Trotz Heuschnupfen das Frühjahr genießen

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Trotz Heuschnupfen das Frühjahr genießen

 

Für Pollenallergiker ist das Erwachen der Natur kein Grund zur Freude. Denn sie leiden nach der Winterpause wieder unter triefender Nase und tränenden Augen. Wir sagen, was bei Heuschnupfen hilft.

 

Heuschnupfen ist ein Volksleiden, das Millionen Deutschen die schönste Jahreszeit verleidet. Heftige Niesattacken, laufende Nase und geschwollene Augen, die jucken und tränen können, gehören zu den quälenden Beschwerden einer Pollenallergie. Hervorgerufen werden die allergischen Symptome durch Blütenpollen, die mit der Atemluft in den Körper gelangen und sich auf den Schleimhäuten der Atemwege festsetzen.

Für die meisten Menschen sind die Pollen überhaupt kein Problem, wohl jedoch für Allergiker. Bei ihnen stuft das körpereigene Immunsystem die eigentlich harmlosen Blütenpollen fälschlicherweise als gefährliche Krankheitserreger ein und bekämpft sie. In der Folge kommt es zu einer allergischen Reaktion, bei der Histamin freigesetzt wird. Dieser körpereigene Botenstoff ist verantwortlich für Niesattacken, Juckreiz etc. Je nachdem wie heftig die Allergieattacke ist, kann es auch zu lokalen Entzündungsreaktionen des Körpers kommen: Die Nasenschleimhäute schwellen schmerzhaft an, die Atmung wird behindert.

Leider kann man den Allergie-Auslösern (Allergenen) nicht gänzlich aus dem Weg gehen. Doch können Heuschnupfengeplagte einiges unternehmen, um die individuelle Belastung zu senken und entspannter durch die Pollensaison zu kommen.

 

Pollen aussperren

Pollen setzen sich gern in den Haaren fest. Deshalb gilt: abends vor dem Schlafengehen die Haare waschen, um die Allergene nicht mit ins Bett zu nehmen. Aus demselben Grund sollten Allergiker ihre Straßenkleidung außerhalb des Schlafzimmers ausziehen.

Eine wichtige Rolle spielt richtiges Lüften. Bekannt ist nämlich, dass die Pollenkonzentration auf dem Land morgens am höchsten ist, in der Stadt hingegen abends. Daher sollte man seine Wohnung in ländlichen Gebieten abends zwischen 19 und 24 Uhr, in der Stadt besser morgens zwischen 6 und 8 Uhr lüften. Ebenfalls sinnvoll: die Fenster beim Autofahren geschlossen halten und die Pollenfilter der Lüftungsanlage regelmäßig auswechseln.

Allergiker sollten im Freien eine Sonnenbrille tragen und eventuell auch ein dünnes Tuch vor die Nase ziehen, damit weniger Pollen in die Atemwege und in die Augen gelangen. An Tagen mit besonders hoher Pollenbelastung ist es ratsam, sich möglichst selten im Freien aufzuhalten. Aktuelle Informationen zum Pollenflug sind im Internet zu finden (z. B. unter www.dwd.de/pollenflug), außerdem gibt es praktische Pollen-Apps fürs Smartphone.

 

Etagenwechsel vermeiden

Einen Heuschnupfen sollte niemand einfach aushalten, sondern konsequent behandeln. Sonst besteht die Gefahr, dass sich eine jahrelang wiederkehrende allergische Reaktion der Atemwege auf die Schleimhaut der Bronchien ausweitet. Experten sprechen dann von einem Etagenwechsel, der schlimmstenfalls zu allergischem Asthma führen kann. Hinzu kommt, dass der Heuschnupfen einen idealen Nährboden für Infektionen bietet, z. B. Entzündungen der Nasennebenhöhlen.

Da eine Pollenallergie keine Bagatelle ist, führt bei entsprechenden Symptomen kein Weg am Arztbesuch vorbei. Eventuell wird der Mediziner zu einer Hyposensibilisierung raten. Diese meist mehrjährige Behandlung ist die einzige Möglichkeit, dem Heuschnupfen ursächlich zu Leibe zu rücken. Ansonsten ist es möglich, die Beschwerden mit antiallergischen Medikamenten zu lindern. Viele dieser Arzneimittel gibt es rezeptfrei in der Apotheke.

 

Hilfe aus der Apotheke

Zuverlässige Hilfe versprechen sogenannte Antihistaminika, die den Botenstoff Histamin blockieren. Rezeptfrei sind Antihistaminika als Nasensprays, Augentropfen und als Tabletten zum Einnehmen erhältlich. Der Apotheker kann Heuschnupfen-Geplagte individuell beraten. Von Antihistaminika unterscheiden sich Mastzellstabilisatoren, die die Freisetzung von Histamin verhindern. Diese Arzneimittel wirken allerdings nicht sofort und sollten deshalb schon ein paar Wochen vor Beginn der Pollensaison regelmäßig angewendet werden. Positive Erfahrungen haben viele Pollenallergiker mit homöopathischen Mitteln gemacht. Bei starken allergischen Beschwerden kann der Arzt Kortisonpräparate verordnen.

 

Und noch ein Tipp vom Apotheker:

Wenn vor allem die Nase Probleme macht, bieten Nasenspülungen möglicherweise Entlastung. Mithilfe einer speziellen Nasendusche, die man mit einer lauwarmen, isotonen Salzlösung befüllt, wird die Nasenhaupthöhle durchgespült. Die warme Salzlösung fließt zum einen Nasenloch hinein und zum anderen – kaum spürbar – wieder hinaus. Damit werden auch Allergene hinausgeschwemmt und die Nase beruhigt sich.