
Akupressur: Mach mal Druck!


Stress abbauen, Schmerzen lindern, Übelkeit vertreiben, das Wohlbefinden steigern: Akupressur macht’s möglich. Nahezu ohne Nebenwirkungen – und gut geeignet für deine Selbstbehandlung
Mit den Händen gezielt Druck auf bestimmte Punkte des Körpers ausüben und sich gleich besser fühlen. Das klingt für dich nach Hexenwerk oder Hokuspokus? Doch keine Sorge – Akupressur ist alles andere als fauler Zauber. Im Gegenteil: Die sanfte Behandlungsmethode kann Beschwerden effektiv lindern. Das bestätigen sogar wissenschaftliche Studien. Kein Wunder also, dass das natürliche Heilverfahren, das Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist, auch hierzulande jede Menge Fans hat. »Die Druckpunktmassage funktioniert ganz ähnlich wie Akupunktur, nur eben ohne Nadeln«, erklärt die TCM-Expertin Ingrid Ulbrich das Prinzip. »Und das einzige Handwerkszeug, das ihr dazu braucht, habt ihr ohnehin dabei: die eigenen Finger.«
Alles im Fluss
Laut TCM-Lehre liegen mehr als 350 Akupressurpunkte entlang von zwölf Energiebahnen. »Wie Flüsse durchziehen diese Meridiane unseren Körper und beeinflussen sämtliche Organe«, so Ulbrich. »Die Stimulation der Akupressurpunkte löst Blockaden im Energiefluss und bringt den Körper so wieder ins Gleichgewicht.« Grundlagen der Akupressur kannst du leicht erlernen – Bücher, Apps oder Online-Kurse helfen dir dabei. Kostenlose Tutorials findest du auch auf YouTube.
Sanft & sicher
Zweckmäßig, kostengünstig und risikoarm: Akupressur hat viele Vorzüge. Und vielseitig einsetzbar ist sie zudem. »Bei alltäglichen akuten Beschwerden wie Kopfweh, Migräne, Regelschmerzen, Verspannungen oder Verdauungsproblemen zeigt sie gute Wirkung«, weiß die 75-jährige Fachfrau aus Bad Saarow aus langjähriger Erfahrung. Zudem sei Akupressur unter anderem auch nützlich bei Stresssymptomen, Wechseljahresbeschwerden und könne bei bestimmten chronischen Erkrankungen therapiebegleitend eingesetzt werden, etwa bei Rheuma.
»Akupressur nur auf gesunder Haut durchführen«, gibt Ingrid Ulbrich zu bedenken. Bei Wunden, Knochenbrüchen und akuten Entzündungen im Bereich der Akupressurpunkte auf die Behandlung verzichten. Und: Da einige Punkte Wehen auslösen können, solltest du die Methode in der Schwangerschaft nur einsetzen, wenn deine Frauenärztin oder dein Frauenarzt grünes Licht gibt.
Klasse Helfer
Neben der manuellen Anwendung kannst du auch verschiedene Hilfsmittel nutzen, um von der Druckpunktmassage zu profitieren. Spezielle Akupressurmatten sind mit kleinen Spitzen versehen, die gezielt Druck auf diverse Körperpunkte ausüben, wenn du darauf liegst, sitzt oder stehst. »Sie sind besonders hilfreich bei Rückenschmerzen und zur Entspannung«, erläutert die Expertin. Bewährt haben sich auch Akupressurarmbänder aus der Apotheke: Sie stimulieren mit einer kleinen Noppe den sogenannten Nei-Kuan-Akupressurpunkt auf der Handgelenk-Innenseite und vertreiben auf diese Weise Übelkeit, etwa auf Reisen oder bei Migräne.
Akupressurarmbänder für Kids und Erwachsene bekommst du in deiner Apotheke!
Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de
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