Geistig rege bleiben

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Fix im Kopf zu sein, ist keine Frage des Alters. Ein gesunder, aktiver Lebensstil hält das Gehirn in Schwung und kann sogar Demenz vorbeugen. Untersuchungen belegen es.

Dass ihre grauen Zellen im Alter nicht mehr einwandfrei arbeiten, sie schlimmstenfalls sogar an Demenz erkranken könnten, befürchten viele Menschen. Und möchten natürlich wissen, wie sie vorbeugen und ihr Gehirn effektiv trainieren können. Die schlechte Nachricht: Wirksame Medikamente zur Demenz-Prävention sind bislang nicht in Sicht. Die positive Meldung: Mit guten Lebensgewohnheiten kann man geistigem Abbau entgegenwirken.  

Sich viel bewegen, nicht rauchen bzw. das Rauchen aufgeben, den Blutdruck im Auge behalten – insbesondere diese Maßnahmen empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in einer neuen Leitlinie. 

Mit Sport und Co. zu einem lebenslang leistungsfähigen Oberstübchen? Das funktioniert tatsächlich! Wie ein kopffreundlicher Lebensstil Prozesse im Gehirn unterstützt und dem Gedächtnis bei der Arbeit hilft, verraten unsere Tipps. Ausprobieren lohnt sich!  

Kaufen Sie sich Turnschuhe und laufen Sie der Vergesslichkeit davon! Mehr Bewegung ins Leben zu bringen, ist aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge die vermutlich wichtigste Fitness-Formel für die grauen Zellen. Untersuchungen bestätigen: Menschen, die regelmäßig körperlich aktiv sind, können damit auch die Struktur ihres Gehirns positiv beeinflussen. Das Gehirn wird besser durchblutet und mit Sauerstoff versorgt, Stress wird abgebaut, die Bildung neuer Nervenzellen (Neurogenese) sowie der Informationsaustauch zwischen den Hirnzellen gefördert. Laufen, Radfahren, Schwimmen – Ausdauersport ist besonders nützlich für den Kopf, aber auch Krafttraining und Kombinationen aus beiden Trainingsarten kommen infrage. Mindestens 150 Minuten sollten Menschen über 65 Jahren wöchentlich moderat trainieren oder 75 Minuten intensiv Sport treiben, rät die WHO. 

Drücken Sie die letzte Zigarette aus und befreien Sie Ihr Hirn von Giftstoffen! Ein Rauchstopp ist laut WHO-Leitlinie eine sehr sinnvolle Maßnahme, um Demenz vorzubeugen. Der Grund: Die Giftstoffe im Tabak scheinen das Gehirn direkt zu schädigen.  

Behalten Sie Ihren Blutdruck im Blick und senken Sie zu hohe Werte! Studien zeigen: Wer bereits im mittleren Lebensalter unter Bluthochdruck (Hypertonie) leidet, hat in späteren Jahren ein höheres Demenzrisiko. Auch deshalb ist es wichtig, Bluthochdruck durch gesunde Lebensgewohnheiten möglichst zu vermeiden. Eine bestehende Hypertonie muss frühzeitig erkannt und behandelt werden. Ziel: Die zu hohen Werte durch Bewegung, gesundes Essen, Abbau von Übergewicht und vom Arzt verordnete Medikamente auf Normalniveau zu bringen.  

Bieten Sie den grauen Zellen Abwechslung und lernen Sie lebenslang dazu! Menschen, die ihren Kopf fordern, sich auch im Rentenalter neuen Aufgaben stellen, die wissbegierig und neugierig sind, haben beste Chancen, geistig topfit zu bleiben. Der Grund: Neue Herausforderungen und komplexe Aufgaben fördern die Bildung neuer Verknüpfungen im Gehirn. Lernen Sie zum Beispiel eine Sprache, belegen Sie einen Computerkurs, lernen Sie zu zeichnen oder ein Instrument zu spielen. Durch Musizieren lässt sich das Gehirn besonders effektiv trainieren. Ebenfalls wichtig: Kommen Sie raus aus den eigenen vier Wänden, um nette Menschen zu treffen, Neues zu erfahren, miteinander zu diskutieren und Spaß zu haben. Geselligkeit schützt vor geistiger Langeweile und nachlassender Denkleistung.

Nutzen Sie Pflanzenkraft und fragen Sie Ihren Apotheker um Rat! Wie Sie nachlassender Gedächtnisleistung mit natürlichen Helfern begegnen können, weiß der Apotheker, der Ihnen wirksame Präparate für die grauen Zellen empfehlen kann. Gut untersucht ist zum Beispiel die Wirkung von Ginkgo-Extrakten. Ausreichend hoch dosiert können sie unter anderem das Erinnerungsvermögen positiv beeinflussen und bei Konzentrationsstörungen helfen.  

Quelle: www.ratgebergesund.de

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