Mehr Lebensqualität für Reizdarm-Patienten

druckendruckenvorlesen vorlesen

Mehr Lebensqualität für Reizdarm-Patienten

Ein Reizdarm-Syndrom macht Betroffenen das Leben schwer. Neuere Untersuchungen zeigen, dass schlechter Schlaf das Problem noch verstärkt. Wir sagen, was hilft.   

Reizdarm-Betroffene kennen es aus leidvoller Erfahrung: Auf lange, anstrengende Tage, die kaum Zeit zum Durchatmen und erst recht nicht zum Essen lassen, reagiert der Bauch prompt mit Krämpfen, Durchfall oder ähnlichen Beschwerden. Doch nicht nur ein hektischer Alltag mit hastig heruntergeschlungen Mahlzeiten ist „Gift“ für die ohnehin strapazierte Körpermitte. Eine Studie legt nahe, dass es auch einen Zusammenhang zwischen Schlafqualität und Reizdarm-Beschwerden gibt.

 

Quälende Beschwerden 

Das Reizdarm-Syndrom, kurz RDS genannt, ist ein Volksleiden. Typisch für diese funktionelle Darmstörung, für die es keine feststellbare organische Ursache gibt, sind mindestens drei Monate anhaltende, wiederkehrende, sehr belastende Beschwerden. Oft leiden Betroffene unter Bauchweh und -krämpfen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung. Die mitunter sehr starken Verdauungsstörungen können auch im Wechsel auftreten.   

Nicht nur die Beschwerden selbst beeinträchtigen die Lebensqualität. Gezeigt hat sich auch, dass Reizdarm-Patienten öfter unter schlechtem Schlaf leiden als Menschen, deren Verdauung reibungslos funktioniert. Ist die Nachtruhe durch Schlafunterbrechungen gestört, verschlechtern sich zudem die Symptome. Das heißt: Schlechter Schlaf trübt die Stimmung und verstärkt das Leiden. Ein Teufelskreis.  

 

Ruhe, bitte!

Um künftig besser zu schlummern, kann man selbst einiges tun: ein leises, dunkles, gut gelüftetes und kühles Schlafzimmer ist die beste Voraussetzung für erholsamen Schlaf. Zudem gilt: elektronische Geräte aus dem Zimmer verbannen, die richtige Matratze wählen und abends auf schwere Mahlzeiten, Koffein und Alkohol verzichten.

Für ein Plus an Ruhe und Entspannung sollten Reizdarm-Patienten nicht nur in der Nacht, sondern auch am Tag sorgen. Das heißt vor allem: Hektik beim Essen vermeiden, Mahlzeiten bewusst genießen, gründlich kauen und für einen Ausgleich zum oft stressreichen Alltag sorgen. Profitieren können Menschen mit RDS zum Beispiel von leichtem Ausdauersport und von Entspannungstechniken wie Progressiver Muskelentspannung oder Autogenem Training. Auch alternative Therapieansätze sind hilfreich – etwa die Ordnungstherapie nach Kneipp, die eine bewusste, die Gesundheit erhaltende Lebensführung in den Fokus stellt.

Rasche Linderung

Um akuten Beschwerden die Stirn zu bieten, kommen Arzneimittel aus der Apotheke zum Einsatz. Welche gut helfen, richtet sich nach den individuellen Beschwerden. Krampflösende Medizin lindert Bauchschmerzen, Entschäumer helfen bei Blähungen. Auch gegen Verstopfung und Durchfall gibt es passende Arzneimittel. Viele RDS-Geplagte vertrauen auf pflanzliche Medikamente mit ausgesuchten Heilkräutern, die die Körpermitte besänftigen. Auch Probiotika kommen infrage. Am besten ist es, sich vom Apotheker beraten zu lassen: Er kann beurteilen, welche Medizin im individuellen Fall am besten hilft.

 

 

Quelle: www.ratgebergesund.de