Was Autofahrer wissen sollten

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Erst die Tablette schlucken und sich dann ans Lenkrad setzen? Nicht immer ist das eine gute Idee. Denn manche Medikamente beeinträchtigen die Fahrtüchtigkeit.  

Um sicher am Straßenverkehr teilzunehmen, brauchen Autofahrer gute Augen und Ohren, aber auch ein hervorragendes Reaktionsvermögen. Vor allem in brenzligen Situationen kommt es darauf an, rasch richtig zu handeln. In Sekundenschnelle gilt es dann beispielsweise, zu bremsen, auszuweichen, dem Rettungswagen Platz zu machen. Vor diesem Hintergrund liegt auf der Hand: Arzneimittel, die Reaktionsfähigkeit und Aufmerksamkeit einschränken, bergen erhebliche Risken im Straßenverkehr. Manche erfordern es sogar, den Wagen stehen zu lassen. 

Manche Mittel machen müde 

Schlaf- und Beruhigungsmittel, Antidepressiva und starke Schmerzmittel gehören zu den Medikamenten, die oft sehr dämpfend wirken, benommen oder so müde machen, dass an sicheres Autofahren nicht zu denken ist. Andere Präparate können Schwindel verursachen oder die Sicht trüben und so Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit haben. 

Schätzungsweise jedes fünfte Medikament hat Einfluss auf das Fahrvermögen. Das gilt unter anderem auch für Mittel gegen Bluthochdruck, die insbesondere zu Beginn der Therapie Schwindel und Benommenheit hervorrufen können. Nach einiger Zeit der regelmäßigen Einnahme lassen diese Nebenwirkungen aber sehr oft nach. Dann ist sicheres Autofahren wieder möglich.  

Vorsicht, Unterzuckerung 

Vorsicht walten lassen müssen auch Diabetiker, denn manche blutzuckersenkenden Tabletten und Insulin können dazu führen, dass der Blutzuckerspiegel allzu sehr sinkt und eine Unterzuckerung droht. Konzentration und Reaktionsvermögen sind dann stark vermindert. Um eine Unterzuckerung noch rechtzeitig abzuwenden, sollten Diabetiker Traubenzucker stets griffbereit im Auto haben. 

Wichtig zu wissen: Nicht nur vom Arzt verordnete Arzneimittel können die Fahreignung einschränken. Auch manche Präparate, die es ohne Rezept in der Apotheke gibt, mindern unter Umständen Aufmerksamkeit und Reaktionsvermögen – zum Beispiel Tabletten gegen Allergien oder Erkältungsmittel, die als Nebenwirkung müde machen können. Möglich ist es auch, dass erst die Kombination mehrerer Arzneimittel die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt. Wichtig ist es deshalb, sich beim Kauf in der Apotheke beraten zu lassen. Entsprechende Hinweise liefert auch die Packungsbeilage – bitte stets gründlich lesen! 

Bei verordneter Medizin ist es generell wichtig, mit dem Arzt über mögliche Auswirkungen auf die Fahrtauglichkeit zu sprechen – und sich an seinem Rat zu orientieren. Vor allem, wenn ein Arzneimittel neu verordnet oder in der Dosierung verändert wird, kann es erforderlich sein, den Wagen vorübergehend stehen zu lassen. Nach einer Einstellungsphase von einigen Wochen ist das sichere Fahren dann oft wieder möglich.   

Jeder ist selbst verantwortlich 

Jeder Verkehrsteilnehmer sollte wissen, dass er für seine Fahrtauglichkeit selbst verantwortlich ist. Er muss also letztlich einschätzen, ob er den Wagen sicher lenken kann. Wer beispielsweise unter Einfluss müde machender Medizin in eine Polizeikontrolle gerät oder in einen Unfall verwickelt wird, darf keine mildernden Umstände erwarten. Im Gegenteil: Möglicherweise drohen strafrechtliche Konsequenzen und die Entziehung der Fahrerlaubnis. 

Quelle: www.ratgebergesund.de

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