Was das Gehirn auf Trab hält

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Steinalt werden und dabei geistig jung bleiben: Dieser Traum kann sich erfüllen. Denn unser Gehirn ist lebenslang lernfähig. Was Sie tun können, um einen klugen Kopf zu bewahren, lesen Sie hier.

Sind Sie neugierig? Gut so. Wer immer aufgeschlossen bleibt und sich für seine Mitmenschen interessiert, lernt ständig dazu und erweitert den Horizont. Die Hirnforscher wissen heute: Unser Geist braucht Abwechslung. Werden die grauen Zellen regelmäßig mit ungewohnten Herausforderungen konfrontiert, können sie sich bis ins hohe Alter vermehren und neu vernetzen. Das schützt vor dem Vergessen – ein aktives Gehirn bleibt länger fit.

Welche Dinge eignen sich am besten, um den Kopf auf Trab zu halten? Das klassische „Hirnjogging“ mittels Kreuzworträtsel, Sudoku oder sonstiger Tüftelaufgaben gilt heute nicht mehr als effektiv. Denn solche Logeleien trainieren nur spezifische Fähigkeiten: Wer viele Sudokus löst, wird zwar beim Sudoku immer besser – aber sonst nicht schlauer. Für ein wirksames Hirntraining sind eher die folgenden Strategien und Tipps zu empfehlen.

Die Alltagsroutine durchbrechen

9 Uhr Frühstück, 13 Uhr Mittagessen, 16 Uhr Kaffee, 18 Uhr Abendbrot, 20 Uhr Tagesschau: Stets gleichförmige Tagesabläufe geben zwar Struktur, bieten dem Gehirn jedoch wenig Anregungen. Ein Leben nach Schema F lässt die grauen Zellen allmählich verkümmern. Dagegen wirkt Abwechslung wie ein geistiger Jungbrunnen. Probieren Sie also öfter etwas Neues – gehen Sie zum Frühstücken in ein Café, machen Sie einen Ausflug, besuchen Sie ein Museum, laden Sie abends Freunde ein.

Kontakte pflegen

Schweigen ist Silber, Reden ist Gold: Der Mensch braucht den Kontakt zu anderen. Gespräche und Geselligkeit sind aktives Gehirntraining. Ein erfülltes Sozialleben gibt uns ständig Denkanstöße und inspiriert zur Auseinandersetzung mit neuen Themen. Wer diskutiert, muss immer wieder in andere Richtungen denken und im Gedächtnis kramen – das hält geistig rege.

Lebenslang lernen

Beim Lernen knüpfen die Nervenzellen im Gehirn immer wieder neue Verbindungen. Je dichter sich ihr Netz verwebt, desto höher die geistige Leistungsfähigkeit. Als besonders effektiv gilt das Musizieren: Wenn Sie Klavierstunden nehmen oder das Gitarrenspiel üben, bildet sich in Ihrer Großhirnrinde schon nach wenigen Tagen ein enges Geflecht neuer Nervenzellen. Ähnlich gut wirken das Erlernen einer Fremdsprache oder gezielte Fortbildungen.

Sport treiben

Die Sauerstoffdusche für den Geist: Bewegung fördert die Durchblutung. Damit werden auch die Hirnzellen besser mit Sauerstoff versorgt. Das körperliche Training lässt außerdem neue Gefäße und Nervenverbindungen entstehen. Am besten wählen Sie eine Sportart, die Ihnen viel Spaß macht – so bleiben Sie lange dabei. Ein Tipp: Als Top-Hirnjogging gilt das Tanzen. Beim Tango oder Walzer wird das Gehirn stark gefordert, denn es muss die Schritte und Drehungen mit der Musik koordinieren.

An nichts denken

Paradox, aber wahr: Öfter mal nichts zu denken, stärkt den Geist. Wenn Menschen regelmäßig meditieren, entwickeln sich neue Nervenzellen besonders in den Hirnbereichen, die wichtig für Gedächtnis und Aufmerksamkeit sind. Vorübergehend können wir die Welt um uns herum aber auch beim Stricken vergessen – es soll der Gedächtnisleistung ähnlich förderlich sein wie die Meditation.

Auf Reisen gehen

Warum in die Ferne schweifen? Ganz einfach: Reisen bildet und bringt den Denkapparat in Bewegung. Wer die Koffer packen will, muss schon vorab Touren planen und überlegen, welche Orte und Sehenswürdigkeiten besucht werden sollen. Das fördert die Kreativität. Besondere Abwechslung fürs Gehirn bringt das Erkunden einer fremden Umgebung und die Beschäftigung mit anderen Kulturen.

Gut schlafen

Das Gehirn braucht Pausen. Die wichtigste ist die Nachtruhe: Im Schlaf werden die Verbindungen zwischen den Nervenzellen so gestärkt, dass sich wichtige Erinnerungen im Langzeitgedächtnis verankern. Genug zu schlafen, verbessert aber nicht nur das Erinnerungsvermögen. Unsere geistige Fitness hängt außerdem stark von der Konzentrationsfähigkeit ab – nur wer richtig ausgeschlafen ist, kann klar denken und aufmerksam bei der Sache bleiben.

Genug trinken

Damit die Gedanken fließen können, braucht das Gehirn Wasser. Viele Menschen trinken zu wenig – mögliche Folge sind Kopfschmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsprobleme. Denken Sie deshalb jeden Tag daran, mindestens anderthalb Liter zu trinken. Am besten eignen sich Mineralwasser und alle Arten von Tee – zum Beispiel köstliche Kräuterteemischungen aus der Apotheke. auch drei, vier Tassen Kaffee pro Tag sind okay.

Gesund essen

Hirnzellen brauchen viel Energie und wichtige Nährstoffe. Ausgewogene und vollwertige Mahlzeiten halten den Geist frisch. Die nötigen Vitalstoffe fürs Gehirn sind reichlich in Gemüse, Salat, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten und Obst enthalten. Die Kohlenhydrate in der Pflanzenkost versorgen unser Denkorgan nachhaltig mit Energie. Zusätzlich können die Nervenzellen im Kopf von pflanzlichen Arzneimitteln profitieren – gut untersucht ist zum Beispiel die Wirkung von Ginkgo-Extrakten. In Ihrer Apotheke wird man Sie dazu gern beraten.

Genussgifte meiden

Alkohol und Nikotin sind Gift für die grauen Zellen. So haben Raucher ein erhöhtes Demenzrisiko. Und wer regelmäßig Bier oder Wein, Liköre oder gar Schnäpse trinkt, muss wissen: Jeder Alkoholkonsum zerstört Hirnzellen.

Quelle: www.ratgebergesund.de

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