FSME-Risikogebiete wandern nach Norden

druckendruckenvorlesen vorlesen

 

FSME-Risikogebiete wandern nach Norden

 

 

Eine ungewöhnlich hohe Zahl an Patienten mit Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) im vergangenen Jahr und eine Verschiebung der FSME-Risikogebiete stellen Forscher vor Rätsel. Neue Forschungsprojekte sollen helfen, die Krankheitsüberträger besser zu verstehen und zu bekämpfen.

 

 

Bei 499 Menschen wurde im vergangenen Jahr eine FSME-Erkrankung diagnostiziert – so viele, wie seit über zehn Jahren nicht mehr, so die Experten der Universität Hohenheim. Bei der Zahl der FSME-Erkrankungen liege Bayern an der Spitze, gefolgt von Baden-Württemberg. In diesen beiden Bundesländern traten 85 Prozent der Erkrankungsfälle auf. Den deutlichsten Anstieg habe es entlang des Alpenkamms gegeben, während die Zahl der Erkrankungsfälle in anderen Regionen wie Unterfranken deutlich zurückgegangen sei. Gleichzeitig haben sich die Regionen verschoben, in denen FSME-Erkrankungen gehäuft auftreten. „Einige Landkreise, die über Jahre hinweg Erkrankungen meldeten, blieben im vergangenen Jahr völlig unauffällig. In anderen trat die Krankheit erstmals und gleich auch besonders gehäuft auf“, berichtete Prof. Dr. Ute Mackenstedt, Parasitologin der Universität Hohenheim. Außerdem breite sich die Krankheit nach Norden aus. „Die Statistik zeigt uns ganz neue Hot-Spots in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin“, so die Zeckenexpertin.

 

 

Einen zuverlässigen Schutz bietet nach wie vor nur eine FSME-Impfung. Die Forscher warnen davor, die Krankheit zu unterschätzen. Zu den schweren Krankheitsverläufen gehörten Lähmungen, Koma, Krampfanfälle und vereinzelt auch Todesfälle. Dagegen hätten die Impfstoffe fast 100 Prozent Wirkung, Komplikationen seien mit 1,5 Fällen bei einer Million Impfungen extrem selten. Gleichzeitig schütze die Impfung auch vor einer unbekannteren Form der Ansteckung: einer FSME-Infektion durch Rohmilch.

 

 

 

 

Quelle:  aponet.de