Tiere halten Senioren fit

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Haustiere und alte Menschen sind tolle Teams, denn die Vierbeiner bringen Abwechslung ins Leben. Und nicht nur das: Mietze und Struppi halten Herrchen und Frauchen auch gesund. 

Längst ist bekannt, dass sich das Zusammenleben mit Hund, Katze, Kaninchen, Wellensittich & Co. positiv auf Körper und Seele auswirkt und soziale Kontakte erleichtert. Davon profitieren besonders alte Menschen. Und die teilen ihren Wohnraum gerne mit einem tierischen Freund: Mehr als ein Viertel der deutschen Tierhalter sind 60 Jahre und älter.

Tierische Therapeuten

Dass Heimtiere nicht nur Balsam für die Seele sind, sondern ältere Menschen auch körperlich und geistig fit halten, zeigen verschiedene Untersuchungen. So belegt eine Studie des Bundesforschungsministeriums, an der sich 2.400 Senioren beteiligten, dass ältere Haustierbesitzer deutlich seltener zum Arzt gehen als Senioren ohne Tier. Und sie brauchen auch weniger Arzneimittel: Laut einer Untersuchung in Alten- und Pflegeheimen, in denen Tiere gehalten werden, nehmen alte Menschen hier weniger Medikamente ein.

Vor diesem Hintergrund ist es erfreulich, dass Heimtiere in Seniorenheimen schon längst keine Seltenheit mehr sind. Laut einer Umfrage des Bremer Meinungsforschungsinstituts „TheConsumerView“ befürworten fast 90 Prozent der Deutschen Heimtierhaltung in Altenheimen.

Ein Grund für die positive Wirkung von Tieren ist, dass sie den Menschen in Bewegung bringen. Besonders Hunde brauchen mehrmals täglich einen Spaziergang. Wer bei Wind und Wetter nach draußen geht, stärkt Herz und Kreislauf, kräftigt das Muskel-Skelett-System und baut Stress ab. Aber auch Katzen, Hamster und Vögel wollen beschäftigt sein und halten ihre Besitzer auf Trab.

Tiere haben zudem eine heilsame Wirkung auf depressive und demente alte Menschen. Bei vielen werden Erinnerungen wach und sie beginnen, von ihrer Vergangenheit zu erzählen. Mediziner der Universität von Kalifornien haben herausgefunden, dass Alzheimer-Patienten, die zu Hause gepflegt wurden und dabei regelmäßigen Kontakt mit Tieren hatten, deutlich weniger aggressiv und unruhig waren als eine Kontrollgruppe ohne Tiere.

Zweisam statt einsam

Viele Senioren, die mit einem Vierbeiner oder einem gefiederten Freund zusammenleben, fühlen sich weniger einsam. Vor allem Hunde sind treue Begleiter, die eine enge Beziehung zu ihrem Herrchen oder Frauchen aufbauen. Im Alter, wenn viele Menschen alleine leben, wirken auch Streicheleinheiten und liebevolle Nähe wie Balsam für die Seele.

Tiere stört es nicht, wenn ihr Besitzer gebrechlich oder krank ist – sie nehmen ihn so an, wie er ist und bringen ihm echte Zuneigung entgegen. Wer ein Tier hat, muss für es sorgen und damit Verantwortung übernehmen. Dadurch haben alte Menschen wieder das Gefühl, gebraucht zu werden. Außerdem strukturiert die Sorge für das Tier, das gefüttert werden muss und Aufmerksamkeit braucht, den Tag.

Darf Bello mit? 

Auf der Internetseite des Vereins „Tiere helfen Menschen“ kann man eine Liste von Alten- und Pflegeheimen einsehen, die Tierbesuche oder Tierhaltung erlauben. www.thmev.de

Quelle: www.ratgebergesund.de

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