Wenn die Jahre verfliegen

druckendruckenvorlesen vorlesen

 

Wenn die Jahre verfliegen

 

Zeit ist relativ, das hat schon das Genie Albert Einstein in seinen mathematischen Modellen zum Verhältnis von Raum und Zeit bewiesen. Mit unserer Wahrnehmung, dass die Zeit mit zunehmendem Alter immer schneller vergeht, hat das aber nichts zu tun.

von Karsten Kulms

 

Was Psychologen in Studien zu unserer Zeitwahrnehmung herausgefunden haben, klingt paradox: Je vollgestopfter der Tag mit Terminen und Aufgaben ist, desto langsamer empfinden wir die Zeit. Passiert jedoch den Tag über nichts Besonderes, und arbeiten wir nur die immer gleiche, tägliche Routine ab, ist ein solcher Tag für uns dann am Abend rasend schnell vorbeigegangen.

 

Das Empfinden, ob ein Tag schnell oder langsam vergangen ist, wird ganz entscheidend von unserem Gedächtnis mitgesteuert. Denn bekommt das Gehirn tagsüber nur wenig neue Eindrücke, bleiben auch weniger Erinnerungen an ebendiesen Tag, und dessen Zeitspanne wird dann als kürzer empfunden als wenn sich an ebendiesem Tag viel Neues ereignet, an das man sich rückblickend erinnern kann.

 

Dem Empfinden Vieler, mit zunehmendem Alter verfliege die Lebenszeit viel schneller als in jungen Jahren, kann also gegengesteuert werden, indem die Lebensspanne nach der Erwerbsphase möglichst aktiv gestaltet wird. Denn ein immer gleicher, erlebnisarmer und bequemer Alltagstrott ist paradoxerweise ein echter Zeitkiller.

 

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern