Mehr Wohlbefinden für Magen und Darm

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Verdauung ist Schwerstarbeit. Was Magen und Darm täglich leisten, wird uns meist erst bewusst, wenn das ausgeklügelte System aus der Balance gerät. Was die Körpermitte stresst – und was gegen akute Beschwerden hilft.

Bauchschmerzen kennt beinahe jeder. Krampfartige Beschwerden und ein allgemeines Unwohlsein können unterschiedliche Ursachen haben. Stress, hektisches Essen und größere Mengen schwer verdaulicher Lebensmittel gehören dazu. Bauchweh tritt oft auch in Zusammenhang mit einer Magen-Darm-Infektion auf. Bei leichterem Grummeln und Rumoren hilft oft schon die gute alte Wärmflasche. Denn Wärme entspannt die verkrampfte Muskulatur. Eine praktische Alternative ist ein Kirschkernkissen aus der Apotheke. Auch Arzneitees lindern akutes Bauchweh. Krampflösend wirken zum Beispiel Fenchel- und Kamillentee.

Blähungen können sehr peinlich sein. Wer eine Nahrungsmittel-Unverträglichkeit hat, etwa eine Laktoseintoleranz, oder wer blähende Kost schlecht verträgt, wird womöglich häufiger von Blähungen gepeinigt. Auch Menschen mit Reizdarm-Syndrom kennen das quälende Übel meist allzu gut. Ursache von Blähungen ist oft eine übermäßige Gasbildung im Verdauungstrakt. Dann helfen sogenannte Entschäumer mit den Wirkstoffen Dimeticon oder Simeticon. Pflanzliche Präparate mit Kümmel, Fenchel und Anis können Blähungen ebenfalls lindern. Wenn eine geschwächte Darmflora Schuld an den Blähungen ist, können Probiotika hilfreich sein.  

Durchfall bzw. Diarrhö wird oft von Viren oder Bakterien ausgelöst. Problematisch kann eine akute Diarrhö werden, wenn sie starke Flüssigkeits- und Mineralstoffverluste mit sich bringt, denn das führt zu Austrocknung des Körpers. Deshalb gehören jüngere Kinder und alte Menschen mit Durchfall immer in die Arztpraxis. Wichtig ist es in jedem Fall, viel zu trinken, etwa stilles Wasser und Pfefferminztee. Gegen Mineralstoffverlust helfen Elektrolyt-Lösungen aus der Apotheke. Heftiger Durchfall erfordert mitunter die Einnahme eines Anti-Durchfall-Medikaments. Der Apotheker weiß, welches Präparat im Einzelfall infrage kommt.

Verstopfung plagt viele Menschen. Typisch dafür: Weniger als drei Stuhlgänge pro Woche, verbunden mit massiven Problemen auf dem „stillen Örtchen“: Der Stuhl ist hart, Betroffene müssen heftig pressen und kennen das Gefühl einer unvollständigen Darmentleerung. Ungünstige Lebensgewohnheiten – wie ballaststoffarmes Essen und wenig Bewegung – können Verstopfung begünstigen. Auch Menschen mit Reizdarm bereitet der Stuhlgang oft Probleme. Mehr Ballaststoffreiches wie Gemüse und Vollkornbrot essen, viel trinken, täglich spazieren gehen und regelmäßig Sport treiben: Manchmal reichen einfache Maßnahmen, um den trägen Darm in Schwung zu bringen. Natürliche Helfer sind Flohsamen und Weizenkleie, zu deren Einnahme man unbedingt viel trinken muss. Reicht all das nicht aus, lösen moderne, gut verträgliche Abführmittel den Stau im Darm.

Völlegefühl, Bauchkrämpfe und Blähungen treten oft gemeinsam auf. Häufig sind zu große Portionen oder zu fettreiches Essen die Ursachen des schmerzhaften Übels. Typischerweise fühlt sich der Bauch hart an und ist gespannt. Das sind deutliche Zeichen dafür, dass der Verdauungstrakt überlastet ist. Ein gesundes Hausmittel ist der bewährte Verdauungsspaziergang. Beruhigend und entspannend auf die Körpermitte wirkt Wärme. Auch Kräuter leisten gute Dienste. In pflanzlichen Fertigpräparaten (Apotheke) entfalten zum Beispiel Pfefferminzöl, Kümmelöl, Fenchel und Angelikawurzel ihre Wirkung. Verdauungsfördernd sind auch Wermutkraut und Enzian, die viele Bitterstoffe enthalten. Keine gute Idee ist allerdings der Verdauungsschnaps nach dem Essen – Hochprozentiges kann die Beschwerden noch verschlimmern.  

Sodbrennen entsteht, wenn saurer Mageninhalt in die falsche Richtung fließt, also zurück in die Speiseröhre. Dauerstress, fettes Essen, Alkohol und Nikotin können das schmerzhafte Brennen hinter dem Brustbein auslösen. Manch einer kann auch bestimmte Lebensmittel wie Zitrusfrüchte oder kohlensäurehaltige Getränke nicht vertragen. In diesen Fällen gilt: Die eigenen Lebensgewohnheiten überdenken, um das Sodbrennen loszuwerden oder wenigstens deutlich zu reduzieren. Vor allem abends vor dem Schlafengehen sollten Betroffene auf üppiges Essen und Alkohol verzichten. Akutes Sodbrennen lässt sich oft schon mit Hausmitteln lindern – etwa mit Haferflocken, ein paar Mandeln oder einem Glas Milch. Zuverlässig und schnell wirksam sind Antazida: Diese Mittel binden und neutralisieren überschüssige Magensäure. Länger und stärker wirken Protonenpumpenhemmer, die die Bildung von Magensäure hemmen. Das Team in Ihrer Apotheke berät Sie gern.                                                                             

Rechtzeitig zum Arzt

Oft sind Verdauungsbeschwerden harmlos und lassen sich gut in Eigenregie behandeln. Starke, anhaltende Beschwerden oder Schmerzen unklarer Ursache können aber auch auf eine Krankheit hinweisen, die ursächlich behandelt werden muss. Nehmen Sie deshalb hartnäckige Probleme mit der Verdauung nicht auf die leichte Schulter, sondern gehen Sie zum Arzt. Kinder, Schwangere und Menschen mit chronischen Krankheiten müssen bei Verdauungsproblemen immer zum Arzt.

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Quelle: www.ratgebergesund.de