Schmerzende Gelenke – Was Rheuma-Patienten wissen wollen

druckendruckenvorlesen vorlesen

Es zieht, zerrt, reißt in den Gelenken – Rheuma ist für Betroffene eine Qual. Und die Krankheit wirft viele Fragen auf. Wir beantworten die wichtigsten.

Der Unterschied zwischen Rheuma und rheumatoider Arthritis Rheuma ist ein Oberbegriff, unter den etwa 400 einzelne Erkrankungen fallen, die nicht nur den Bewegungsapparat, sondern unter anderem auch Augen, Haut, Herz oder Lunge betreffen können. Die rheumatoide Arthritis ist die häufigste entzündliche Form der rheumatischen Erkrankungen. Typisch sind schmerzende Fingergelenke und Morgensteifigkeit.

Ist Rheuma vererbbar?

Die Wahrscheinlichkeit, eine entzündliche rheumatische Erkrankung zu bekommen, ist leicht erhöht, wenn bereits die Eltern darunter leiden. Das heißt aber nicht, dass Kinder von Rheumapatienten automatisch gefährdet sind. Tipp: Rheumakranke mit Kinderwunsch sollten sich von ihrem behandelnden Arzt beraten lassen.

Kann man trotz rheumatoider Arthritis Sport treiben?

Durchaus. Wichtig ist nur, dass der Sport die Gelenke nicht übermäßig belastet. Squash oder Tennis sind deshalb weniger geeignet. Empfehlenswert sind zum Beispiel Yoga, Schwimmen, Radfahren oder Nordic Walking.

Wie macht sich eine rheumatoide Arthritis bemerkbar?

Gerade zu Beginn wird die Erkrankung aufgrund der unspezifischen Beschwerden häufig mit einem grippalen Infekt verwechselt. Typisch sind: Steifheit der Gelenke am Morgen, die meist mehr als eine Stunde anhält, nächtliche und morgendliche Gelenkschmerzen, Schwellung der Finger- und Fußgelenke sowie ein allgemeines Krankheitsgefühl mit Müdigkeit und Erschöpfung.

Gibt es eine spezielle „Rheumadiät“?

Leider gibt es keine Ernährungsform, die die rheumatoide Arthritis aufhalten kann. Aber generell kann sich ein gesunder Lebensstil günstig auf den Krankheitsverlauf auswirken. Dazu ge-hören der Abbau von Übergewicht und eine ausgewogene, möglichst fleischarme Ernährung. Vor allem in Wurst und Fleisch steckt nämlich Arachidonsäure, die für Entzündungsprozesse im Körper mitverantwortlich ist. Empfehlenswert ist eine Ernährung mit reichlich vitaminreichem Obst und Gemüse. Setzen Sie außerdem häufig Fisch auf den Speiseplan und bereiten Sie Speisen mit Pflanzenölen zu — der mehrfach ungesättigten Fettsäuren wegen.

Wo finden Rheumakranke eine Selbsthilfegruppe?

Auf der Versorgungslandkarte der   Deutschen Rheuma-Liga findet man im Internet nicht nur Selbsthilfegruppen in Wohnortnähe, sondern auch Beratungs- und Informationsdienste, Ärzte, Physiotherapeuten und vieles mehr.

Mit welchen Medikamenten wird Rheuma behandelt?

Für die Therapie stehen unterschiedliche Arzneimittelgruppen zur Verfügung, die der Rheumatologe verschreibt. Dazu zählen Schmerzmittel, kortisonfreie Entzündungshemmer, Kortison und langwirksame Anti-
rheumatika, die auch als „Basismedikamente“ bezeichnet werden. Basismedikamente greifen gezielt in den gelenkzerstörenden Prozess ein.

Kann man rheumatoider Arthritis vorbeugen?

Leider nein. Allerdings ist regelmäßige, gelenkfreundliche Bewegung grundsätzlich gut für den Bewegungsapparat und kann den Verlauf einer bestehenden Erkrankung positiv beeinflussen.

Nordic Walking schont die Gelenke.

Quelle: www.ratgebergesund.de

Bildnachweis: ©Evrymmnt – stock.adobe.com