Gedächtnisprobleme: Sport statt Medikamente?

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Gedächtnisprobleme: Sport statt Medikamente?

 

Menschen mit einer leichten kognitiven Störung („mild cognitive impairment“, MCI) empfehlen US-amerikanische Neurologen, zweimal pro Woche Sport zu treiben. Dies kann sich ihnen zufolge positiv auf die Krankheitssymptome auswirken.

Sich zweimal pro Woche sportlich zu betätigen, kann den Experten zufolge die Denkfähigkeit sowie das Gedächtnis von Betroffenen verbessern. Zu diesem Ergebnis kamen die Mediziner nach Auswertung aller verfügbaren Studien zur leichten kognitiven Störung. Der im Fachblatt Neurology veröffentlichten Leitlinie zufolge sollten Ärzte Patienten mit einer leichten kognitiven Störung im Rahmen eines ganzheitlichen Therapieansatzes regelmäßige Bewegung empfehlen. Darüber hinaus gebe es Hinweise, dass Betroffene von einem kognitiven Training profitieren könnten.

Eine leichte kognitive Störung ist noch keine Demenz, auch wenn Betroffene Probleme mit der Denkfähigkeit und dem Gedächtnis haben. Die Symptome sind jedoch leichter. So können Menschen mit einer leichten kognitiven Störung Problemen damit haben, komplexe Aufgaben zu lösen oder Informationen, die sie gelesen haben, zu verstehen. Menschen mit Demenz haben darüber hinaus Schwierigkeiten mit den täglichen Anforderungen im Alltag, wie Anziehen, Baden oder Essen. Es gebe allerdings starke Hinweise dafür, dass eine leichte kognitive Störung zu Demenz führen könne, so die Forscher. „Weil MCI zu Demenz fortschreiten kann, ist es sehr wichtig, MCI früh zu diagnostizieren“, sagt Dr. Ronald. C. Petersen von der Mayo Clinic in Rochester.

Wer bei sich selbst Vergesslichkeit feststelle oder Probleme mit komplexeren Aufgaben habe, sollte dies nicht mit dem Älterwerden abtun, sondern einen Arzt aufsuchen. Denn manchmal seien auch Nebenwirkungen von Medikamenten, Schlafstörungen Depressionen oder andere Ursachen, die behandelbar sind, für Gedächtnisprobleme verantwortlich.

 

Quelle: aponet.de