Erste Hilfe bei Verletzungen

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Erste Hilfe bei Verletzungen

 

Im Haushalt gestürzt, beim Sport umgeknickt, im Garten geschnitten: Im Alltag kann man sich leicht verletzen. Wir erklären, wie Sie kleine Blessuren richtig versorgen und wann ein Arztbesuch erforderlich ist.

 

Schürfwunden gründlich reinigen

Schürfwunden sehen oft unspektakulär aus, können aber heftig schmerzen. Und weil sie kaum oder gar nicht bluten, muss bei der Wundreinigung nachgeholfen werden. Richtig ist es, die Wunde zuerst mit klarem, sauberem Wasser zu reinigen. Kleine Schmutzpartikel, die sich mit Wasser nicht abspülen lassen, können mit der Pinzette entfernt werden. Dann die Wunde desinfizieren und mit einer Wundauflage abdecken. Für die Desinfektion kommen Präparate mit Octenidin, Polihexanid oder PVP-Jod infrage. Gut sind feuchte Wundauflagen aus der Apotheke, weil sie die Heilung fördern. Wichtig: Stecken größere Fremdkörper in der Schürfwunde oder ist sie stark verunreinigt, muss sie ärztlich versorgt werden.

 

Schnittwunden ruhig etwas bluten lassen

Kleinere Blessuren, zum Beispiel durch einen Schnitt mit dem Küchenmesser oder mit der Rasierklinge – lassen sich oft gut in Eigenregie verarzten. Schnittwunden bluten meist stark, was zu ihrer Selbstreinigung beiträgt. Denn mit dem Blut wird Schmutz aus der Wunde gespült. Die Reinigung kann durch Spülen unter fließendem Wasser und eine Desinfektion unterstützt werden. Danach die verletzte Hautstelle mit einem Pflaster versorgen. Gut geeignet sind Klammerpflaster, die die Wundränder zusammendrücken. Bei tiefen und stark blutenden Wunden heißt es: Druckverband anlegen und sofort zum Arzt gehen!

 

Bissverletzungen ernst nehmen

Vom Hund gebissen, von der Katze gekratzt – dann sollte immer ein Arzt zurate gezogen werden. Denn im Speichel und in den Krallen von Tieren befinden sich sehr viele Keime. Dadurch infizieren sich Kratz- und Bisswunden sehr leicht. Der Mediziner kann beurteilen, wie schwerwiegend die Verletzung ist und ob mit einem Antibiotikum behandelt werden muss.

 

Blasen nicht öffnen

Wohl jeder hat sich in neuen Schuhen schon einmal Blasen gelaufen. Äußerst unangenehm, denn schließlich schmerzen die Gebilde bei jedem Schritt. Auf keinen Fall dürfen Blasen aufgestochen werden, denn sie schützen die darunterliegende Wunde vor einer Infektion. Ratsam ist es, sie mit einem speziellen Blasenpflaster aus der Apotheke abzudecken. Es lindert den Druckschmerz und schützt die Haut vor Reibung.

 

Verbrennungen zuerst kühlen

An der Herdplatte oder am Bügeleisen verbrannt? Da sieht die Haut sofort rot. Kleine, leichtgradige Verbrennungen können oft auf eigene Faust versorgt werden. Die wichtigste Erste-Hilfe-Maßnahme besteht darin, die geschädigte Hautstelle ausreichend lange zu kühlen, am besten unter fließendem, etwa 20 Grad Celsius kühlem (keinesfalls eiskaltem!) Wasser. Anschließend Brandgel aus der Apotheke auftragen und mit einer Wundauflage abdecken. Bilden sich Brandblasen, ist ein Arztbesuch erforderlich. Größere oder schwere Verbrennungen müssen immer vom Arzt bzw. Notarzt behandelt werden.

 

Prellungen regelkonform versorgen

Die sognannte PECH-Regel verrät, welche Erste-Hilfe-Maßnahmen bei stumpfen Verletzungen wie Prellungen und Zerrungen erforderlich sind. P steht für Pause und bedeutet, dass der verletzte Körperteil sofort Ruhe braucht. Das heißt auch: Wer sich beim Sport eine Verletzung zuzieht, muss das Training sofort abbrechen. E steht für Eis und damit für Kühlung, z. B. mit einer Kältekompresse. Das ist wichtig, weil Kühlen einer Schwellung des verletzten Gewebes entgegenwirkt und Schmerzen lindert. Um Kälteschäden zu vermeiden, dürfen Eis und Kältekompressen aber nie direkt auf die Haut gelegt werden. C bedeutet Compression, zu Deutsch Kompression. Gemeint ist damit das Anlegen eines elastischen Druckverbandes, der ein Anschwellen verhindert. Hwie Hochlagern der verletzten Körperregion über Herzhöhe trägt ebenfalls dazu bei, die Schwellung möglichst gering zu halten.

 

 

Check-up für die Hausapotheke

Zur Behandlung von Wunden und stumpfen Verletzungen sollten Sie zu Hause stets Folgendes griffbereit haben:

Medikamente

  • Wunddesinfektionsmittel
  • Wund- und Heilsalbe
  • Schmerztabletten zum Einnehmen
  • Salbe gegen Prellungen und Verstauchungen

Verbandzeug

  • Dreiecktuch
  • sterile Wundauflagen
  • Mullbinden und Verbandpäckchen
  • elastische Fixierbinden
  • Brandwunden-Verbandpäckchen
  • Wundschnellverbände (Pflasterstrips in verschiedenen Größen und Formen)
  • Blasenpflaster
  • Verbandschere, -klammern, Sicherheitsnadeln, Pinzette

außerdem

  • Erste Hilfe-Anleitung
  • Einmalhandschuhe
  • wiederverwendbare Kühlkompresse (im Kühlschrank lagern!)
  • Liste mit Notrufnummern

 

 

 

Quelle: https://www.ratgebergesund.de/