Schöner Schauer

druckendruckenvorlesen vorlesen

Schöner Schauer

Ob Halloween oder Horrorfilm – wir Menschen gruseln uns gerne. Warum eigentlich?

VON ANDREA NEUEN

 

Hexen, Vampire, Gespenster und Zombies treiben Halloween ihr Unwesen. Ihre Absicht: uns heftig zu erschrecken und einen unvergesslichen Augenblick des Grauens zu bescheren – einen Gänsehaut-

Moment, in dem unser Herz bis zum Hals schlägt und unsere Hände feucht werden. Und das soll schön sein?

 

Feuerwerk der Hormone

Ja, sagen Experten. Trotz der Tatsache, dass Angst ein unangenehmes Gefühl ist, gruseln wir uns gerne.

Der Grund: Der schaurige Nervenkitzel versetzt uns in einen regelrechten Hormonrausch. Im unausweichlichen

Augenblick des Schreckens fluten Stresshormone wie Adrenalin unseren Körper. Kaum ist das Schlimmste

überstanden, schüttet das Gehirn Glückshormone, sogenannte Endorphine, aus. Das Auf und Ab zwischen

Anspannung und Entspannung erleben wir als positiv – Wissenschaftler sprechen von Angstlust.

 

Gruselfan oder Sensibelchen?

Sie bereitet uns nicht nur schaurige Freude am Geisterspuk zu Halloween, sondern treibt uns auch auf Geisterbahnen und in Horrorfilme. Jedoch: Nicht jeder Mensch ist gleichermaßen ein Gruselfan. Sensible, unsichere und ängstliche Zeitgenossen können Gespenstigem oft nur wenig abgewinnen. Das Gute: Wer Angstlust empfindet, weiß, dass ihm nicht wirklich etwas Schlimmes passieren wird. Darin unterscheidet sie sich von echter Angst. Erst die Sicherheit, den fiktiven Horror unbeschadet zu überstehen, macht die Angstlust zu einer fürchterlichen Wonne.

 

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – https://leserservice.sud-verlag.dehttps://leserservice.sud-verlag.de