Die Schmerzen lindern bei Schultersteife

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Entzündungshemmende Schmerzmittel können bei Schultersteife helfen. Lassen Sie sich über geeignete Salben und Tabletten vom Arzt und vom Apotheker beraten.   

Die Schmerzen lindern bei Schultersteife    

Keinen Sport gemacht, keinen Unfall gehabt – und trotzdem schmerzt die Schulter und wird immer unbeweglicher? Oft steckt eine Schultersteife dahinter.

Bei Schultersteife beginnt die Schulter über Wochen bis Monate allmählich immer stärker zu schmerzen. Oft machen sich die Beschwerden zunächst nur nachts bemerkbar und sorgen für unruhigen Schlaf. Dann fällt es Betroffenen zunehmend schwerer, den Arm nach oben oder hinten zu bewegen, bis es irgendwann fast unmöglich wird.

Langwieriges Leiden

Im Krankheitsverlauf lassen die Schmerzen zwar nach, doch kann die Schulter bis zu einem Jahr steif bleiben, so, als wäre sie eingefroren. Daraus leitet sich der Begriff „frozen shoulder“ ab, wie die Schultersteife häufig auch genannt wird. In der letzten Phase lockert sich die Versteifung, und die Beweglichkeit kommt langsam zurück. Nicht immer, aber oft können Betroffene ihre Schulter nach ein bis drei Jahren dann wieder so gut bewegen wie zuvor. 

Der Schultersteife liegen Verklebungen in der Gelenkkapsel zugrunde, die mit Narben zu vergleichen sind. Dadurch verdickt sich das Kapselgewebe, die Schulter schmerzt und wird immer unbeweglicher. Warum genau das passiert, weiß man nicht. Man vermutet aber, dass Entzündungen eine Rolle spielen. Und man weiß: Eine Schultersteife ist zwar langwierig und schmerzhaft, heilt aber meist von selbst wieder aus.

„Auf jeden Fall sollte ein Arzt die Ursache der Schulterschmerzen abklären“, sagt Dr. Julian Bleek, Arzt im AOK-Bundesverband. Der Mediziner kann eine Schultersteife zuverlässig von anderen Krankheiten unterscheiden, die ebenfalls mit Schmerzen einhergehen. Dazu zählen Schleimbeutel-Entzündungen, Kalkablagerungen, Rheuma oder auch Sehnenrisse.

Weniger Beschwerden, mehr Beweglichkeit

Steht die Diagnose „Schultersteife“ fest, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu verbessern. Beschleunigen lässt sich der Heilungsprozess aber leider nicht. Von vielen Patienten als wohltuend empfunden sind Behandlungen mit Wärme- oder Kältepackungen. Auch schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente, die als Tabletten eingenommen oder als Salben auf das Schultergelenk aufgetragen werden, können die Pein lindern. Welche Medikamente geeignet sind und was bei der Einnahme zu beachten ist, weiß der Apotheker.

Möglicherweise rät der Arzt auch zu einer Kortison-Behandlung. Kortison-Tabletten oder -Spritzen können die Beweglichkeit verbessern und die Schmerzen lindern, eignen sich aber nur für eine kurzzeitige Therapie. Auch physiotherapeutische Maßnahmen lindern oft die Beschwerden bei steifer Schulter. Die Therapeuten versuchen dabei, das Gelenk zu dehnen und wieder mobiler zu machen.

Zahlen & Fakten 

  • Zwei bis fünf Prozent der Bevölkerung macht im Laufe des Lebens eine Schultersteife zu schaffen.  
  • Meist tritt Schultersteife zwischen 40 und 60 Jahren auf, gehäuft aber rund ums 50. Lebensjahr.
  • Frauen trifft das Leiden etwas öfter als Männer, auch Diabetiker haben vermehrt damit zu tun.

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