Der beste Schutz vor Zecken

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Zecken können gefährliche Krankheiten übertragen. Wir haben Tipps, wie Sie die Gefahr bannen.

Zecken wirken harmlos – aber sie können mit ihrem Stich, den man meist gar nicht bemerkt, eine Vielzahl von Infektionskrankheiten übertragen. Zu den gefährlichsten gehören die Lyme-Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME.

Borreliose kann man sich überall in Deutschland zuziehen: Eine Infektion äußert sich oftmals mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Muskel- oder Kopfschmerzen. Typisch ist zudem eine ringförmige Hautrötung (Wanderröte), die häufig rund um den Zeckenstich auftritt und sich über Tage langsam nach außen ausdehnt. In der Regel kann eine Borreliose gut mit Antibiotika therapiert werden. Bleibt sie aber unerkannt und unbehandelt, kann es zu schweren Spätfolgen wie chronischen Gelenkbeschwerden und neurologischen Störungen kommen.

FSME: Selten, aber gefährlich

Im Vergleich zur Borreliose ist die FSME selten. Zecken, die FSME-Viren tragen, kommen bei uns vorwiegend in bestimmten Regionen vor, insbesondere im Süden des Landes. Gegen die Virusinfektion gibt es eine Schutzimpfung. Wer in einem FSME-Risikogebiet lebt oder dort naturnahen Urlaub macht, sollte sich unbedingt darüber informieren. Eine Impfung ist auch deshalb sinnvoll, weil die Krankheit nicht ursächlich behandelt werden kann. Die FSME-Symptome ähneln häufig denen einer Grippe: Fieber und Kopfschmerzen, aber auch Erbrechen und Schwindelgefühl sind möglich. Gefürchtet ist die Infektion, weil sie zu einer Entzündung der Hirnhäute, des Gehirns und des zentralen Nervensystems führen kann, in deren Verlauf schwere Bewusstseinsstörungen und Lähmungen auftreten können. 

Der Mensch als Nahrungsquelle

Auf der Suche nach Nahrung geht die Zecke geschickt vor. Sie wartet auf einem Grashalm oder Blatt, bis ein Mensch vorbeikommt und sie versehentlich abstreift. Wer barfuß durchs Gras läuft, leicht bekleidet Unkraut jätet oder auf dem Waldspaziergang abseits der Wege durchs Unterholz streift, sollte sich deshalb unbedingt schützen. Geeignete Kleidung – zum Beispiel lange Hosen, Strümpfe, feste Schuhe – ist die eine Möglichkeit, ein Zeckenschutzspray aus der Apotheke die richtige Ergänzung. Denn einmal „gelandet“, machen sich die kleinen Krabbeltiere über Blusenkragen, Rocksaum oder Hosenbund auf den langen Marsch zu ihrem Ziel: einer warmen Körperstelle, wo sie nicht auffallen. In der Kniekehle oder in den Achseln, hinter den Ohren, in der Leiste und sogar im Bauchnabel oder in der Gesäßfalte stürzen sie sich typischerweise kopfüber in die Haut.

Den Körper gründlich absuchen

Nach jedem Streifzug durch Wald und Wiese sollte man den eigenen bzw. den Körper eines Kindes deshalb gründlich nach Zecken absuchen. Ist tatsächlich ein kleiner Quälgeist entdeckt, sollte er schnellstens entfernt werden: Ist die Zecke noch auf der Wanderung, hilft eventuell ein kleiner Klebestreifen, sie sicher festzusetzen. Steckt sie schon in der Haut, sind Helfer aus der Apotheke nützlich: Die etwa scheckkartengroße Zeckenkarte hat meist mehrere v-förmige Einkerbungen. Die Einbuchtung wird in der passenden Größe unter die Zecke geschoben und angehoben. Alternativ hilft eine Zeckenzange, die einer Pinzette ähnelt. Ihre baggerartigen Enden umschließen den Körper der Zecke sicher. Auch wenn Eile geboten ist: Gequetscht werden sollte die Zecke nicht. Unter Stress und im Todeskampf könnte sie noch ihre Bakterien- bzw. Virenlast abladen.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • FSME wird in bestimmten Risikogebieten, in Deutschland z.B. in den südlichen bzw. süd-östlichen Bundesländern, übertragen. Wer dort lebt bzw. dorthin reist und sich gern im Freien aufhält, sollte über eine FSME-Impfung nachdenken. Die Grundimmunisierung besteht aus drei Impfungen. Über Risikogebiete, auch die im Ausland, informiert u.a. das Robert Koch-Institut, im Internet unter www.rki.de.
  • Die Borreliose ist nicht auf bestimmte Risikogebiete begrenzt. Gegen diese Erkrankung gibt es keine Impfung. Schützen Sie sich mit geeigneter Kleidung und Repellents aus der Apotheke.
  • Nach jedem Spaziergang den Körper absuchen – besonders an den feucht-warmen Stellen.
  •  Bei Kindern „landen“ die Zecken gern auf dem Kopf oder hinter den Ohrläppchen – ein Erwachsener sollte genau hinschauen.
  • Die Zecke umgehend entfernen mit einer Zeckenzange oder Zeckenkarte, niemals Hausmittel wie Öl, Klebstoff oder Nagellack verwenden.
  • Die Einstichstelle mit Wunddesinfektionsmittel reinigen
  • Die Einstichstelle in den nächsten Wochen beobachten: Tritt die „Wanderröte“ oder grippeähnliche Beschwerden auf, unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Quelle: www.ratgebergesund.de

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