Venengesundheit – Beine in Form

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Machen Sie dem Frühling Beine. Mit unseren Tipps werden Ihre müden Venen munter.

Wenn die Temperaturen steigen und die Röcke kürzer werden, haben Beine ihren großen Auftritt. Wohlgeformt sollen sie aussehen. Doch dann bringt es der Frühling ans Licht, was der Winter verborgen gehalten hat: Besenreiser, Krampfadern, Schwellungen. Nur kleine Schönheitsfehler, glauben Sie? Dann sind Sie leider auf dem Holzweg. Nehmen Sie Venenprobleme nicht auf die leichte Schulter. Sie riskieren sonst ernsthafte Erkrankungen. Je eher Sie auf Ihre Beine hören, desto besser für die Venen. Schmerzen und Schwellungen sind eindeutige Warnsignale.

Was sind Besenreiser?

Fast jeder Zweite hat sie. Besenreiser können sich schon in jungen Jahren zeigen. Die feinen Gefäßzeichnungen, die bläulich-rot durch die Haut schimmern, sehen aus wie kleine Reisigzweige. Daher stammt der Name. Besenreiser sind meist erblich bedingt oder sie entstehen, weil zu viel Druck auf den Beinvenen lastet. Vorerst bereiten Besenreiser keine Beschwerden und sind vorläufig ein kosmetisches Problem. Sie können aber Vorstufen der gefürchteten Krampfadern sein.

Was sind Krampfadern?

Die knotigen Wucherungen, die sich in geschlängelter Form unter der Haut abzeichnen, sind nicht nur unschön anzusehen, sie sind vor allem eine tickende Zeitbombe. Krampfadern (Varizen) entwickeln sich meist erst mit den Jahren und haben eine lange Vorgeschichte. Übergewicht, Bewegungsmangel und Rauchen sind „Venenkiller“. Diese drei Risikofaktoren führen zu einer schlechten Durchblutung des ganzen Körpers – auch in den Beinen. Wenn das Blut nur langsam fließt, kann es sich in den Blutgefäßen stauen. Die Venenklappen erfüllen dann nicht mehr ihre Funktionen und können nicht mehr richtig schließen. Ihre Öffnungen, die nach oben zeigen, füllen sich immer wieder neu mit Blut und können es kaum noch zurück nach oben in Richtung Herz pumpen.

Wenn der Blutfluss derart gestört ist, spricht man von einer Venenschwäche. Die Venen weiten sich, verlieren an Elastizität und werden durchlässig. Das Blut versickert im Gewebe und folgt der Schwerkraft. Es kommt zu Schwellungen – meist in den Unterschenkeln.

Was ist eine Thrombose?

Je langsamer der Blutfluss ist, desto schneller kann es zu Verklumpungen kommen, die die Blutgefäße verstopfen. Wenn sich ein Blutgerinnsel bildet, ist das immer ein medizinischer Notfall. Eine sogenannte Thrombose kann zum Herzinfarkt oder Schlaganfall führen, weil die Organe nicht ausreichend mit sauer-stoffreichem Blut versorgt werden. Der gesamte Kreislauf kann zum Erliegen kommen.

Lassen Sie es so weit gar nicht erst kommen und tun Sie Ihren Beinen etwas Gutes. Es gibt viele Mittel und Wege, um die Venengesundheit zu stärken. So können Sie auf natürlicher Basis andere Therapien sinnvoll unterstützen. Die besten Tipps haben wir für Sie zusammengefasst.

Starke Venen – schöne Beine

Bewegung ist das A und O, wenn es um Ihre Venengesundheit geht. Nehmen Sie also die Beine in die Hand und wählen Sie die Ausdauersportart, die Ihnen am besten gefällt. Ist es Radfahren, Schwimmen oder Nordic Walking? Die Frühlingssonne spornt zum Aktivwerden an. Keine Möglichkeit, nach draußen zu gehen? Dann konzentrieren Sie sich auf eine gezielte Venengymnastik, die auch im Sitzen möglich ist. Fußwippen, Zehenspitzen hoch in Richtung Knie ziehen und Fersen abrollen sind Übungen, die dreifach wirken: Sie stärken die Muskeln, regen die Durchblutung an und trainieren die Venenpumpen. Ein guter Schutz vor Venenproblemen, der zugleich eine attraktive Figur formt. So können sich Ihre Beine sehen lassen.

Wasser für die Venen

Grundsätzlich gilt: Lieber Laufen oder Liegen statt Sitzen oder Stehen. Wer beruflich viel auf den Beinen ist, kennt das: Schmerzen und Schwellungen. Beine hochlegen entlastet die Blutgefäße und sorgt dafür, dass das Blut leichter zurück zum Herzen fließt. Vorbeugung ist natürlich besser als Nachsorge: Kneipp-Anwendungen sind eine natürliche Methode, für die Sie nur ein Element brauchen: Wasser. Kalte Beingüsse stärken die Durchblutung und kräftigen die Venenwände. Wassertreten verstärkt den Effekt, weil Sie gleichzeitig die Muskeln trainieren. Gut sind auch Wechselduschen mit kaltem und warmem Wasser. Mehr über die Kneippsche Hydrotherapie lesen Sie ab Seite 26.

Wickel um die Waden

Beinwickel sind eine sanfte Methode, um Schwellungen und Spannungsgefühle loszuwerden. Tränken Sie ein Handtuch in kaltes Wasser und wickeln Sie es um die Waden. Darüber legen Sie ein trockenes Leinenlaken. Zehn Minuten wirken lassen. Dank der Kältereize gelangt überschüssige Gewebsflüssigkeit zurück in den Kreislauf und kann abtransportiert werden. Sie können den Effekt verstärken, wenn Sie das Handtuch in einen Sud aus Wasser und ganz bestimmten Heilpflanzen tränken. Ackerschachtelhalm, Arnika und Beinwell bringen den Flüssigkeitshaushalt im Körper wieder in Balance. Geschwollene Beine gelangen zurück in ihren Normalzustand.

Klassiker für die Venengesundheit

Fußbäder und Einreibungen mit Latschenkiefernöl sind traditionelle Anwendungen, die kühlend wirken und die Durchblutung fördern. Gels und Lotionen mit Eukalyptus, Menthol oder Pfefferminze wirken entstauend und belebend. Sanft einmassieren, von unten nach oben. Üben Sie keinen Druck aus, wenn Sie bereits Krampfadern haben. Studien belegen die Wirksamkeit diverser Heilpflanzen. Rosskastanie und Rotes Weinlaub sind die Klassiker bei Venenschwäche. Präparate mit den Extrakten bekommen Sie in Ihrer Apotheke.

Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)

Die Rosskastanie ist ein Alleskönner in puncto Venenleiden. Ihre Extrakte können fast alle Beschwerden lindern, die infolge einer Venenschwäche entstehen: Schmerzen in den Beinen und Schwellungen, Juckreiz und nächtliche Wadenkrämpfe. Der wichtigste Inhaltsstoff der Rosskastanie ist Aescin. Er stärkt die Gefäßinnenwände und wirkt Wassereinlagerungen im Gewebe entgegen. Ein kühlendes Gel mit Rosskastanien-Extrakten wirkt am besten in Verbindung mit einer sanften Massage und mit leichter Bein- und Fußgymnastik. Cremes, Lotionen und Salben eignen sich gut zur Vorbereitung auf weite Autofahrten oder Langstreckenflüge.

Rotes Weinlaub (Vitis vinifera)

Das Rote Weinlaub ist eine Wohltat für geschwächte Venen. Es enthält Pflanzenstoffe wie Flavonoide, die die Venenwände stärken und die Durchblutung bis in die kleinsten Blutgefäße fördern. Schwellungen gehen zurück, das Spannungsgefühl wird gemildert und das Kribbeln in den Beinen hört auf. Präparate mit Extrakten aus dem Roten Weinlaub gibt es in Form von Cremes und Salben, Dragees und Tabletten in Ihrer Apotheke. Sie entfalten ihre Wirkung im Lauf einer mehrwöchigen Anwendung, mildern Venenbeschwerden aber langanhaltend.

Venentipps auf einen Blick

✿ Barfuß laufen, Treppen steigen, Beingymnastik

✿ Venenfreundliche Bewegung: Radfahren, Schwimmen, zügiges Gehen

✿ Kneipp-Anwendungen: Wassertreten, Beingüsse, Wadenwickel

✿ Kompressionstrümpfe unterstützen die Venenfunktionen. Fragen Sie Ihren Arzt!

✿ Einreibungen mit Latschenkiefernöl aus der Apotheke

✿ Flache Absätze tragen

✿ Regelmäßig Beine hochlegen

✿ Lieber Laufen und Liegen, statt Sitzen und Stehen

Bildnachweis: ©Victor Koldunov – stock.adobe.com

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – https://leserservice.sud-verlag.de