Parkinson-Diagnose anhand von Tränen

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Parkinson-Diagnose anhand von Tränen

 


Typische Symptome der Parkinson-Krankheit, wie Zittern, Muskelsteifheit oder verlangsamte Bewegungen, zeigen sich oft erst, wenn die Erkrankung schon weiter fortgeschritten ist. Die Ergebnisse einer neuen Studie deuten nun darauf hin, dass eine Tränen-Analyse bei der frühen Krankheitsdiagnose helfen könnte.


Poetisch gesehen könnte man Tränen als das Kühlmittel der Seele bezeichnen. Nüchtern betrachtete ist es eine klare Flüssigkeit, die bei Emotionen von Tränendrüsen vermehrt abgesondert wird und neben Kochsalz unter anderem eine Reihe von Proteinen enthält. Vier dieser Eiweißstoffe haben US-amerikanische Wissenschaftler in Tränen-Proben von Menschen mit Parkinson und gesunden Personen untersucht und herausgefunden, dass es Unterschiede gibt: In der Tränenflüssigkeit von Parkinson-Patienten fanden sie deutlich geringere Mengen des Proteins Alpha-Synuclein. Im Gegenzug war die Menge an sogenannten Alpha-Synuclein-Oligomeren, einer Zusammenlagerung der Eiweißstoffe, die sehr wahrscheinlich an der Entstehung von Nervenschäden bei Parkinson beteiligt ist, erhöht.

Zu wissen, dass eine einfache Tränen-Untersuchung Ärzten helfen könnte, zwischen Menschen mit Parkinson und Gesunden zu unterscheiden, hält der Neurologe Mark Lew von der University of Southern California für extrem spannend. Er hatte die Ergebnisse der Studie auf einer Neurologen-Tagen in Los Angeles vorgestellt. Da die Krankheit schon vor den ersten Symptomen beginne, könnte ein solcher biologischer Marker helfen, die Krankheit früher zu entdecken und möglicherweise auch zu behandeln. In weiteren Studien mit mehr Patienten müsse nun untersucht werden, ob sich die gefundenen Veränderungen in der Protein-Zusammensetzung schon in einer früheren Krankheitsphase, in der noch keine Symptome erkennbar sind, zeigen.

 

 

 

Quelle: aponet.de