Sofort vor Ort

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Ein plötzlicher Herz-Kreislauf-Stillstand. Jetzt zählt jede Sekunde. Mobile Retter sind mitunter schneller vor Ort als der Krankenwagen. Das kann Leben retten.

Neun Minuten – so lange braucht der Rettungsdienst im Schnitt, bis er am Einsatzort ist. Noch schneller ist oft ein Mobiler Retter: Nur rund viereinhalb Minuten vergehen durchschnittlich, bis der medizinisch-qualifizierte Ersthelfer mit der lebensrettenden Wiederbelebung beginnen kann. Ein kleiner Unterschied von großer Bedeutung: Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand sinken die Überlebenschancen mit jeder Minute, die verstreicht, und das Risiko für bleibende Schäden steigt.        

Alarmierung per App

Seit ein paar Jahren gibt es das Projekt »Mobile Retter«, das auf moderner Technik fußt: Sobald in der Leitstelle der Notruf 112 eingeht, alarmiert diese neben dem Rettungsdienst auch die ehrenamtlichen Retter mit einer Mobilfunk-App. Das Smartphone-basierte System lokalisiert Ersthelfer, die in unmittelbarer Umgebung des Einsatzortes unterwegs sind, und lotst sie dorthin. Rund 11.000 Mal wurden die Mobilen Retter bisher alarmiert, etwa 5.000 Einsätze haben sie absolviert.  

Teilnehmer gesucht 

Aktuell binden Rettungsleitstellen in zehn Regionen Deutschlands das System der Mobilen Retter mit ein, darunter Gütersloh, Kleve und Ingolstadt. In weiteren Gebieten ist eine Integration im Aufbau. Die Zahl der teilnehmenden Regionen sei jedoch noch deutlich zu gering, kritisiert die Björn Steiger Stiftung, die sich seit 50 Jahren für die Verbesserung der Notfallhilfe einsetzt. Sie fordert eine flächendeckende Ausweitung des Dienstes.

Wichtig zu wissen: Als Mobile Retter können sich medizinische Profis wie Krankenpfleger, Rettungssanitäter, Feuerwehrkräfte, DLRG-Schwimmer und Ärzte ehrenamtlich registrieren lassen.         

Mehr Infos unter: www.mobile-retter.de

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – https://leserservice.sud-verlag.de

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