Einfach gesünder grillen

druckendruckenvorlesen vorlesen

Grillen kann so viel Spaß machen: ob allein, zu zweit oder mit Freunden. Wer einige Tipps beherzigt, kann köstlich und gesund schlemmen.

Ein dickes Steak, eine Scheibe Bauchfleisch und vielleicht auch noch ein Stück Speck? Der Traum von einem Abendessen am Feuer unter freiem Himmel hat für Männer meist vor allem eine Zutat: viel Fleisch! Dabei können auf dem Holzkohle-, Gas- oder Elektrogrill auch ganz andere Leckereien zubereitet werden: Wie wäre es mit ganzen Forellen, mit Auberginen, Champignons oder Süßkartoffeln und in der Schale gegrillten Bananen oder Ananas als Nachtisch?

Es muss nicht immer Bauchfleisch sein

Der schon so oft wiederholte Anstoß zum Umdenken in puncto Grillen hat einen ernsten Hintergrund: Nicht nur aus gepökelten Fleischwaren, sondern auch aus dem Fett, das aus Fleisch in die heiße Holzkohle oder auf die Heizstangen tropft, können sich gesundheitsschädliche Stoffe entwickeln. Speck, Schinken oder Leberkäse sollten deshalb gar nicht auf den Grill kommen. Schwarz verbrannte Stellen sind nicht einfach nur „doppelt gegrillt“ und mit den hochgeschätzten Röst-Aromen versehen, sondern mit Schadstoffen, die man am besten großzügig wegschneidet. Und wer den Grill mit Spiritus anzündet oder das Grillgut mit einem guten Schuss Bier ablöscht, riskiert auch noch schädliche Aromen im Essen und giftige Glutpartikel auf dem Grillgut.

Lieber sanft als heiß grillen

Während Naturburschen noch auf die Kraft der offenen Flamme schwören, rät die moderne Wissenschaft zu einer sanften Optimierung der Rituale aus der Steinzeit. Ein Barbecue nach amerikanischem Vorbild gilt längst als gesünder: Lieber schonend bei mittlerer Hitze statt scharf und heiß garen, heißt der einfache Tipp. Bei der Auswahl des Grillgutes sollte mageres Fleisch bevorzugt werden. Die Bratwurst bringt rund 25 Prozent Fett auf die Edelstahl-Stäbe. Das Hühnerbrustfilet dagegen nur zwei Prozent. Mit dem Fettanteil sinkt auch gleich die Gefahr, dass Fettspritzer als polyzyklische Aromen zurück ins Grillgut aufsteigen. 

Neben Gemüse wie Zucchini, Spargel, Fenchel oder Maiskolben eignet sich auch Fisch mit seinem hohen Anteil wertvoller Fette besonders gut für die Zubereitung auf dem Grill. Fische mit festem Fleisch wie Forelle, Thunfisch oder Lachs lassen sich besonders gut im Freien zubereiten. Gerade an heißen Sommertagen sollten Fisch und Fleisch immer erst in letzter Minute aus der Kühlung geholt werden: Denn schnell entwickeln sich Keime und Bakterien, die beispielsweise Durchfall verursachen können.  

Wer alles richtig machen möchte, sollte zudem auf Alufolie verzichten: Die scheinbar so praktische silberne Hülle gibt unter großer Hitze Aluminiumpartikel an die raffiniert verpackten Paprikastreifen oder Cocktailtomaten ab. Besser geeignet sind hitzebeständige Aluschalen oder besser noch wiederverwendbare Schalen aus Edelstahl.

Tipps für gesunden Grillgenuss

  • Kein verkohltes Grillgut essen.
  • Kein gepökeltes Fleisch wie Speck, Leberkäse, Kassler, Salami oder Wiener Würstchen grillen.
  • Keine Alufolie verwenden. Gemüse auf Spießen bereiten, Fisch in einer geeigneten Grillzange. Spezielle Aluschalen hingegen sind empfehlenswert und verhindern, dass Öl auf die heiße Kohle tropft.
  • Nicht mit Bier ablöschen. Für ein Bier-Aroma müsste das Fleisch über Nacht in Bier eingelegt werden.
  • Fleisch erst nach dem Grillen salzen. Wer vorher salzt, riskiert, dass Wasser und lösliche Nährstoffe austreten, Gewürze verbrennen und das Fleisch trocken wird.
  • Für Marinaden am besten Rapsöl verwenden, da es unbesorgt hoch erhitzt werden kann.

Quelle: www.ratgebergesund.de

Bildnachweis: ©karepa – stock.adobe.com