Gefühlschaos bei Mama

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Geburtseuphorie vs. Baby-Blues

 

Gefühlschaos bei Mama

 

Überschäumende Mutterliebe oder erdrückende Niedergeschlagenheit – oder alles auf einmal? Hormonumstellungen und tiefgreifende Erfahrungen wirbeln die Gefühlswelt durcheinander.

 

Während der Geburt schickt der Körper Endorphine aus, um Schmerzen zu dämpfen. Deren Wolke-7-Effekt lässt nach etwa drei Tagen nach, zudem fehlen nun Schwangerschaftshormone und Botenstoffe aus der Plazenta. Ein Verlust von Glücksgefühlen, der oft in ein vorübergehendes emotionales Tief führt.

 

Auf Mutter umschalten

So lange gewartet, trotzdem kommt das Mamasein plötzlich. Der Rollenwechsel von der umsorgten Schwangeren zur funktionierenden Mutter ist schwer. Dann sind da noch Erwartungen von Partner, Familie, Freunden, Gesellschaft – und übergroße Anforderungen an sich selbst. Das kann Überforderung und Angstauslösen. Obwohl das Kleine lange in Ihrem Bauch war, können Sie nicht automatisch wissen, was es will. Es ist okay, wenn Sie in der ersten Zeit die einzelnen Gefühle Ihres Babys nicht zuordnen können. Auch die Mutterliebe setzt nicht plötzlich ein. Die Bandbreite reicht von „Liebe auf den ersten Blick“ zur Annäherung über mehrere Wochen.

 

Lieber frisch gebackener Papa!

Stimmungsschwankungen und ein gewisser Baby-Blues sind nach der Geburt normal. Das sind die fehlenden Hormone, das geht vorüber. Seien Sie mitfühlend! Versuchen Sie nicht, die Neu-Mama positiv zu stimmen. Packen Sie, wo es geht, mit an und gönnen Sie Ihrer Liebsten Ruhe. Dauert diese Gefühlslage allerdings länger als zwei Wochen oder sind die Beschwerden sehr stark, könnte eine behandlungsbedürftige postpartale Depression vorliegen.

 

Geburtstrauma

Noch immer ein Tabu, aber Realität: grober Umgang, psychische oder körperliche Gewalt während der Geburt. Viele Mütter leiden anschließend an den Folgen solcher Erfahrungen.

 

Emotionale Achterbahnfahrten erleben viele frischgebackene Mütter. Niemand muss sich dafür schämen oder gar schuldig fühlen. Sprechen Sie mit anderen Müttern, denen geht es ähnlich. Professionelle Ansprechpartner sind Ihre Hebamme, Ihr Arzt oder Psychotherapeut.

 

Hilfe gibt es auch unter www.schatten-und-licht.de         

 

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern