Sieben Strategien gegen Stress

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Sieben Strategien gegen Stress

Zu viel Arbeit, zu wenig Schlaf, ständig unter Zeitdruck, immer in Eile: Stress kann auf Dauer schwer an die Nerven gehen und sogar krank machen. Lassen Sie es nicht so weit kommen – mit unseren Anti-Stress-Strategien!

Die häufigen Überstunden im Job, der ständige Spagat zwischen Familie und Beruf, die vielen unerledigten Aufgaben, die wir seit Wochen vor uns herschieben: Für viele Menschen gehört Stress zum Alltag. Ungesund wird der Druck dann, wenn er überhandnimmt und als Dauerbelastung empfunden wird. Wer permanent unter Storm steht und das ungute Gefühl hat, dass ihm „alles über den Kopf wächst“, setzt seine Gesundheit und sein Wohlbefinden aufs Spiel. Viele Stressgeplagte klagen über innere Unruhe, Nervosität, Gereiztheit, schlechten Schlaf und Abgeschlagenheit. Zu den typischen Stresssymptomen gehören auch körperliche Beschwerden wie Verspannungen, Kopfschmerzen und Magenschmerzen.

Natürlich ist es in unserer schnelllebigen Zeit kaum möglich, Stress komplett aus dem Leben zu verbannen. Deshalb müssen wir lernen, ihn auf ein erträgliches Maß zu reduzieren und besser mit Belastungen umzugehen. Sieben Strategien können dabei helfen:

1. Rhythmus ins Leben bringen

Manch einer vermutet, ein fester Terminplan setze unter Druck. Doch oft ist genau das Gegenteil der Fall: Verbindliche Termine und alltägliche Rituale – wie die Frühstückspause um 9.30 Uhr oder der Saunabesuch an jedem Mittwochabend – gliedern den Tag und die Woche in überschaubare Einheiten. Das bringt Struktur und einen verlässlichen Rhythmus ins Leben und gibt uns ein Gefühl von Sicherheit. Gerade dann, wenn es im Alltag mal wieder sehr hektisch zugeht.

2. Balance herstellen

Wer es schafft, ein Gleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung herzustellen, kann meist besser mit stressigen Situationen fertigwerden. Zum Abschalten und Auftanken eignen sich gezielte Entspannungstechniken wie autogenes Training, Yoga oder progressive Muskelrelaxation, erlernbar in vielen Volkshochschulen, aber auch kleine Auszeiten. Wie wäre es mit einer Massage, einem Entspannungsbad oder einer Mußestunde auf der Couch? Solche Erholungsmomente bilden ein Gegengewicht zum oft hektischen und nervenaufreibenden Alltag.

3. Kräftig auspowern

Sport gehört zu den besten Stresskillern überhaupt. Kein Wunder, baut das Körpertraining doch Stresshormone wie Cortisol ab. Nach einem anstrengenden Tag ist es deshalb eine echte Wohltat, durch den Wald zu joggen, sich aufs Rad zu schwingen, ins Fitnessstudio oder zum Squash zu gehen.

4. Erwartungen runterschrauben

Kaum zu glauben: Oft setzen wir uns selbst am meisten unter Druck – mit übertrieben hohen Erwartungen an unser eigenes Leistungsvermögen. Besonders Perfektionisten, denen 99 Prozent längst noch nicht reicht, geraten schnell in die Überlastungsfalle. Zum Glück lässt sich trainieren, öfter mal fünf gerade sein zu lassen.

5. Smartphone, Laptop & Co. ausschalten

Moderne Technik und soziale Medien erleichtern uns das Leben in vielerlei Hinsicht. Auf der anderen Seite sind wir dank Handy, Tablet und Laptop aber beinahe rund um die Uhr erreichbar. Und das wird auch von uns erwartet! Machen Sie Schluss damit: Nehmen Sie sich das Recht, Computer, Telefon & Co. einfach auszuschalten, wenn Sie nicht gestört werden wollen oder eine persönliche Auszeit brauchen. Eine wahre Wohltat kann ein komplett technikfreier Tag sein – Ausprobieren lohnt sich!

6. Natürliche Stresskiller nutzen

Profitieren können Stressgeplagte von natürlich wirksamen Präparaten aus der Apotheke, die typische Stresssymptome wie nervöse Unruhe, innere Anspannung und schlechten Schlaf lindern und ausgleichend wirken können. Bekannt für ihre beruhigenden Eigenschaften sind pflanzliche Mittel mit Heilpflanzen wie Baldrian, Hopfen, Passionsblume und Melisse. Um die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit in stressigen Zeiten zu steigern, kommen Rosenwurz und andere pflanzliche Anpassungsmittel, sogenannte Adaptogene, infrage. Geht innere Unruhe mit stressbedingten seelischen Verstimmungen einher, ist Johanniskraut ein gut untersuchtes Heilmittel. Bei Unruhe mit ängstlicher Verstimmung helfen Präparate mit Lavendelöl. Anthroposophische und homöopathische Arzneimittel können die Selbstheilungskräfte anregen, sodass Unruhe und Verstimmungen abklingen.

7. Dem Stress lachend begegnen

Als einfachstes Rezept gegen Stress wird Lachen empfohlen. Der Grund: Lachen hemmt die Produktion der Stresshormone Adrenalin und Cortisol. Wer also kräftig prustet, gluckst und gackert, wird beinah wie von selbst gelassener, ruhiger und kann nach einem herzhaften Lachanfall meist viel entspannter weiterarbeiten.

Unter Druck

Jeder Mensch empfindet Stress anders. Die Abläufe in unserem Nervensystem sind jedoch bei jedem, der unter Storm steht, gleich. Typischerweise gliedern sich Stressreaktionen in drei Phasen:

  • Die Alarmphase: Durch Ausschüttung anregender Hormone kommt der Körper auf Hochtouren – der Blutdruck steigt, der Puls und die Atmung gehen schneller, Energiereserven werden mobilisiert. Wir sind hellwach und leistungsbereit.
  • Die Widerstandsphase: Dauert der Stress an, antwortet unser Körper mit gegensätzlichen Reaktionen. Die Muskeln verspannen sich, Stoffwechsel und Verdauung geraten aus dem Gleichgewicht, das Immunsystem schwächelt. Der Körper bleibt einerseits in Alarmbereitschaft und versucht andererseits sich zu entspannen.
  • Die Erschöpfungsphase: Die anhaltende Belastung kann zu Gereiztheit, Schlafstörungen, Ängsten und schließlich zur absoluten Erschöpfung führen. Langfristig drohen körperliche und seelische Krankheiten, mitunter führt chronischer Stress auch in die Sucht.

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