7 Fragen zu Heuschnupfen

druckendruckenvorlesen vorlesen

Laufende Nase, tränende Augen: Mit dem Frühling beginnt für viele die Allergiesaison. Wir beantworten die häufigsten Fragen.

1) Kann ich den Kontakt mit Pollen vermindern?

Die auslösenden Substanzen (Allergene) zu meiden, ist schwierig. Schließlich fliegen Gräser-, Getreide- oder Blütenpollen mehrere hundert Kilometer weit durch die Luft. Versuchen Sie trotzdem, Ihre Umgebung möglichst pollenfrei zu halten. Spezielle Filter und Schutzgitter für Auto und Fenster fangen einen Teil der Allergene ab. Wechseln Sie die Kleidung, wenn Sie von draußen kommen, und waschen Sie sich vor dem Zubettgehen die Haare. Nasenspülungen mit isotoner Salzlösung befreien die Schleimhäute von den Pollen.

2) Leiden nur die Augen und die Nase?

Leider nicht. Geschwollene Schleimhäute mit Tränenfluss und Schnupfen sind zwar die markantesten Anzeichen. Oft kommen Halsschmerzen, Husten oder Hautirritationen hinzu. Sogar Kreislaufprobleme, Verdauungsbeschwerden und Mi-gräne können die Folge von Heuschnupfen sein.

3) Hilft normales Schnupfenmittel?

Nein. Herkömmliche Nasensprays sind nur bei Erkältungskrankheiten sinnvoll. Gegen Heuschnupfen helfen sie nicht, denn die Entzündungsreaktionen treten trotzdem ein.

4) Sind Antihistaminika die Mittel der Wahl?

Oftmals ja. Die Klassiker gegen Heuschnupfen verhindern die Ausschüttung des Hormons Histamin, das beim Kontakt mit den Allergenen als Alarmsignal freigesetzt wird. Ein Antihistaminikum stoppt die allergische Reaktion und lindert die Symptome. Als Tabletten wirkt es lang anhaltend im ganzen Körper, als Augentropfen oder Nasenspray lokal an den Schleimhäuten. Viele Antihistaminika gibt es rezeptfrei in der Apotheke. Erreichen sie nicht die gewünschte Verbesserung, sind Cortisonpräparate eine mögliche Alternative. Im Gespräch mit Ihrem Arzt finden Sie die beste Therapie.

5) Nehme ich nur im Akutfall Medikamente?

Nicht unbedingt. Ärzte empfehlen Heuschnupfenpatienten häufig mit Beginn der Pollensaison eine Basistherapie, damit die Allergiereaktion möglichst gar nicht erst startet oder nur sehr eingeschränkt abläuft. Dazu dienen sogenannte Cromone oder Mastzellstabilisatoren. Sie beruhigen das übereifrige Immunsystem und sollten frühzeitig zum Einsatz kommen.

6) Machen Allergiemittel müde?

Nicht zwingend. Viele moderne Präparate sind sehr gut verträglich und nebenwirkungsarm. Wenn Ihre Allergietabletten zu Müdigkeit führen, können Sie antiallergisches Nasenspray oder Augentropfen ausprobieren. Sie beeinflussen nicht den ganzen Organismus und machen gewöhnlich nicht müde.

7) Muss ich Heuschnupfen überhaupt behandeln?

Ja. Wer seine Allergie ignoriert, schränkt nicht nur seine Lebensqualität ein. Ein unbehandelter Heuschnupfen kann sich mit den Jahren verstärken, Kreuzallergien gegen Lebensmittel begünstigen und ernste Folgeerkrankungen wie allergisches Asthma hervorrufen.

Expertenrat

Keine Angst vor Cortison!

»Cortisonhaltige Nasensprays helfen gegen typische Beschwerden bei Heuschnupfen«, erklärt Silke Megens, pharmazeutisch-technische Assistentin in der Bahnhof Apotheke Goch. »Nasale Glucocorticoide, wie sie in der Fachsprache heißen, wirken antiallergisch, entzündungshemmend und abschwellend. Die Nase wird frei, zudem bessern sich Augenbeschwerden wie Juckreiz und Rötungen. Die Nasensprays sind teilweise rezeptfrei erhältlich und weit geringer dosiert als Cortisontabletten oder -spritzen. Sie lindern die Symptome lokal, ohne den Stoffwechsel zu beeinflussen. Daher bleiben die oftmals gefürchteten Nebenwirkungen selbst bei Langzeitanwendung aus.«

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern

Bildnachweis: ©Wayhome Studio – stock.adobe.com