Heilpflanzen für die Seele

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Ängstliche Unruhe, schlechter Schlaf, depressive Verstimmung:

Wenn das seelische Gleichgewicht aus der Balance geraten ist, kann die Natur helfen.

Stress ist an vielem Schuld und oft auch verantwortlich für Seelenkummer. Wenn einem alles über den Kopf zu wachsen droht, man kaum noch zur Ruhe findet und sich die Gedanken selbst nachts noch im Kreis drehen, sind psychische Beschwerden keine große Überraschung. Betroffene klagen beispielsweise über innere Unruhe, schlechten Schlaf und diffuse Ängste. Bei manchen Menschen führen anhaltender Stress und ständige Überforderung sogar zu einer depressiven Verstimmung.

Experten raten, schon erste Warnsignale einer Seelenkrise ernst zu nehmen und rechtzeitig den Arzt aufzusuchen. Sonst besteht die Gefahr, dass sich aus einem kleinen Tief eine echte Depression, aus ängstlicher Unruhe eine Angststörung entwickelt. Linderung bei leichteren psychisch-bedingten Beschwerden versprechen pflanzliche Fertigarzneimittel aus der Apotheke. Sie enthalten ausgesuchte Pflanzenextrakte, die beruhigend, schlafanstoßend, angstlösend oder stimmungs-aufhellend wirken.

Baldrian beruhigt die Nerven und erleichtert das Einschlafen. Die schlaffördernde Wirkung der geschätzten Heilpflanze wird in vielen wissenschaftlichen Untersuchungen bestätigt. Die heilkräftigen Inhaltsstoffe der Baldrianwurzel hemmen bestimmte Botenstoffe im Zentralnervensystem. Das erklärt die beruhigende Wirkung. Im Gegensatz zu klassischen Schlafmitteln führt die Einnahme von Baldrian-Arzneimitteln nicht zu Tagesmüdigkeit.

Hopfen wird oft mit Baldrian kombiniert. Bereits im Mittelalter war seine schlaffördernde und beruhigende Wirkung bekannt. Extrakte aus Hopfenzapfen sind wesentliche Bestandteile vieler Nerven- und Schlaftees und kommen in Fertigarzneimitteln gegen Schlafstörungen zum Einsatz. Darüber hinaus können auch Hopfenkissen und -bäder das Einschlafen auf sanfte Weise erleichtern.

Johanniskraut gehört zu den besonders gut untersuchten Heilpflanzen für die Seele. Es enthält wertvolle Inhaltsstoffe, die die Stimmung aufhellen und leichte bis mittelschwere Depressionen lindern können. Genau genommen helfen die Johanniskraut-Wirkstoffe, das Gleichgewicht von Nervenbotenstoffen im Gehirn wieder herzustellen. Dabei sind Johanniskraut-Arzneimittel recht gut verträglich. Da Johanniskraut jedoch die Wirkung anderer Arzneimittel abschwächen kann, sollte man sich vor der Einnahme in der Apotheke beraten lassen.

Lavendel ist nachweislich gut geeignet, die Nerven zu beruhigen und den Körper zu entspannen. Viele Menschen schwören in hektischen Zeiten auf eine Tasse Lavendeltee oder ein duftendes Lavendelkissen. Auch wer unter ängstlicher Unruhe leidet, kann von der mediterranen Heilpflanze profitieren: Lavendelöl-Präparate zum Einnehmen können angstlösend wirken und innere Unruhe bekämpfen. Melisse, auch „Zitronenmelisse“ genannt, ist schon seit dem Altertum ein geschätztes Heilmittel bei nervösen Beschwerden. Ihren Duft verdankt sie dem ätherischen Öl, das Zitral und Zitronellal enthält und unter anderem über beruhigende Eigenschaften verfügt. In Präparaten gegen Einschlafstörungen wird Melisse oft mit anderen beruhigenden Pflanzen kombiniert. In der Aromatherapie wird Melissenöl bei Unruhezuständen geschätzt.

Quelle: www.ratgebergesund.de

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