arbeit mitbringen zu dürfen ist bei Hundehaltern ein oft gehegter Wunsch. Mit den richtigen Vorbereitungen haben Sie gute Chancen, aus diesem Wunsch Wirklichkeit werden zu lassen.

Sehr zur Enttäuschung vieler Hundehalter gibt es keinen Rechtsanspruch, den eigenen Vierbeiner zur Arbeit mitbringen zu dürfen. Die Entscheidung für oder gegen Ihren Hund liegt allein beim Chef. Mit den folgenden Schritten können Sie abschätzen, ob Ihr Projekt „Hund im Büro” Aussicht auf Erfolg hat.

1          Schritt:             Die Situation richtig einschätzen

Beantworten Sie sich ganz ehrlich die Frage, ob sich Ihr Vierbeiner überhaupt als Bürohund eignet und ob er mit seiner neuen Aufgabe glücklich werden kann. Nennen Sie beispielsweise eine temperamentvolle Fellnase Ihr Eigen, die jeden Fremden mit freudigem Gebell und Anspringen begrüßt, kann das schnell zu Ärger mit den Kollegen und dem Chef führen. Und auch längst nicht jeder Kunde oder Geschäftspartner kommt mit solch einem Verhalten zurecht. Hat Ihr Vierbeiner zudem gerne Action und braucht viel Bewegung, sind lange Arbeitstage unter dem Schreibtisch sicher nichts für ihn. Ein schüchterner, ängstlicher Hund, der gerne seine Ruhe hat, kann an einem hektischen Bürotag schnell Stress bekommen.

2          Schritt:             Die Stimmung ausloten

Sind Sie zur Überzeugung gekommen, dass sich Ihre Fellnase an Ihrem Arbeitsplatz gut zurechtfinden wird, suchen Sie als Nächstes das Gespräch mit Ihren Kollegen. Erläutern Sie ihnen, was sich in den Arbeitsabläufen für sie gegebenenfalls ändern würde. Heben Sie dabei die Vorteile hervor, die sich in Hinsicht auf das Arbeitsklima „mit Hund“ ergeben würden. Aber rechnen Sie auch mit negativen Rückmeldungen. Hat ein Mitarbeiter etwa Angst vor Hunden oder leidet er unter einer Tierhaarallergie, hat sich das Thema schnell von selbst erledigt.

3          Schritt:             Mit dem Chef sprechen

Haben Sie den Rückhalt Ihrer Kollegen, steht nun der Gang zum Chef an. Vereinbaren Sie dafür einen Gesprächstermin, bei dem Sie ausreichend Zeit und Gelegenheit haben, Ihre Wünsche und Vorstellungen vorzutragen. Von Vorteil ist es natürlich, wenn Sie Ihren Chef davon überzeugen können, dass es mit Ihren Kollegen keine Probleme geben und der Geschäftsablauf durch Ihren Hund nicht gestört wird. Für alle Beteiligten, also auch für Ihre Fellnase, kann auch ein Probetag im Büro sehr sinnvoll sein, um herauszufinden, ob sich Ihre Kollegen mit dem Hund verstehen und ob das Tier mit dieser Situation zurechtkommt.

4          Schritt:             Den Büroalltag organisieren

Haben Ihre Kollegen und Ihr Chef zugestimmt, müssen Sie sich spätestens jetzt um konkrete Dinge für Ihren vierbeinigen Begleiter kümmern. Dazu zählt, einen passenden Platz für die Hundedecke oder das Körbchen zu wählen, an dem der Hund den größten Teil des Bürotags verbringt. Ganz wichtig: Der Platz ist ein echter Rückzugsort, vor Zugluft geschützt und er bleibt vom täglichen Durchgangsverkehr unbehelligt. Haben Sie jetzt noch das Lieblingstier Ihrer Fellnase, das gewohnte Futter und einen Trinknapf im Gepäck, ist im Büro alles bestens vorbereitet. Jetzt geht es an das Training: Ein Bürohund darf sich im Büro natürlich frei bewegen, allerdings ist es selbstredend, dass Toben für ihn tabu ist. Dafür muss er auf Ihre Mittagspause warten, wo es zum Spielen und Austoben nach draußen geht. Bringen Sie Ihrem zukünftigen „Kollegen“ schon zu Hause bei, auf ein entsprechendes Kommando gehorsam und sofort seine Hundedecke aufzusuchen, bis Sie ihm ein Zeichen geben, diesen Platz wieder verlassen zu dürfen. Diese Übung dient dazu, den Vierbeiner im Büro jederzeit auf seinen Ruheplatz zu verweisen, wenn ein Kollege ins Büro kommt.

5          Schritt:             Der erste Tag

Jetzt folgt gewissermaßen die „Feuertaufe“ für Ihren Hund.

Wählen Sie für den Start einen Tag, an dem im Büro erwartungsgemäß nicht so viel los ist. Stellen Sie Ihren „Neuling“ den Kollegen vor und beschreiben Sie dabei kurz das Wesen und den Charakter Ihres Vierbeiners. Weisen Sie dabei auch auf Dinge und Situationen hin, die Ihr Hund nicht so gerne mag. Je genauer Ihre Kollegen Ihren vierbeinigen Partner einschätzen können, desto entspannter können sie mit ihm umgehen. Hat Ihre Fellnase den ersten Tag im Büro gelassen gemeistert, steht der morgendlichen vierbeinigen Begleitung an den Arbeitsplatz nichts mehr im Weg.

Da Ihr Chef allerdings eine Fürsorgepflicht für alle Mitarbeiter hat, kann es durchaus sein, dass er bei Problemen mit Ihrem Hund und einem Ihrer Kollegen seine Einwilligung irgendwann wieder zurückzieht. In diesem Fall müssen Sie schon im Voraus einen „Plan B“ haben, was mit Ihrem Vierbeiner passiert, wenn er wieder zu Hause bleiben muss.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – https://leserservice.sud-verlag.de