Kommen Sie gut durch den Herbst!

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Zu grau, zu nass, zu trostlos. Viele finden den Herbst eher hässlich. Die Tage werden kürzer, die Menschen müde. Und manchmal verursacht die dunkle Jahreszeit sogar eine depressive Verstimmung. Wir haben Tipps für einen schönen Herbst.

Sommer, Sonne, Badestrand – spätestens im Oktober verblassen die Erinnerungen an tatenreiche Tage voller Spaß und Genuss. Die Erholung ist fast verflogen. Die Aussicht auf herbstlich nasskalte Regentage hebt nicht gerade die Stimmung. Kein Wunder, dass der Herbst einen schweren Stand hat auf der Hitliste der Jahreszeiten.

Das seelische Tief hat körperliche Ursachen. Wer morgens im Dunkeln aus dem Haus geht und abends erst im Dunkeln heimkommt, dem fehlt einfach die Sonne auf der Haut. Um ihre Wirkung wissen die Menschen schon lange. Im alten Ägypten wurde die Sonne als Gott Re verehrt, im alten Rom und in Griechenland versuchte man zum Beispiel Epilepsie und Gelbsucht mit Lichttherapie zu heilen.

Der wissenschaftliche Nachweis für die Herbst- bzw. Winterdepression – im Fachjargon saisonal abhängige Depression (SAD) genannt – wurde erst in den 1980er Jahren in den USA erbracht: Antriebs- und Lustlosigkeit, gesteigertes Schlafbedürfnis oder Schlafstörungen, Heißhungerattacken und manchmal auch Appetitlosigkeit sind die Symptome. Lichtmangel, so weiß man seither, beeinflusst unseren Hormonspiegel und steuert damit die innere Uhr. In der dunklen Jahreszeit, wenn die Lichtintensität auch tagsüber geringer ist, schüttet der Körper vermehrt das Schlafhormon Melatonin aus, das unseren Schlaf-Wach-Rhythmus reguliert. Werden die Tage kürzer, werden wir müder.

Tägliche Dosis Sonnenschein

„Sonne tanken“ heißt deshalb der wohl wichtigste Tipp für die kürzeren Herbsttage: Wer die wenigen Sonnenstrahlen zum Beispiel in der Mittagszeit bei einem kleinen Spaziergang mitnimmt, steigert das eigene Wohlbefinden. Der Aufenthalt im Freien fördert die Produktion von Vitamin D, das wiederum die Produktion des Glückshormons Serotonin unterstützt. Außerdem senkt Bewegung im Freien ganz allgemein das Stresslevel.

Schwankende Temperaturen und regnerische Tage versetzen allerdings auch die Abwehrkräfte in Alarmbereitschaft: Wer sich gegen den nächsten Infekt wappnen will, sollte die körpereigene Verteidigungsbereitschaft erhöhen. Abwechslungs- und vitaminreiche Kost versorgt den Körper unter anderem mit wichtigem Vitamin C und Zink. Auch regelmäßige Saunabesuche können die Anpassungsfähigkeit des Körpers verbessern und das Immunsystem unterstützen.

Herbstliche Pflege und Wellness

Wenn es Zeit wird, die Heizung höher zu drehen, braucht auch die Haut wieder eine gehaltvollere Pflege mit einem höheren Anteil an Fetten, um bei ausgedehnten Spaziergängen draußen und Aufenthalten in der warmen Heizungsluft gut gegen Austrocknen geschützt zu sein. Ein Wellness-Programm mit Gesichtsmaske und Körperpeeling hebt an verregneten Herbstabenden die Stimmung.

Im Herbst ist die schönste Zeit des Jahres vorbei? Das kann man auch anders sehen – und die Wochen vor Weihnachten ganz bewusst für einen Neuanfang nutzen. Hochsommerliche Hitze jedenfalls ist jetzt keine Ausrede mehr, um sportliche Aktivitäten zu meiden. Wenn es nicht grade in Strömen gießt oder stürmt, sind die kühleren Temperaturen ideal für schweißtreibende Bewegung im Freien. Außerdem beginnen gerade im Herbst vielerorts interessante Kurse, um die Gesundheit zu fördern, etwa an den Volkshochschulen: Ob Meditation oder Tai Chi, ob Feldenkrais oder Joga – es gibt zahlreiche Strategien für mehr Entspannung und Wellness. Werden Sie aktiv, denn das nützt Körper und Seele gleichermaßen, weil jede sportliche Betätigung die Ausschüttung von Glückshormonen anregt.

Den Tag nutzen

Wer gerade jetzt darauf achtet, seinen Körper in Schwung zu halten, hat dann vielleicht auch Augen für die Schönheit des oftmals goldenen Oktobers: Die tiefer stehende Sonne taucht Blätter und Beeren in ein ungewöhnlich warmes Licht. In der Stunde vor dem Sonnenuntergang verleiht sie Feldern und Bäumen den besonders schönen Schimmer. „Carpe Diem! – Nutze den Tag!“ heißt das Motto an den letzten warmen Tagen. Das Laub an den Bäumen färbt sich rot und golden ein – und nach einem genussvollen Spaziergang kann man den Tag mit einer heißen Tasse Kräutertee gemütlich auf dem Sofa ausklingen lassen.

Und wer weiß: Bei Kerzenschein, mit einem guten Buch und der richtigen Einstimmung auf die kühlere Jahreszeit rückt der Herbst vielleicht gleich ein paar Sprossen höher und sichert sich doch noch Platz 1 auf Ihrer persönlichen Hitliste der Jahreszeiten.

Quelle: www.ratgebergesund.de

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