Nierenschwäche: Schmerzmittel nur mit Bedacht nehmen

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Nierenschwäche: Schmerzmittel nur mit Bedacht nehmen

 

 

 

Die richtige Dosierung von Medikamenten ist für den Erfolg einer Therapie entscheidend. Doch wenn die Niere nicht richtig arbeitet, muss häufig auch die Dosierung angepasst werden. Was Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wissen sollten, erklärt Ursula Funke, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen. Als Faustregel gilt: Je schlechter die Nierenfunktion, desto geringer die Dosis.

 

 

 

Die Niere ist das „Klärwerk“ des Menschen. Sie produziert Harn und scheidet mit diesem wasserlösliche Arzneistoffe aus. Bei einer Nierenschwäche kommt dieses Filtersystem aus dem Gleichgewicht. Als Folge werden die Medikamente und deren Abbauprodukte nicht mehr ausgeschieden. Das kann dazu führen, dass der Wirkstoffspiegel im Körper ansteigt, wodurch es zu stärkeren Nebenwirkungen kommen kann.

 

 

 

Patienten mit einer reduzierten Nierenfunktion lassen sich vor der Einnahme von rezeptfreien Schmerz- und Erkältungsmitteln am besten in der Apotheke vor Ort zur richtigen Dosierung beraten. Das gilt auch für Kombipräparate, die Ibuprofen, ASS, Diclofenac und Naproxen enthalten. Eventuell muss auch ganz von diesen abgeraten und eine verträglichere Alternative gefunden werden. Grundsätzlich gilt: Eine unkritische Selbstmedikation mit ASS, Ibuprofen & Co. in hohen Dosen über einen längeren Zeitraum kann auch die Nieren von gesunden Menschen schädigen. Halten Schmerzen länger als drei Tage an, sollte die Ursache abgeklärt werden, ehe unbedacht zu Schmerzmitteln gegriffen wird. Außerdem gilt es, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen: am besten zwischen 1,5 und 2 Litern am Tag.

 

 

 

Funke weist darauf hin, dass eine Nierenschwäche auch lange unbemerkt bleiben kann. Oft zeigen sich Schäden erst, wenn die Leistung der Niere bereits unter 60 Prozent gesunken ist. Das kann sich durch Wassereinlagerungen in den Beinen äußern oder durch einen gestörten Mineralienhaushalt. Auch eine geringere Belastbarkeit und Müdigkeit können Warnhinweise sein. Ob die Niere gut funktioniert, kann der Arzt durch eine Kreatinin-Bestimmung feststellen oder durch einen Test, der den Eiweißgehalt im Urin misst.

 

 

 

 

 

 

Quelle: aponet.de