Psyche & Nerven – Sonne für die Seele

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Grau in Grau und ziemlich trüb – so wie das Wetter ist im Herbst oft auch unsere Stimmung. Dagegen lässt sich etwas tun.

Die Tage werden kürzer, kühler und dunkler, meist lässt sich die Sonne gar nicht blicken. Etwa jeder Fünfte fühlt sich jetzt müde und schlapp, ist betrübt, lust- oder antriebslos. Woher kommt dieser Herbstblues und wie knipsen wir jetzt unsere Seelen-Sonne wieder an?

Wenn Licht und Sonne fehlen 

Eines vorweg: Das Stimmungstief ist keine Einbildung, sondern eine Folge des Lichtmangels in dieser dunklen Jahreszeit. Wenn der Himmel dauerhaft bedeckt und düster ist, bildet unser Gehirn weniger vom Happy-Botenstoff Serotonin, aber vermehrt Melatonin, das auch als Schlafhormon bezeichnet wird. Kein Wunder, dass wir so schwer in Gang kommen und das Stimmungsbarometer sinkt. Oft schlafen wir trotz Müdigkeit schlechter und haben Heißhunger auf süße Seelentröster. Mediziner sprechen von einer sogenannten saisonal abhängigen Depression (SAD). Sie ist zum Glück nur auf die Herbst-Winter-Saison begrenzt und es handelt sich in der Regel um keine echte Depression. Strahlt die Frühlingssonne wieder, hellt sich auch die Stimmung auf. Doch so lange wollen wir nicht warten … Wir haben Tipps für Sie, wie Sie trotz Regenwetter wieder strahlen. 

Raus, auch bei Wind und Wetter 

Licht und Sonne tanken! Gehen Sie spazieren – am besten täglich eine halbe Stunde lang und idealerweise mittags, dann ist die Lichtintensität am höchsten. Wind und Wetter sollten Sie nicht abhalten, denn Bewegung an der frischen Luft bringt auch den Kreislauf in Schwung und Sie auf andere Gedanken. Mit speziellen Tageslichtlampen können Sie sich ein wenig »Sonne« ins Haus holen. Solche Lampen mit einer Stärke von 10.000 Lux bekommen Sie in Ihrer wohnortnahen Apotheke. 

Stimmungsaufheller aus der Natur 

In Ihrer Apotheke erhalten Sie auch die Heilkräuter und pflanzlichen Arzneien, die der Seele guttun. Allen voran bewährt sich Johanniskraut als Stimmungsaufheller par excellence. Seine Inhaltsstoffe, insbesondere Hypericin und Hyperforin, haben antidepressive Eigenschaften und beeinflussen den Hirnstoffwechsel auf positive Weise. Studien haben allerdings ergeben, dass nur die hochdosierten Johanniskraut-Präparate aus der Apotheke wirklich wirksam sind. Ausgleichende, beruhigende und zudem schlaffördernde Effekte haben Baldrian, Melisse und Hopfen. Diese Heilpflanzen sind als Einzel- und Kombipräparate erhältlich, auch in Form von Arzneitees.

Gut drauf mit Düften

Zu den natürlichen Stimmungsmachern zählen auch ätherische Öle. Diese flüchtigen, wohlriechenden Stoffe dringen von der Nase direkt ins Gehirn, genauer gesagt ins limbische System, das unser Wohlbefinden steuert. Zitronig-frische Düfte wie Bergamotte oder Lemongras können trübe Gedanken vertreiben und gute Laune erzeugen. Die süßlich-warmen Aromen wie Vanille oder Zimt sollen ein Gefühl von Geborgenheit schenken. Vanille kann sogar den Heißhunger auf Süßes verduften lassen. Hochwertige ätherische Öle für die Aromalampe oder den elektrischen Diffuser gibt es in Ihrer Apotheke. 

Vorsicht, wenn die Trauer bleibt … 

Verdacht auf eine echte Depression besteht, wenn die bedrückte, traurige Stimmung zum ständigen Begleiter wird, das Interesse an sozialen Kontakten verloren geht und es immer schwerer fällt, alltägliche Aufgaben zu bewältigen. Dann sollten Sie sich nicht scheuen, mit Ihrem Arzt darüber zu sprechen.       

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – https://leserservice.sud-verlag.de

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