Das hilft bei Husten

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Das hilft bei Husten

 

Erkältungshusten ist quälend und ein Zeichen dafür, dass die natürliche Selbstreinigungsfunktion unserer Bronchien gestört ist. Dann braucht der Körper Unterstützung.

 

Von Natur aus haben unsere Atemwege eine Selbstreinigungsfunktion, die dafür sorgt, dass Schleim sowie Schmutzpartikel und Krankheitserreger kontinuierlich in Richtung Rachen transportiert und dort geschluckt werden. Ob dies optimal klappt, hängt von der Zusammensetzung des Bronchialsekrets und von der guten Beweglichkeit der unzähligen winzigen Flimmerhärchen (Zilien) ab, die unsere Bronchien auskleiden.

 

Abwärts, bitte!

„Die gesunde Atemwegsschleimhaut produziert unaufhörlich Schleim, der aus einer dünnflüssigen Sol- und einer zähen Gel-Schicht besteht“, erläutert Professor Jürgen Fischer, ärztlicher Direktor der Klinik Norderney der Deutschen Rentenversicherung Westfalen. „In der Sol-Schicht schlagen die Flimmerhärchen unaufhörlich hin und her. Mit ihren Spitzen ragen sie bis an die Gel-Schicht und bewegen diese und auf ihr klebende Fremdstoffe wie auf einer natürlichen Rolltreppe in Richtung Rachen, wo sie durch Verschlucken unschädlich gemacht werden.“ Wie geschmiert läuft der Abtransport aber erst, wenn in den Lungenbläschen auch noch genügend Surfactant produziert wird. Dieser körpereigene Schutzstoff strömt in die Atemwege und verhindert dort – ähnlich wie ein Spülmittel – das Ankleben von Sekret an Zelloberflächen.

Setzen sich jedoch Erkältungsviren in unseren Bronchien fest, entzünden sich deren Schleimhäute und das Sekret verändert sich. Es entsteht zäher Hus-tenschleim – und das in großer Menge. „Beides führt dazu, dass die Zilien den Abtransport des Hustenschleims in Richtung Rachen nicht mehr bewältigen können“, so Professor Fischer. „Die natürliche Rolltreppe gerät ins Stocken und der Ersatzmechanismus zur Reinigung der Atemwege wird eingesetzt. Dies bedeutet, dass man den zähen Schleim quälend abhusten muss, um die Atemwege zu befreien.“

 

Den Schleim lösen

Um die bronchiale Reinigungsfunktion wieder zu normalisieren und die natürliche Reinigungs-Rolltreppe in Schwung zu bringen, haben sich synthetisch hergestellte oder pflanzliche Hustenlöser aus der Apotheke bewährt. Ein gut untersuchter Wirkstoff ist Ambroxol, da er die Bildung von dünnflüssigem Sekret stimuliert, für eine erhöhte Bereitstellung des Schutzstoffs Surfactant sorgt und vor neuem Hustenschleim schützt. Ambroxol kommt beispielsweise in Hustensäften und Tab-
letten zum Einsatz. Auch Hustenlöser mit Wirkstoffen wie Acetylcystein oder Bromhexin verflüssigen das zähe Sekret und erleichtern dadurch das Abhusten.

Heilpflanzenzubereitungen, etwa aus Thymian, Salbeiblättern, Primelwurzeln und Schlüsselblumen, sind ebenfalls bewährte Schleimlöser. Efeupräparate wirken gleichzeitig schleimlösend und entkrampfend. Es gibt sie auch in Kombination mit Thymian. Bekannt für ihre entkrampfende Wirkung sind auch Pfefferminz- und Anisöl, die die verspannte Bronchialmuskulatur lockern und so die Atmung erleichtern. Anisöl, Eukalyptusöl und Thymianextrakt verflüssigen zähes Sekret. Lassen Sie sich bitte in der Apotheke zur Auswahl eines geeigneten Präparates beraten.

 

Besser zum Arzt

Länger andauernder Husten kann ein Anzeichen für eine ernst zu nehmende Erkrankung der Atemwege sein: Zum Arzt sollte man gehen, wenn sich das Allgemeinbefinden massiv verschlechtert, wenn Luftnot oder plötzlich hohes Fieber auftritt, der Auswurf blutig ist oder wenn die Bronchitis nicht innerhalb weniger Tage abklingt. Wenn sich der Schleim nicht löst, kann sich das mit Keimen durchsetzte Hustensekret in den Bronchien stauen: ein idealer Nährboden für Bakterien. Bevor sich der Husten festsetzen kann, sollte er deshalb ärztlich behandelt werden.

 

Husten quält und sollte behandelt werden.

 

 

 

Quelle: www.ratgebergesund.de