Allergisch auf Mieze und Bello?

druckendruckenvorlesen vorlesen

Jetzt im Herbst rücken Mensch und Haustier wieder enger zusammen. Für Allergiker ist das Kuscheln mit dem geliebten Vierbeiner allerdings ein erhebliches Gesundheitsrisiko.

Die Diagnose Tierhaarallergie ist ein harter Schlag für alle, die sich ihr Zuhause mit einem Hund oder einer Katze teilen. Denn dann steht der Haustierbesitzer unweigerlich vor der schweren Entscheidung, sich vom geliebten Tier zu trennen. Bello oder Mieze in gute Hände abzugeben, ist für Menschen mit Tierhaarallergie oft die einzige Möglichkeit, die Allergieauslöser (Allergene) aus dem direkten Lebensumfeld zu verbannen. Saugen, Putzen und Wischen hingegen führen in der Regel nicht zum durchschlagenden Erfolg. Doch selbst die Trennung vom vierbeinigen Hausgenossen ist nicht immer ausreichend, um die Beschwerden dauerhaft loszuwerden. Ein Grund: Manche Tierarten sind bei uns so weit verbreitet, dass der Mensch den Allergieauslösern gar nicht vollständig entrinnen kann. „Wenn Freunde beispielsweise Katzen haben, können über diesen Kontakt Beschwerden ausgelöst werden“, erklärt Professor Ludger Klimek vom Allergiezentrum in Wiesbaden und Vizepräsident des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen.

Nicht verharmlosen

Zum Glück sind die meisten Tierhaarallergiker nur gegen eine einzige Haustierart allergisch, die meisten reagieren auf Katzenkontakt mit den typischen Symptomen: Dauerschnupfen, gerötete Augen, Niesreiz, Hautausschläge, trockener Husten und — wenn die Tiere ins Bett dürfen — auch nächtlicher Husten gehören dazu. „Grundsätzlich sollte man eine Tierallergie nicht auf die leichte Schulter nehmen“, warnt Professor Klimek. „Eine große Gefahr ist der sogenannte Etagenwechsel, bei dem die Allergie von den oberen Atemwegen auf die Bronchien übergreift. Asthma und Atemnot können die Folgen sein.“ Durch die ständige Entzündung können schließlich chronische Schäden an den Atemwegen entstehen. Lassen Sie es nicht soweit kommen!

Neben Katzen können auch Hunde, Nagetiere wie Mäuse, Hamster und Meerschweinchen, aber auch Pferde und sogar Vögel Tierallergien auslösen. Bei Vögeln sind die Federn und Bestandteile des Kots die Auslöser, bei anderen Tieren sind es bestimmte Eiweißstoffe in Haaren, Hautschuppen, Kot, Schweiß, Urin oder Speichel.

Sind die allergischen Beschwerden erst da, helfen antiallergische Medikamente aus der Apotheke. Rasch und recht zuverlässig wirken Antihistaminika zum Einnehmen. Sie können Schnupfen, Niesattacken & Co. lindern, die Allergie ursächlich bekämpfen können sie natürlich nicht. 

Allergiefrei auf Dauer 

Ist es nicht möglich, den allergieauslösenden Hausgenossen dauerhaft aus dem Weg zu gehen, kommt eventuell eine spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) infrage. „Sie ge-währ-leistet als einzige Behandlung langfristig einen sicheren Schutz vor allergischen Reaktionen“, so Allergie-ex-perte Klimek. Die Therapie — bei der dem Patienten kleine Mengen der allergieauslösenden Substanz in steigender Dosis gespritzt werden — gibt es noch nicht für alle Formen der Tierhaarallergie, bei Katzen-, Hunde- oder Pferdeallergie funktioniert sie aber gut. „Hiermit kann man auch Patienten helfen, die den Kontakt zu Tieren nicht meiden können — oder wollen“, weiß Professor Ludger Klimek aus Erfahrung.

Vor allem auf Katzenhaare reagieren viele Menschen allergisch.

Quelle: www.ratgebergesund.de

Bildnachweis: ©motortion – stock.adobe.com