Blasenentzündung: Beugen Sie vor!

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Wer sich „verkühlt“, riskiert einen schmerzhaften Blaseninfekt – das wussten schon unsere Großmütter. Leider sind Frauen deutlich anfälliger als Männer …

Der Körperbau ist dafür verantwortlich, dass es Frauen häufiger trifft: Ihre Harnröhre ist sehr kurz, deshalb können sich die Erreger schneller bis zur Blase ausbreiten, wo sie sich rasch vermehren. Zudem mündet die Harnröhre bei Frauen in der Nähe des Darmausgangs und der Scheide, sodass Erreger aus diesen Regionen schneller in die Harnwege gelangen können. Bei Männern treten Blasenentzündungen dagegen eher mit zunehmendem Alter auf, wenn durch Prostata-Vergrößerungen die Blase nicht mehr vollständig entleert werden kann. 

Unangenehme Beschwerden

Meist stecken hinter Blasenentzündungen bei der Frau die eigenen Darmbakterien vom Typ Escherichia coli, die in die Harnröhre gelangen und von hier in die Blase wandern. Kälte kann das Immunsystem schwächen. Die Bakterien haben so ein leichteres Spiel; sie breiten sich aus, die Schleimhaut entzündet sich. Die Folgen: Brennen beim Wasserlassen, häufiger Drang zur Toilette und eventuell Schwierigkeiten, den Harn zu halten, sowie Schmerzen im Unterleib.

Zur Therapie einer einfachen Blasenentzündung haben sich zahlreiche Heilpflanzen bewährt. Sie entfalten in Blasen- und Nierentees sowie in Fertigarzneimitteln ihre Wirkung – entweder „solo“ oder in Kombination mit anderen Pflanzenextrakten. Ihr Apotheker berät Sie hierzu gern.

Ein Fall für den Arzt?

Gehen die Beschwerden nicht von selbst zurück und insbesondere, wenn zusätzlich Fieber oder Schmerzen in der seitlichen Bauchregion auftreten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. In diesen Fällen besteht die Gefahr, dass sich die Erreger über die Harnleiter bis in die Nieren ausgebreitet und dort zu einer Nierenbeckenentzündung geführt haben.

Für die Diagnose untersucht der Arzt den Urin auf Bakterien und kann so entscheiden, ob ein Antibiotikum nötig ist. Die Medikamente müssen bei unkomplizierten Harnwegsinfekten normalerweise drei bis fünf Tage genommen werden. Der Mediziner kann zusätzlich auch ein Schmerzmittel verschreiben. Um den Heilungsprozess zu unterstützen, ist es wichtig, ausreichend zu trinken und die Blase regelmäßig und vollständig zu entleeren. Schmerzen lassen sich auch durch eine Wärmflasche oder ein warmes Bad lindern.

Besser vorbeugen

Vorbeugen ist besser als heilen! So halten Sie die Bakterien in Schach:

• Täglich mindestens zwei Liter trinken. Patienten mit Herzschwäche sollten die Trinkmenge zuvor mit ihrem Arzt absprechen.

• Nach dem Toilettengang sollten Frauen den Intimbereich von vorn nach hinten reinigen, da auf dem umgekehrten Weg Bakterien vom Darm- oder Scheidenausgang zur Harnröhre transportiert werden.

• Für die tägliche Reinigung reicht im Grunde schon Wasser. Wer möchte, verwendet eine milde Waschlotion aus der Apotheke. Auf Intimsprays verzichtet man besser ganz, damit der Säureschutzmantel der Haut nicht angegriffen wird. 

• Nach dem Geschlechtsverkehr Wasser lassen, um Bakterien wieder hinauszuspülen, die in den Harnröhrenbereich gelangt sind.

• Füße und Unterleib warm halten, das Sitzen auf kalten Unterlagen vermeiden.  

Wärme tut der kranken Blase gut.

Quelle: www.ratgebergesund.de

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