Heilsamer Hautkontakt

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Massage ist mehr als Wellness. Die kraftvollen Handgriffe sind eine anerkannte Heilmethode bei körperlichen und psychischen Beschwerden.

Großflächiges Ausstreichen, kräftiges Kneten oder punktueller Druck: Die mechanischen Reize einer Massage gehen unter die Haut. Muskeln, Unterhautgewebe, Sehnen und Faszien, aber auch Nerven, Blut- und Lymphgefäße reagieren auf die systematische Berührung. Die Massagetherapie ist ein wissenschaftlich anerkanntes Naturheilverfahren bei verschiedenen Gesundheitsproblemen. Sie kann Anspannungen lösen und Beschwerden lindern – sanft, angenehm und ohne Nebenwirkungen.

Verspannungen

Die wohl bekannteste Anwendung ist das Massieren von beanspruchter und verhärteter Muskulatur. Wo Verspannungen auftreten, ist ein leichter bis kraftvoller Druck spürbar wohltuend. Die behandelte Region wird besser durchblutet, erwärmt und gelockert. Dabei sinkt die Muskelspannung, eine Verbesserung der Beweglichkeit tritt oft schon nach kurzer Zeit ein. Wir nutzen diesen Effekt ganz unbewusst, wenn wir uns nach längerem Sitzen über den Nacken oder Rücken streichen. Klassische Massagepartner gegen Verspannungen sind Arnika- und Fichtennadelöl.

Nerven und Psyche

Massagen sorgen auch auf psychischer Ebene für Entspannung. Sie sind reine Streicheleinheiten für die Seele, verleihen Gelassenheit und können Ängste lösen. Allein der damit verbundene Hautkontakt bringt positive Emotionen. Blutdruck und Puls sinken während einer Massage, innere Ruhe kehrt ein. Verschiedene Massagetechniken haben in der Therapie von stressbedingten Gesundheitsproblemen und psychischen Störungen ihren festen Platz. Besonders beruhigend wirken Öle mit Lavendel und Muskatellersalbei.

Verdauung

Gezielte Druck- und Gleitbewegungen auf der Bauchdecke können die Darmfunktion unterstützen. Die Reize von außen aktivieren die Eigenbewegung des Verdauungsorgans und damit den Weitertransport des Darminhalts. Beschwerden durch einen trägen Darm, Verstopfungen und Bauchkrämpfe sowie das Reizdarmsyndrom können dadurch gelindert werden. Bei der Bauchmassage erfolgen die Bewegungen immer Richtung Darmausgang, also – bei der Selbstmassage von sich aus gesehen – von rechts unten in einem leichten Bogen über den Oberbauch nach links unten. Kamille und Fenchel sind hilfreiche Zutaten für Bauchmassage-Öle.

Haut und Bindegewebe

Eine Massage erzeugt Verschiebungen und Bewegungen in den einzelnen Hautschichten und im darunterliegenden Gewebe. Die mechanischen Impulse lösen kleinste Verklebungen zwischen diesen Strukturen. Gleichzeitig bekommt der Stoffwechsel dort neuen Schwung: Massagen wirken anregend auf den Fluss von Blut und Lymphe. Angestaute Flüssigkeit kann so weiterfließen und Abfallstoffe sowie Krankheitserreger aus dem Körper transportieren, Ödeme verschwinden. Die angrenzenden Zellen erhalten vermehrt Nährstoffe und werden entstandene Abbauprodukte besser los. Auf diese Weise können Massagen die Elastizität von Narbengewebe verbessern. Viele Detox-Kuren nutzen ebenfalls diesen entschlackenden Effekt. Regelmäßige Anwendungen bringen auch optische Vorteile, denn Haut und Gewebe erscheinen straffer.

Öle für die Massage

Alles, was Sie für eine Massage brauchen, ist ein hochwertiges Öl. Es hilft den Händen dabei, über die Haut zu gleiten, und erzeugt ein wohlig-warmes Gefühl. Grundsätzlich ist fast jedes Öl geeignet, bevorzugt naturbelassen und in Bioqualität. Als gut verträglich und zudem hautpflegend gelten Jojoba-, Mandel- und Sesamöl. Weniger bekannt sind Argan- und Moringaöl. Auch Kokosöl ist brauchbar, wird allerdings bei Zimmertemperatur fest und schmilzt erst in Kontakt mit den Händen. Gute Pflegeöle ziehen schnell ein und helfen der Haut, Feuchtigkeit zu speichern. Zudem versorgen sie unsere Schutzhülle mit Vitaminen und wertvollen sekundären Pflanzenstoffen.

Dufte Zutaten

Mixen Sie Ihr ganz persönliches Massageöl! Durch ätherisches Öl können Sie die positive Wirkung der Grifftechniken mit denen der Aromatherapie verbinden. Ätherische Öle eignen sich nicht pur als Massageöl, sie brauchen immer ein sogenanntes Trägeröl. Nur in der Kombination können sie ihre guten Eigenschaften entfalten. Geben Sie etwa 15 Tropfen naturreines, ätherisches Öl in ein hochwertiges Basisöl Ihrer Wahl. Sie können sich für eine Aroma-Variante entscheiden oder verschiedene ätherische Öle miteinander mischen. Beliebte anregende Düfte sind Orange, Rosmarin und Zimt. Wer zur Ruhe kommen möchte, setzt auf Melisse, Sandelholz oder Lavendel. In der Apotheke gibt es neutrale Basisöle und eine große Auswahl ätherischer Öle.

Massagen sind nicht geeignet bei:     

  • akuten Entzündungen
  • chronischen Durchblutungsstörungen
  • frischen Verletzungen und akuten Hauterkrankungen im Massagebereich
  • Fieber und schlechtem Allgemeinzustand

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern

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