Auf den Magen geschlagen

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Deftiges Essen, Stress oder Reizmagen:
Wenn es im oberen Bauch zwickt, ist schnelle Hilfe vonnöten.

Der Magen hat oft schwer zu schlucken. Wir denken meist erst an ihn, wenn er sich mit Schmerzen und Unwohlsein bemerkbar macht. Jetzt im Herbst, wenn wir uns tendenziell weniger bewegen und bei schweren Speisen vermehrt zulangen, stellen sich häufig Beschwerden im Bauch ein. Der Magen drückt, verkrampft sich, schmerzt. Zeit, wieder Ruhe in die Körpermitte zu bringen.

Fleißiges Muskelpaket

Der Magen beginnt mit seiner Arbeit, sobald Nahrung aus der Speiseröhre hineingelangt. Das ist das Signal für die starke Muskulatur: Sie knetet und walkt den Inhalt kräftig durch, um ihn zu zerkleinern. Währenddessen treiben Magensäure und Enzyme die Verdauungsvorgänge weiter voran.

Organische Ursachen ausschließen

Bevor Sie selbst gegen Bauchschmerzen vorgehen, sollte ein Arzt schwerwiegende Erkrankungen ausschließen. Denn Magengeschwüre, Schleimhautentzündungen oder die Refluxkrankheit mit ständigem Sodbrennen verlangen eine angemessene medizinische Behandlung. Auch ein Keim kann im Magen sein Unwesen treiben und wiederholt Probleme machen: Helicobacter pylori.

Immer wieder Aufruhr

Oft stecken hinter Magenschmerzen jedoch nur Hektik und Stress. Großzügige Mahlzeiten, in Eile hinuntergeschlungen, überfordern das Verdauungsorgan. Vor allem, wenn sie viel Fett enthalten, denn das bleibt länger im Magen als andere Nahrungsbestandteile. Die Folge: Der Druck auf die Magenwände hält besonders lange an, das bekannte Völlegefühl entsteht. Treten Druck und Schmerzen im Oberbauch ohne erkennbaren Grund immer wieder auf, und das über drei Monate, spricht man von einem Reizmagen oder funktioneller Dyspepsie.

Ruhe bewahren

Tun Sie Ihrem Magen etwas Gutes, indem Sie regelmäßig essen und kleinere Mahlzeiten bevorzugen. Fettarme, leicht verdauliche Speisen belasten weniger. Achten Sie darauf, alles gut zu kauen und langsam zu genießen. Übrigens: Der sprichwörtliche erdauungsspaziergang nach dem Essen hat seine Berechtigung und verleiht stockenden Magen- und Darmfunktionen neuen Schwung. Der gern angebotene Verdauungsschnaps hingegen erschwert einem vollen Magen die Arbeit.

Kopf und Bauch

Ähnliche Folgen hat psychischer Stress, denn der Magen-Darm-Trakt ist über viele Nerven mit dem Gehirn verbunden. In Zeiten großer Belastung kann die allgemeine Anspannung ganz normale Verdauungsfunktionen aus dem Takt bringen. Regelmäßige Entspannungspausen und Stressbewältigungsstrategien kommen daher auch einem aufgeregten Magen zugute.

Linderung verschaffen

Schmerzen im Oberbauch verlaufen oft krampfartig. Gegen die inneren Muskelverspannungen und das Unwohlsein helfen der Wirkstoff Butylscopolamin oder pflanzliche Medikamente. Pfefferminz- und Kümmelöl sowie Kombinationen mit Angelikawurzel, bitterer Schleifenblume und Mariendistel gelten als echte Magenfreunde. Eine wohltuende Maßnahme bei Magendrücken ist Arzneitee mit beruhigenden Inhaltsstoffen. Kamille, Schafgarbe und Pfefferminze besänftigen den gereizten Magen.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern

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