Wenn Kinder Medikamente brauchen

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Wie wird das Antibiotikum richtig mit Flüssigkeit gemischt? Darf der Hustensaft auch abends gegeben werden? Alle Fragen rund um Medizin für den Nachwuchs beantwortet das Apotheken-Team gern.  

Wenn Kinder Medikamente brauchen

Erkältung, Fieber, Durchfall: Kranke Kinder brauchen Arzneimittel. Wichtig, dass die Medizin richtig dosiert und ordnungsgemäß eingenommen wird. Wir sagen, worauf es ankommt.

Wohl alle Eltern kennen es aus Erfahrung: Zigmal im Jahr wird das Kind von Schnupfen, Husten und Fieber geplagt, noch dazu kommen Magen-Darm-Störungen, Ohrenschmerzen, Kopfweh und klassische Kinderkrankheiten. Verständlich, dass Eltern ihrem Kind im Krankheitsfall helfen möchten, schnell wieder gesund zu werden – möglichst mit sanfter und gut verträglicher Medizin.

Doch, Vorsicht: Kinder sind keine kleinen Erwachsenen! Sehr viele Medikamente, die von den Großen gut vertragen werden, sind für den Nachwuchs gänzlich ungeeignet, womöglich sogar gefährlich. Das gilt sowohl für synthetisch hergestellte als auch für rein pflanzliche Arzneimittel. Deshalb gilt: Wenn das Kind krank ist, sollten Eltern nie leichtfertig in die Hausapotheke greifen oder dem Nachwuchs gar Medikamente verabreichen, die für Erwachsene bestimmt sind. Fatale, mitunter lebensgefährliche Folgen kann es haben, wenn Eltern dem Sprössling einfach eine halbe Tablette ihres eigenen Arzneimittels geben.

Kindgerecht dosiert  

Auf Nummer sicher gehen Familien, die sich im Krankheitsfall zunächst Rat beim Kinderarzt und Apotheker holen. Tipp: In der Apotheke sollten Eltern immer sagen, dass Nasentropfen, Hustenlöser oder Fiebersaft für ein Kind benötigt werden. Abhängig von Alter und Gewicht kann der Apotheker wirksame, gut verträgliche und kindgerecht dosierte Arzneimittel anbieten. 

Zäpfchen, Säfte, Tabletten, Tropfen – auch bei Arzneimitteln für Kinder gibt es viele unterschiedliche Darreichungsformen und genauso viele Besonderheiten, die bei der Dosierung zu beachten sind. Deshalb ist es vor der ersten Gabe eines Arzneimittels immer wichtig, den Beipackzettel in Ruhe zu lesen. Hierin finden Eltern genaue Informationen, wie das Medikament – abhängig von Alter und Gewicht des Kindes – dosiert werden muss. War es schon länger nicht mehr auf der Waage, sollten Eltern das Gewicht nicht nur ungefähr abschätzen, sondern ihr Kind sicherheitshalber erst einmal wiegen.

Bei Zäpfchen und Tabletten ist es meist leicht, die richtige Menge zu verabreichen. Schwieriger wird es bei flüssigen Arzneimitteln. Sie müssen exakt abgemessen werden. Spezielle Dosierhilfen wie Messbecher, Dosierspritzen oder -löffel, die vielen Arzneimittelpackungen beiliegen, vereinfachen dies. Wichtig: Diese Dosierhilfen unbedingt verwenden – und zwar immer nur für das jeweilige Medikament, nicht für andere Medizin. 

Arzneimittel geben leicht gemacht:  

Wichtige Tipps für Eltern:

Ø  Zäpfchen lassen sich leichter einführen, wenn sie vorher in der Hand angewärmt werden. 

Ø  Antibiotika-Trockensäfte müssen vor der ersten Gabe mit Wasser aufgefüllt werden. Hier ist größte Genauigkeit gefragt, damit die Dosierung stimmt.

Ø  Tabletten kann manch ein kleiner Patient nur schwer schlucken. Dann sind Säfte oder Zäpfchen bessere Alternativen.

Ø  Saft oder Lutschtablette schmecken dem Nachwuchs nicht? Häufig gibt es ähnliche Präparate mit anderem Geschmackzusatz. Fragen Sie in der Apotheke nach. 

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