Gut essen in der Schwangerschaft

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Einige Vitalstoffe sind in der Schwangerschaft so reichlich vonnöten, dass selbst eine ausgewogene Ernährung den Bedarf nicht decken kann. Frauenarzt und Apotheker empfehlen geeignete Ergänzungen.

 

Gut essen in der Schwangerschaft   

 

Klasse statt Masse – darauf kommt es beim Essen in der Schwangerschaft an. Werdende Mütter sollten sich ausgewogen und vollwertig ernähren, damit sich das Ungeborene prächtig entwickeln kann.

 

Anders als lange gedacht ist es weder nötig noch sinnvoll, dass Schwangere mengenmäßig für zwei essen. In den ersten zwölf Schwangerschaftswochen erhöht sich der Bedarf an Kalorien nämlich nur ganz unwesentlich, ab der 13. Woche braucht die werdende Mutter etwa 300 Kalorien mehr am Tag. Das ist in etwa so viel, wie in einem einzigen Käsebrot steckt.

 

Gesunde Tipps für zwei 

Wohl aber ist es wichtig, dass Frauen jetzt für zwei denken – und deshalb ganz besonders auf die Qualität des Essens achten. Gesunde und vielseitige Kost sollte während der gesamten Schwangerschaft auf den Teller kommen. Das heißt konkret: 

  • Essen Sie viel frisches Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte. Eine ausgezeichnete Wahl sind biologisch angebaute, saisonale Produkte.
  • Fettarme, pasteurisierte Milch und Milchprodukte wie Quark, Joghurt und Käse liefern den wichtigen Mineralstoff Kalzium und Spurenelemente.
  • Besser als tierisches Fett aus Butter, Sahne oder Schmalz ist hochwertiges Pflanzenöl, beispielsweise Oliven-, Raps- und Sonnenblumenöl.
  • Sparen Sie an Zucker, Süßem, Fastfood und Softdrinks.
  • Empfehlenswert sind zwei Portionen Fisch in der Woche. Einmal sollte fettreicher Fisch wie Hering, Makrele oder Lachs auf den Tisch kommen.
  • Verwenden Sie Jodsalz, das mit Fluorid und Folsäure angereichert ist.
  • Trinken Sie ausreichend: Wasser, ungesüßte Kräuter- und Früchtetees eignen sich besonders, ab und zu auch mit Wasser verdünnte Fruchtsäfte.

 

Viele kleine Portionen

Gerade in der ersten Phase der Schwangerschaft haben viele Frauen sonderbare Gelüste. Andere kämpfen so stark mit Übelkeit, dass sie gar nicht mehr essen möchten. Ihnen allen tut es oft gut, die Mahlzeiten auf viele kleine Portionen am Tag zu verteilen. Schwangere, die immer wieder Lust auf Süßes oder Fetthaltiges verspüren, sollten diesen Heißhunger besser mit Obst oder Gemüse und herzhaftem Joghurt-Dipp stillen. Vor allem der Griff zu süßem Obst wirkt oft Wunder.

 

Vorsicht!

Listeriose und Toxoplasmose können das Ungeborene schädigen und zu Fehlgeburten führen. Die Erreger dieser Infektionen können über rohe, leicht verderbliche oder verunreinigte Lebensmittel übertragen werden. Um vorzubeugen, sollten schwangere Frauen einige Lebensmittel unbedingt meiden. Dazu gehören z. B. frische rohe Milch vom Bauern, Rohmilchkäse, rohes oder nicht durchgegartes Fleisch (z. B. Mett, Tartar), Rohwürste (z. B. Tee- und Mettwurst), roher Fisch (z. B. Sushi) und rohe Eier. Bitte besprechen Sie mit Ihrem Frauenarzt, welche Lebensmittel jetzt tabu sind!