Reisen mit klarem Kopf 10 Tipps gegen Migräne im Urlaub

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Migräne ist eine Qual – vor allem auf Reisen. Wichtig deshalb, dass Migränegeplagte im Urlaub vorbeugen und im Akutfall rechtzeitig zum Schmerzmittel greifen.

Viele Migränepatienten kennen es aus leidvoller Erfahrung: Auf Veränderungen im Alltag reagiert der Schädel prompt mit einem heftigen Migräneanfall, der zwischen vier Stunden und drei Tagen dauern kann. Der pulsierende bis pochende Schmerz, der meist in einer Kopfhälfte sitzt, ist oft so unerträglich, dass sich Betroffene in ein dunkles Zimmer legen müssen. Was schon zu Hause scheußlich ist, kann im Urlaub zu einer echten Tortur werden.

Doch leider besteht ausgerechnet auf Reisen für Migränepatienten erhöhte „Kopfschmerzgefahr“. Das liegt daran, dass es in den Ferien beinahe zwangsläufig zu Veränderungen des gewohnten Tagesrhythmus kommt: Spätes Zubettgehen, langer Schlaf, unregelmäßige Essenszeiten, mehr Alkohol als sonst und insbesondere der abrupte Wechsel vom stressreichen Berufsalltag in die Urlaubszeit können einen Migräneanfall auslösen. Auch rascher Klimawechsel, helle Sonnenstrahlung oder fremde Speisen gelten als Faktoren, die einer Ferienmigräne Vorschub leisten.

Wie Migränepatienten gut durch die Ferienzeit kommen, verraten unsere Tipps:

Fahren Sie möglichst entspannt in den Urlaub. Lassen Sie den Alltagsstress schon im Vorfeld schrittweise abklingen und sparen Sie sich die Reisevorbereitungen nicht bis kurz vor der Abfahrt auf.

• Kalkulieren Sie für die Anreise immer einen „Zeitvorrat“ ein, damit Sie unterwegs nicht in Stress geraten, beispielsweise durch Staus auf der Autobahn oder Zugverspätungen.

• Muten Sie sich unterwegs auch konditionell nicht zu viel zu. Planen Sie zum Beispiel bei langen Autofahrten Pausen ein und essen Sie regelmäßig.

• Gewöhnen Sie sich nach der Ankunft am Urlaubsort langsam an die neue Umgebung. Versuchen Sie vor allem in den ersten Tagen den Rhythmus aufrechtzuerhalten, den Sie von zu Hause gewohnt sind.

• Achten Sie auf Ihre Schlafenszeiten. Schlafen Sie nicht gleich in den ersten Urlaubstagen wesentlich mehr, als Sie es gewohnt sind.

• Gehen Sie der Sonne etwas aus dem Weg, und setzen Sie eine Sonnenbrille oder einen Hut auf.

• Seien Sie besonders in den ersten Tagen zurückhaltend mit dem Genuss fremder Speisen. Trinken Sie auch nicht zu viel Alkohol.

• Überfrachten Sie die Tage nicht mit anstrengenden Ausflügen und Aktivitäten. Lassen Sie es nach der Ankunft erst einmal ruhig angehen.

• Packen Sie ein Migränepräparat in Ihre Reiseapotheke — am besten ein Mittel, das Sie kennen und gut vertragen. Vielen Patienten hilft die Kombination aus Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Koffein. Bei schweren Verlaufsformen sind die soge-
nannten Triptane die Mittel der Wahl. Denken Sie daran, dass manche Präparate verschreibungspflichtig sind. Lassen Sie sich vor der Einnahme vom Arzt und Apotheker beraten.

• Ganz gleich ob im Urlaub oder zu Hause: Bei beginnender Migräne sollten Sie nie lange warten, sondern lieber gleich zum Schmerzmittel greifen und dieses ausreichend hoch dosieren. Das erhöht die Chance, dass das Mittel gut wirkt und der Migräneanfall bald nachlässt.

Helles Sonnenlicht und große Hitze können eine Migräneattacke hervorrufen.

Quelle: www.ratgebergesund.de

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