Appetit auf Aphrodisiaka

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Casanova soll täglich 50 Austern geschlürft haben. Andere schwören auf Feigen oder sehen im Spargel einen lustfördernden Stängel. Leckereien für die Libido – welche halten wirklich, was sie versprechen?

Auster

Die Auster und die Liebesgöttin Aphrodite. Beide werden häufig zusammen dargestellt. Aber kann die Muschel noch mehr als uns nur kulinarisch zu verwöhnen? Man sagt, ihr hoher Zinkgehalt solle die Testosteronproduktion ankurbeln. In Sachen Luststeigerung konnte ihr die Wissenschaft jedoch keinen messbaren Effekt bescheinigen. Allenfalls regt wohl die Art, Austern zu schlürfen, erotische Fantasien an. Dann erledigt Kopfkino den Rest … 

Spargel

An seiner phallusartigen Erscheinung muss es liegen, dass Spargel atemberaubende Assoziationen weckt. Allein wegen seiner Inhaltsstoffe gilt er jedenfalls nicht als Lustmacher. In den schlanken Stangen steckt zwar reichlich Vitamin E, das unsere sexuellen Funktionen unterstützt, zu wenig allerdings, um die reinweißen Triebe als Potenzmittel dastehen zu lassen. Wir müssten immens viel von diesem Delikatess-Gemüse vertilgen – das wird ein teurer Spaß.

Feige

Süße Sünde! Schon allein wegen ihrer Herzform ist die Feige ein Symbol der Liebe. Halbieren wir sie, wirken das rosafarbene, weiche Fruchtfleisch und der weiße Milchsaft schon recht „sexy“. Dass man versucht, ihr aufgrund ihrer Inhaltsstoffe eine stimulierende Kraft anzudichten, hat sie gar nicht nötig. Die Feige verführt mit ihrem süßen Geschmack – und einem prickelnden Placeboeffekt.

Yohimbe

Im afrikanischen Regenwald wächst ein Baum, der es faustdick hinter der Rinde hat: Yohimbe. Schon die Urvölker kannten die betörende Wirkung, die auch schnell das Interesse bei Missionar*innen weckte. Vor rund 100 Jahren brachten sie die geheimnisvolle Pflanze schließlich nach Europa. Seitdem wird intensiv an ihr geforscht. Studien zufolge steckt in den Blättern und in der Borke eine potenzfördernde Substanz. Yohimbin soll für ein angenehmes Kribbeln in der Lendengegend sorgen und die Haut berührungsempfindlicher machen. Bei Männern mit leichten Erektionsstörungen stellte man ein verbessertes Stehvermögen fest. Offenbar hemmt dieser Stoff Bereiche im Gehirn, die für Stress verantwortlich sind und Versagensängste auslösen. Gleichzeitig soll er die Glücksbotenstoffe Serotonin und Dopamin sprudeln lassen. Fragen Sie mal nach. Ihr*e Apotheker*in vor Ort weiß noch mehr über Yohimbe …

Damiana

Für neue Impulse in Ihrem Liebesleben: Damiana ist eine Arzneipflanze mit anregender Wirkung auf das zentrale Nervensystem. Dort kann sie emotionale Anspannungen lösen und jene Botenstoffe positiv beeinflussen, die dem sexuellen Verlangen einheizen. Wenn also die Lust nachgelassen hat, etwa in den Wechseljahren, gibt Damiana Ihnen sanfte Starthilfe. Tabletten und Kapseln erhalten Sie in Ihrer Apotheke.

Maca

Diese Wurzel aus den Anden will wahre Wunder wirken – und zwar im Bett. Sie soll die Luft zum Knistern bringen und das Blut in Wallung, vor allem in den entscheidenden Körperteilen. Senföle, das ist unbestritten, gelten als Scharfmacher. Außerdem sind sogenannte adaptogene Stoffe enthalten, die Stressgefühle reduzieren können. In Phasen emotionaler Anspannung – etwa bei Regel- und Wechseljahresbeschwerden –, die mit sexueller Unlust einhergehen, soll Maca ausgleichend wirken. Die Knolle gibt es als Pulver und in verschiedenen Farben: Rot für die Frau und Schwarz für den Mann. Bitte nur in kontrollierter Bio-Qualität aus Ihrer Apotheke anwenden.

Hinweis: Aphrodisiakum ist griechisch und bedeutet „Liebesgenuss“

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

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