Was steckt hinter Dauerschnupfen?

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Bei Schnupfen helfen abschwellende Nasensprays, das Durchatmen zu erleichtern. Solche Mittel bitte immer nur kurzzeitig anwenden!

Grippaler Infekt oder Allergie?

Was steckt hinter Dauerschnupfen?

Im Herbst und Winter haben triefende Nasen Hochsaison. Doch nicht immer ist eine Erkältung für Schnupfen verantwortlich.   

Dass die Nase läuft und wir ständig das Taschentuch zücken müssen, ist in der kalten Jahreszeit nichts Außergewöhnliches. Denn alljährlich beginnt mit dem Herbst die Erkältungssaison. Und der Schnupfen ist meist mit von der Partie. Doch bei unzähligen Menschen läuft die Nasse auch dann, wenn sie gar nicht erkältet sind. Dann hat der Schnupfen wahrscheinlich andere Ursachen, denen man auf den Grund gehen sollte.

„Bei einigen Menschen führen schon leichte mechanische, thermische oder chemische Reize zu einer Überreaktion der Nasenschleimhaut“, erklärt Dr. Uso Walter, Hals-Nasen-Ohren-Arzt und Vorsitzender des Ärztenetzwerks „HNOnet NRW“. Zu diesen Reizen gehören beispielsweise trockene oder staubige Luft, Kälte oder bestimmte Medikamente. Ein Arztbesuch sorgt für Klarheit. Eventuell wird der Mediziner Arzneimittel verordnen, die die Überreaktionen der Sekret-produzierenden Drüsen vermindern und so das ständige Naselaufen reduzieren. 

Erkältung oder Allergie? 

Häufig verbirgt sich hinter Schnupfen auch eine Allergie, die ein Anschwellen der Nasenschleimhaut mit sich bringen kann. Allergien können unterschiedliche Ursachen haben – und längst nicht immer sind Blütenpollen, die vor allem in der warmen Jahreszeit fliegen, für das lästige Leiden verantwortlich. Möglich beispielsweise, dass Schnupfengeplagte eine Allergie gegen Hausstaubmilben, Tierhaare oder Schimmelpilze haben.  

Gerade Hausstaubmilben-Allergiker leiden in der kalten Jahreszeit oft stärker unter allergischen Beschwerden als im Sommer, weil sie sich jetzt öfter in der warmen Wohnung aufhalten. Aber hier sind eben auch Hausstaubmilben zu Hause, die sich bevorzugt in Betten, Polstermöbeln, Teppichen und Gardinen tummeln.  

Besser zum Arzt

Anhaltender Schnupfen unklarer Ursache sollte immer Anlass für einen Arztbesuch sein. Vor allem wenn er mit geröteten, juckenden Augen, Niesreiz, Abgeschlagenheit und Atembeschwerden einhergeht, liegt der Verdacht nahe, dass es sich um eine Allergie handeln könnte. Fieber, das bei einer klassischen Erkältung keine Seltenheit ist, tritt bei einer Allergie hingegen meist nicht auf.

Steht die Diagnose Allergie fest, wird der Arzt eventuell zu einer Hyposensibilisierung raten. Sie ist die einzige Möglichkeit, Allergien ursächlich zu behandeln. Zur Behandlung der Symptome gibt es in der Apotheke antiallergische Medikamente und für Milbenallergiker zudem Anti-Milben-Sprays, die das Wachstum der winzigen Tierchen z.B. in der Matratze hemmen können.

Die Nase befreien 

Wer tatsächlich „nur“ unter einem lästigen, aber meist harmlosen Erkältungsschnupfen leidet, kann die Nase mit einem abschwellenden Nasenspray aus der Apotheke befreien. Diese dürfen immer nur kurzzeitig, nicht länger als einige Tage hintereinander, angewendet werden, denn bei unsachgemäßem Dauergebrauch können diese Medikamente selbst zu einer chronisch verstopfen Nase führen. Um die Schleimhäute zu befeuchten, empfehlen sich auch salzhaltige Nasensprays.

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